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Folketing: Parteien wollen Silvester-Geböller einschränken

Folketing: Parteien wollen Silvester-Geböller einschränken

Folketing: Parteien wollen Silvester-Geböller einschränken

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Torsten Gejl
Torsten Gejl von der Alternative wünscht sich, dass nur noch autorisiertes Fachpersonal Feuerwerkskörper abfeuern darf (Archivfoto). Foto: Olafur Steinar Gestsson/Ritzau Scanpix

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Umwelt, Tiere und auch manche Menschen leiden unter dem lauten Knallen und Heulen, das Feuerwerkskörper schon in den Tagen vor Silvester verursachen. Mehrere Parteien wollen striktere Regeln. Von einem Konservativen kommt hingegen ein Plädoyer für den Spaß am Krach.

Von Komplettverbot bis zu weiter eingeschränkten Zeiträumen: Im Folketing sucht sich eine Mehrheit, um die Regeln zum Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu Silvester zu reformieren. Das berichten „Danmarks Radio“ und „Berlingske“ übereinstimmend.

Die linksgrüne Partei Die Alternative will das Böllern in privater Regie komplett verbieten. „Wir schlagen vor, dass es für Privatpersonen verboten wird, Feuerwerk abzufeuern und dies Professionellen überlassen wird, im Tivoli, auf dem Rathausmarkt oder an anderen Orten, die eine ordentliche, große Show machen“, so der Fraktionssprecher Torsten Gejl zu „DR“.

Peder Hvelplund
Peder Hvelplund Foto: Enhedslisten

DF: Von mittags bis nachts um drei

Andere Parteien würden lediglich einer verkürzten Periode zustimmen wollen, in der Feuerwerk benutzt werden darf. Die nationalkonservative Dänische Volkspartei (DF) etwa will dem Folketing einen Vorschlag vorlegen, wonach der legale Zeitraum von 12 Uhr am Silvestertag bis 3 Uhr morgens an Neujahr eingeschränkt wird.

Sowohl die rot-grüne Sozialistische Volkspartei als auch die sozialistische Einheitsliste unterstützen diese Idee.

Ein Verbot hält Einheitslisten-Fraktionschef Peder Hvelplund laut „Berlingske“ nicht für die richtige Lösung: „Ich glaube nicht, dass ein Verbot etwas bringt. Es würde nur bedeuten, dass es noch mehr illegales Feuerwerk geben würde.“

Andererseits hält er den Vorschlag der Alternative für überlegenswert, das Feuerwerk Profis zu überlassen. Denn „es sind oft mehr oder weniger Betrunkene, die den Umgang mit Feuerwerkskörpern nicht gewohnt sind, die an Silvester abfeuern“, sagt er.

Laut „DR“ sind auch die liberalen Parteien Die Radikalen, Die Moderaten und Venstre bereit, über Restriktionen nachzudenken.

Ein Politiker aus dem rechten Parlamentsspektrum hat sich allerdings bereits deutlich gegen solche Pläne positioniert.

Der steuerpolitische Sprecher der Konservativen, Rasmus Jarlov, schrieb auf Twitter, dass er dafür ist, Feuerwerk ganzjährig zu erlauben. Man solle grundsätzliche Verhaltensregeln einhalten, ansonsten aber „sollen sich die Leute aus dem Spaß anderer Leute heraushalten“.

Das Thema wird auch in Apenrade (Aabenraa) und ganz Nordschleswig debattiert, wo sich manche Gesetzesverschärfungen nach deutschem Vorbild wünschen.

 

 

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