Folketing

Politische Mehrheit will den Gashahn endgültig zudrehen

Politische Mehrheit will den Gashahn endgültig zudrehen

Politische Mehrheit will den Gashahn endgültig zudrehen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Eine Mehrheit im Folketing will sich dafür einsetzen, dass künftig in Dänemark niemand mehr mit Gas heizt. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Viele Bürgerinnen und Bürger heizen ihre Häuser mit Gas, aber das ist schlecht fürs Klima und muss nach Meinung einer Mehrheit im Parlament gestoppt werden.

Eine politische Mehrheit will die Neuinstallation von umweltschädlichen Gasheizungen stoppen und sich dafür einsetzen, die rund 380.000 bereits existierenden Systeme in Dänemark auslaufen zu lassen.

So steht es in der Vereinbarung, die am Freitagmorgen im Klimaministerium vorgestellt wurde.

„Wir werden 250 Millionen Kronen für den Ausstieg aus Gas als Heizquelle in Dänemark ausgeben, damit die Menschen stattdessen grüne Fernwärme als Hauptquelle erhalten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Neuinstallation von Gasheizungen in Dänemark gestoppt wird. Auf das Heizen mit Gas müssen wir langfristig komplett verzichten. Es sollte einfach nicht möglich sein, solche Heizungen zu installieren“, sagt Klima- und Energieminister Dan Jørgensen (Soz.).

Gespräche mit der EU nötig

Das Problem ist, dass das Nutzen von Gas nicht einfach vom Folketing verboten werden kann, da es EU-Vorschriften gibt, die den Handel mit Gas in der gesamten Union erlauben.

Daher will der Klimaminister das Thema bei der EU-Kommission zur Sprache bringen.

„Das können wir im Folketing nicht einfach verbieten, da es von der EU geregelt wird. Aber mit dieser Vereinbarung gehe ich nach Brüssel und verhandele mit der Europäischen Kommission über mögliche Wege, um sie umzusetzen“, so der Minister.

Die Regierung will jetzt einen konkreten Plan machen und ein Datum festlegen, wann endgültig Schluss sein soll mit Gas zum Heizen.

Die Vereinbarung wurde zwischen der Regierung, der Sozialistischen Volkspartei, den Radikalen, der Einheitsliste, den Freien Grünen, den Alternativen und den Christdemokraten geschlossen.

Mehr lesen

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Das Meer verwischt (nicht) alle Spuren – oder warum Umweltminister Heunicke endlich in die Puschen kommen sollte“