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Neues Gesetz sichert Zahnbehandlung nach Krebstherapie

Neues Gesetz sichert Zahnbehandlung nach Krebstherapie

Neues Gesetz sichert Zahnbehandlung nach Krebstherapie

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die Nachweispflicht, dass die Zahnprobleme auf die vorherige Behandlung zurückzuführen sind, wird künftig gelockert (Symbolbild). Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Alle Parteien des dänischen Parlaments haben sich auf eine neue Vereinbarung geeinigt, damit unter anderem Krebspatientinnen und -patienten leichter Zuschüsse für Zahnbehandlungen erhalten können, die infolge ihrer Therapien nötig geworden sind.

Mehr Krebspatientinnen und -patienten sollen künftig einfacher finanzielle Unterstützung für zahnärztliche Behandlungen erhalten, insbesondere wenn nach ihrer Erkrankung oder Therapie Zahnprobleme auftreten. In einer am Freitag verkündeten Vereinbarung haben die Regierung und die verschiedenen Parteien des Folketings beschlossen, das bestehende System zu erweitern, um einen größeren Kreis von Patientengruppen einzubeziehen.

Die Ministerin für Inneres und Gesundheit, Sophie Løhde (Venstre), äußert ihre Freude darüber, dass es gelungen ist, alle Parteien des Folketings hinter dieser Initiative zu versammeln. Die breite Unterstützung soll sicherstellen, dass mehr Personen nun die Möglichkeit erhalten, Zuschüsse für zahnärztliche Behandlungen zu bekommen.

6.200 Personen profitieren

Die geplante Erweiterung wird voraussichtlich etwa 6.200 zusätzliche Patientinnen und Patienten erfassen, was die Gesamtzahl der von dieser Regelung profitierenden Personen auf ungefähr 10.600 erhöhen wird.

Die Notwendigkeit dieser Vereinbarung wurde offensichtlich, nachdem viele Menschen aufgrund übermäßig komplexer Dokumentationsanforderungen bisher von Zuschüssen ausgeschlossen wurden. Mit der neuen Regelung soll das System vereinfacht werden, sodass Bürgerinnen und Bürger nicht mehr in dem Maße nachweisen müssen, dass ihre Zahnprobleme direkt auf ihre Krankheit oder Behandlung zurückzuführen sind.

Typische Probleme

Zu den typischen Zahnproblemen infolge von Krankheit und Behandlung zählt beispielsweise Mundtrockenheit, was das Risiko von Karies erhöht. Die Vorsitzende des Zahnärzteverbands, Susanne Kleist, zeigt sich äußerst erfreut über die Aussicht, dass mehr Menschen nun finanzielle Unterstützung erhalten können.

Sie betont, dass dies insbesondere für Krebspatientinnen und -patienten einen erheblichen Vorteil darstellt, da sie nun Unterstützung für vorbeugende Behandlungen erhalten können, ohne sich mit unnötiger Bürokratie herumschlagen zu müssen. Das vereinfachte System soll außerdem sicherstellen, dass die Personen schneller mit ihrer dringend benötigten Behandlung beginnen können.

Krebspatientinnen und -patienten können aufatmen

Die erweiterte Regelung wird Menschen einschließen, die nach einer Knochenmarktransplantation an einer Graft-versus-host-Krankheit leiden, sowie Personen, die aufgrund von Krebs eine Immuntherapie oder Hormon- und Antihormonbehandlung erhalten haben. Auch Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen, die mit radioaktivem Jod behandelt wurden, werden von der Erweiterung profitieren.

Die Kosten für die Umsetzung dieser Maßnahme sind bereits im Gesundheitspaket vom Mai 2023 berücksichtigt. Es sind 50 Millionen Kronen für das Jahr 2024 und weitere 100 Millionen Kronen ab 2025 vorgesehen, um das System zu erweitern und zu vereinfachen. Die Vereinbarung wird in einem Gesetzesvorschlag umgesetzt und soll am 1. Juli 2024 in Kraft treten.

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