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Wahlforscher: Kommunale Talfahrt von DF bereitet Kopfzerbrechen

Wahlforscher: Kommunale Talfahrt von DF bereitet Kopfzerbrechen

Wahlforscher: Kommunale Talfahrt von DF bereitet Kopfzerbrechen

jt/ritzau
Kopenhagen
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DF-Parteichef Kristian Thulesen Dahl. Foto: Scanpix

Ein Forschungsmodell, dass 20 Jahre lang funktionierte, wurde von der DF-Wahlklatsche überlistet.

Die Kommunalwahl der vergangenen Woche hat nicht nur Folgen für die Politiker, die entweder verloren oder gewonnen haben, sondern auch für die Wahlforschung. Das erklärt Politikwissenschaft-Professor Kasper Møller Hansen, von der Kopenhagener Universität

Die Dänische Volkspartei (DF) musste einen solch großen Rückschlag hinnehmen, dass dieser nicht von den wissenschaftlichen Wahlmodellen, die die Forschung nutzt, erklärt werden kann. Darunter auch das sogenannte Wahl-Wind-Modell, dass sich in den vergangenen 20 Jahren bewährt hat und bisher immer die Zusammenhänge zwischen Landes- und Kommunalpolitik erklären konnte.

DF-Vormarsch prophezeit

Dieses Modell hatte einen DF-Vormarsch von 4,3 Prozentpunkten und insgesamt 14,4 Prozent landesweite Stimmenanteile prophezeit. Doch wie bekannt verlor DF 1,3 Prozentpunkte und rutschte auf 8,8 Prozent der Stimmen in Dänemark ab.

„Das Modell sieht vor, dass ein nationaler Aufschwung einer Partei sich auch auf kommunaler Ebene fortsetzt – was aber nicht der Fall war“, so Hansen und ergänzt: „Die Wahl aus Sicht von DF verlief genau umgekehrt, als es das Modell prophezeit hatte – und das zum ersten Mal seit 20 Jahren. Das wundert uns zutiefst und wir arbeiten daran, eine Erklärung zu finden.“

Doch im Großen und Ganzen lag das Wahl-Wind-Modell bei der vergangenen Wahl in den meisten Fällen richtig. „Ich sehe das Modell weiterhin als ein gutes Analysewerkzeug“, so Hansen. „Doch wir müssen ein wenig am Modell ändern – wir wissen aber noch nicht, wie und was“, erklärt er.

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