Umwelt

Nordic Waste: Anlage zur PFOS-Reinigung war gar nicht in Betrieb

Nordic Waste: Anlage zur PFOS-Reinigung war gar nicht in Betrieb

Nordic Waste: Anlage zur PFOS-Reinigung war nicht in Betrieb

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die Vorwürfe gegen die ehemalige Nordic-Waste-Führung werden immer schwerwiegender. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Unter anderem ein ehemaliger Mitarbeiter berichten, dass die 22 Tonnen mit PFOS-Stoffen verunreinigte Erde, die das Unternehmen annahm, gar nicht gereinigt werden konnten.

Als Nordic Waste im März 2021 anbot, 22 Tonnen mit PFOS belastete Erde aus Korsør zu reinigen, befand sich die Reinigungsanlage des Unternehmens nach Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters außer Betrieb. Diese Aussage wird durch einen Geschäftspartner unterstützt, der bestätigt, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war, PFOS aus der kontaminierten Erde zu entfernen. PFOS ist eine gesundheitsgefährdende Substanz, die unter anderem in Löschschaum verwendet wurde.

Wie die Zeitung „Information“ berichtet, hatte sich Nordic Waste mit einer angeblich bahnbrechenden und einzigartigen Bodenreinigungsanlage, die in der Lage sein sollte, verschiedene Arten von Verschmutzungen zu beseitigen, als Vorreiter in der Branche ausgegeben. Im März 2021 unterbreitete das Unternehmen ein schriftliches Angebot an die Kommune Slagelse, um hochgradig mit PFOS belastete Erde zu übernehmen und zu reinigen, die an einer Feuerwache in Korsør entdeckt worden war.

Ehemaliger Mitarbeiter: Die Ariebnlage war nie in Betrieb

In dem Angebot heißt es von Nordic Waste: „Der PFOS-Schlamm passt sehr gut in unsere Waschanlage, deshalb planen wir, ihn nach Ølst zur Reinigung und Endlagerung zu bringen.“

Zu diesem Zeitpunkt war die Bodenreinigungsanlage von Nordic Waste jedoch noch nicht in Betrieb, erklärt Samim Osmani, der von Juni 2021 bis Ende September 2021 für Nordic Waste arbeitete. Er berichtet, dass er gegen Ende seiner Anstellung dabei half, die Waschanlage zu installieren und mit Wasser zu versorgen.

„Sie wurde nie zu 100 Prozent gestartet, während ich dort war. Es wurden nur einige Probefahrten gemacht“, so Osmani.

Weder die frühere Führung von Nordic Waste noch der Eigentümer des Unternehmens, Torben Østergaard-Nielsen, haben Kommentare zu dem Vorfall abgegeben.

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