Energiekrise

Politische Mehrheit will den Gashahn bis 2035 zudrehen

Politische Mehrheit will den Gashahn bis 2035 zudrehen

Politische Mehrheit will den Gashahn bis 2035 zudrehen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Dänemark und die Welt befinden sich mitten in zwei Krisen in Form einer Klimakrise und einer Energie- und Versorgungskrise, sagt Klimaminister Dan Jørgensen (Soz.). Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix

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Russland hat zu viel Einfluss, und deshalb muss in Dänemark ab 2035 alles grüne Gas sein, so das neue Ziel des Folketings.

Eine breite Mehrheit im Folketing hat den Ehrgeiz, dass bis 2030 alles Gas in Dänemark grün sein muss und dass es ab 2035 keine Häuser mehr geben wird, die mit Gas beheizt werden.

Das geht aus einer am Sonnabendmorgen vorgestellten politischen Einigung hervor, die es dänischen Hausbesitzern einfacher und billiger machen wird, ihre Öl- oder Gastherme loszuwerden.

Mehr Fernwärme und Wärmepumpen

Stattdessen können sie auf Fernwärme oder eine Wärmepumpe umsteigen.

„Dänemark und die Welt befinden sich mitten in zwei Krisen in Form einer Klimakrise und einer Energie- und Versorgungskrise. Die Vereinbarung, die wir getroffen haben, versetzt Dänemark in eine viel bessere Position, um von Putins Gas wegzukommen und fossile Energiequellen in diesem Land auslaufen zu lassen. Wir werden die Fernwärme in einem Umfang und einer Geschwindigkeit ausbauen, die wir hierzulande noch nie gesehen haben“, sagt Klimaminister Dan Jørgensen (Soz.).

Der Hauptantrieb ist der Wunsch, unabhängig von Gas aus Russland zu werden, das in die Ukraine einmarschiert ist.

Heute sind rund 400.000 dänische Haushalte auf Gas beim Heizen und bei der morgendlichen Dusche angewiesen, das zu einem gewissen Teil aus Russland stammt.

Finanzierung wird später geklärt

Obwohl die Vereinbarung am Sonnabend vorgestellt wurde, werden bestimmte Initiativen und deren Finanzierungen erst in vier Jahren im Jahr 2026 bekannt gegeben.

Die Regierung hofft auf Unterstützung der Europäischen Kommission, um mit konkreten Maßnahmen, die Neuinstallation von Gas- und Ölkesseln zu stoppen.

Dazu will die Regierung im zweiten Halbjahr 2022 einen Vorschlag für eine Lösung abgeben. Ziel soll es sein, Wärmeanlagen, die fossile Brennstoffe als Hauptbrennstoff verwenden, zu verbieten.

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