Vorruhestandsregelung

Wirtschaft froh über Verzicht auf Efterløn

Wirtschaft froh über Verzicht auf Efterløn

Wirtschaft froh über Verzicht auf Efterløn

ritzau/hee
Kopenhagen
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Foto: dpa

Bedenken beim Verband der Arbeitslosenkassen. Der Wirtschaftsverband DI (Dansk Industri) begrüßt längeren Verbleib im Arbeitsleben.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Personen halbiert, die im Rahmen der Vorruhestandsregelung Efterløn Leistungen beziehen. Laut Danmarks Statistik lag die  Zahl der Vorruheständler mit „Efterløn“-Bezügen im ersten Quartal 2017 bei 64.456. Innerhalb eines Jahres schrumpfte die Zahl um 13,2 Prozent. Beim Wirtschaftsverband DI begrüßt Unterdirektor Steen Nielsen den Trend weg vom Efterløn. „Es ist eine sehr starke Entwicklung, dass sich immer mehr Menschen dafür entscheiden, etwas länger auf dem Arbeitsmarkt zu bleiben“, erklärte Nielsen und freut sich, dass sich der Trend in einer Phase bemerkbar macht,  in der der Arbeitsmarkt boomt und die Unternehmen hohen Bedarf an Arbeitskräften haben.

Laut Angaben der Behörde für Arbeitsmarkt und Rekrutierung (STAR) zahlt inzwischen nur noch ein kleiner Anteil der Beschäftigten unter 50 Jahre  den Beitrag ein, der ein Anrecht auf die Vorruhestandsbezüge   nach sich zieht. Nur noch 16 Prozent der 45- bis 49-Jährigen leistet die Einzahlungen für Efterløns-Anrecht.  2011 hatten die damalige VK-Regierung, die Dänische Volkspartei  und  die Radikale Venstre eine Reform im Bereich Pensionsalter und Vorruhestand  („Tilbagetrækningsreform“) durchgesetzt, mit der nicht nur die Altersgrenze für einen Einstig in den Vorruhestand angehoben wurde, sondern für Menschen der Jahrgänge 1956 und jünger  ungünstigere Bedingungen eingeführt wurden. So werden bei  diesen Menschen  bei Anrecht auf private Pensionszahlungen die „Efterløns“-Beträge gekürzt.

Der Direktor des Verbandes der Arbeitslosenkassen Danske A-Kasser, Verner Sand Kirk,  sieht vor diesem Hintergrund auch weniger Begeisterung der Menschen,  länger im Arbeitsleben zu verbleiben, sondern eine Reaktion auf die drastisch verringerte Attraktivität der Vorruhestandsregelungen, für die Vollzeitbeschäftigte monatlich 495 Kronen einzahlen. „Man hat es ja unattraktiv gemacht, für Efterløn einzuzahlen. So ist es doch ganz natürlich, dass jüngere Menschen sich nicht für die Ordnung anmelden“, so Sand Kirk.  Er warnt, dass vor allem abgearbeitete und gesundheitlich angeschlagene Beschäftigte zum Verbleib im Job gezwungen werden.

Bei DI erklärt Steen Nielsen, dass es als Alternative zum Efterløn ja auch noch Frühpensionierungen gebe.

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