Wirtschaft

Klimarat sieht in batteriebetriebenen Lastwagen die Zukunft

Klimarat sieht in batteriebetriebenen Lastwagen die Zukunft

Klimarat sieht in batteriebetriebenen Lastwagen die Zukunft

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Elektro-Lkw sind heute noch nicht gut genug, um die langen Wegen quer durch Europa fahren zu können, sagt die Transportbranche. Foto: Karsten Sörensen

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Lastwagen, die kürzere Strecken zurücklegen müssen, sollen künftig mit Elektroantrieb fahren, sagt der Klimarat in seinem jüngsten Bericht. Und auch für Langstrecken sieht er trotz noch nicht vorhandener Technologien die Zukunft im Elektromotor. Dansk Industri und Dansk Erhverv sind skeptisch.

Die Regierung sollte darauf hinarbeiten, dass die Zukunft des Gütertransports auf der Straße mit Elektroantrieb läuft, so die Empfehlung des Klimarates in einem neuen Bericht vom Donnerstag.

Hier zeichnet der Rat ein Bild davon, wie eine Zukunft mit reduzierten CO2-Emissionen für den Güterverkehr auf der Straße aussehen soll.

Der Rat betont, dass für den Teil des Güterverkehrs, der lange Strecke zurücklegen muss, noch unklar ist, was die beste Lösung sein wird.

„Zwar gibt es Unsicherheiten über die zukünftige Technologieentwicklung für die langen Fahrten, es gibt aber viele Faktoren, die in Richtung Batterien weisen, schreibt der Rat. Der Klimarat empfiehlt der Regierung daher, davon auszugehen, dass Elektro-Lastwagen einen wesentlichen Teil des Gütertransports ausmachen werden. Daher wird ein breiter Ausbau von Ladestationen empfohlen“, schreibt der Rat in seinem Bericht.

Emissionen reduzieren

In der jüngsten Prognose für 2030, die vor dem Abkommen zum Klimaschutz in der Landwirtschaft erstellt wurde, wird erwartet, dass der Verkehrssektor im Jahr 2030 ein Drittel der Emissionen ausmachen wird.

Der Verkehrssektor umfasst verschiedene Verkehrsarten. Der Anteil des Güterverkehrs über die Straße wird hier laut dem Bericht des Klimarats im Jahr 2030 13 Prozent der Emissionen ausmachen.

Dies entspricht etwas mehr als 4 Prozent der Gesamtemissionen Dänemarks im Jahr 2030.

Daher hat der Klimarat versucht, eine Analyse zu erstellen, mit der die Politik diese Emissionen so effektiv wie möglich reduzieren kann.

Kurzstrecke und Langstrecke

Die Analyse enthält einen relativ vorhersehbaren Teil und einen unsichereren Teil. Beim Güterverkehr auf lokaler und regionaler Distanz ist sich der Klimarat sicher: Er muss in Zukunft batteriebetrieben sein.

Schwieriger wird es beim Lkw-Transport von Gütern über längere Distanzen.

Ein Problem ist laut Rat die Tatsache, dass bei Transporten in andere Länder unsicher ist, wie dort der Ausbau von Ladestationen aussehen wird.

Allerdings schätzt der Klimarat, dass es auch im Fernverkehr zu einer Stromnutzung für Lkw kommen wird.

„Wenn elektrische Straßen in Europa flächendeckend ausgerollt werden, können sie die Batterieherausforderungen mit Reichweite lösen und werden bei hoher Auslastung auch sozioökonomisch vorteilhaft sein. Die Technologien dazu erfordern jedoch auch eine erhebliche politische Koordinierung der EU und erhebliche Anfangsinvestitionen“, so die Einschätzung des Klimarates.

DI und Dansk Erhverv sind skeptisch

Beim Branchenverband Dansk Industri (DI) ist man angesichts der Empfehlungen des Klimarates skeptisch.

„Derzeit ist das Fahren mit Elektro-Lkw zu teuer. Deshalb braucht es Subventionen für den Kauf von Elektro- oder Wasserstoff-Lkw und Ladestationen, wenn mehr E-Fahrzeuge auf die Straße kommen sollen“, sagt Michael Svane, Branchendirektor bei DI Transport.

Auch bei Dansk Erhverv ist man von den Empfehlungen noch nicht überzeugt.

„Stromantrieb ist eine ausgereifte Lösung für Pkw, Lieferwagen und Lkw auf kurzen Strecken. Aber für Lkw, die lange Strecken durch Europa fahren, ist die Technologie nicht gut genug. Dies gilt sowohl in Bezug auf die Fahrstrecke als auch auf die Ladegeschwindigkeit, und gleichzeitig fehlt es in ganz Europa an Infrastruktur zum Laden“, so der Branchendirektor für Transport bei Dansk Erhverv, Jesper Kronborg.

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