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Lykketoft: Wir stehen weiterhin im harten Kampf gegen DF

Lykketoft: Wir stehen weiterhin im harten Kampf gegen DF

Lykketoft: Wir stehen weiterhin im harten Kampf gegen DF

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Foto: Dorthe Andresen/jv.dk

Auch wenn Gründe zur Zusammenarbeit da sind, gibt es viele Unterschiede in den Ansichten der beiden Parteien, so der frühere Vorsitzende der Sozialdemokraten in dem neuen Buch „Arven efter Anker“. Die Regierungen der vergangenen 15 Jahre haben seiner Meinung nach vor allem einen großen Fehler gemacht.

Es gibt vernünftige Gründe, warum die Vorsitzende der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, eine Allianz mit der Dänischen Volkspartei (DF) geschlossen hat, aber die Sozialdemokratie sollte nicht glauben, dass sie nicht mehr im harten Kampf gegen DF steht.

So lautet die Analyse des früheren Vorsitzenden der Sozialdemokraten, Mogens Lykketoft, im Buch „Arven efter Anker“ (Das Erbe von Anker) des Journalisten Bjarne Henrik Lundis. Darin berichten eine Reihe von Politikern und Gewerkschaftlern, wie sich die Sozialdemokratie im Laufe der Zeit nach dem früheren Staatsminister Anker Jørgensen mit wechselnden Vorsitzenden entwickelt hat.

„Ansichten, die ich nicht teile“

„Die Dänische Volkspartei hat immer noch viele Ansichten, die ich nicht teile. Ich glaube auch nicht, dass es wahrscheinlich ist, dass sie sich einer sozialdemokratisch geführten Regierung anschließt“, sagt Lykketoft in dem Buch. Trotzdem sei die Sozialdemokratie verpflichtet, die „wildesten Auswüchse“ der bürgerlichen Parteien zu verhindern, sagt er und meint damit das gemeinsame Vorgehen seiner Partei und DF gegen Spitzensteuer-Erleichterungen und ein höheres Renteneintrittsalter.

„Wir dürfen aber trotzdem nicht die Illusionen haben, dass wir nicht mehr im harten Kampf gegen DF stehen. Auch wenn es vielleicht Gründe zur Zusammenarbeit gibt“, so Lykketoft.

Zu viel Wirtschaftspolitik

In den vergangenen 15 Jahren hätten die Regierungen mit wenigen Ausnahmen reine Wirtschaftspolitik geführt, die den Wohlfahrtsstaat immer mehr abgebaut habe – dies sei der Sozialdemokratie teuer zu stehen gekommen.

„Wir haben die soziale Sicherheit in einer Zeit verringert, in der mehr Menschen ausgeschlossen und unsicher waren. Die Ungleichheit ist gestiegen. Diesen Teil von Ankers Erbe haben wir nicht gut gemeistert. Das hat uns Unterstützung gekostet“, so Mogens Lykketoft in dem Buch, das am 5. Dezember erscheint.

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