Arktis

Oppositionspartei in Grönland wird voraussichtlich stärkste Partei

Oppositionspartei in Grönland wahrscheinlich stärkste Partei

Oppositionspartei in Grönland wahrscheinlich stärkste Partei

Ritzau/nb
Nuuk
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Siumut tritt für ein umstrittenes Minenprojekt in Südgrönland ein, während IA dagegen ist. Meinungsumfragen haben gezeigt, dass ein Großteil der grönländischen Bevölkerung gegen das Projekt ist. Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix

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Nach den Parlamentswahlen in Grönland zeichnet sich ein Machtwechsel ab. Die bisherige Oppositionspartei IA wird stärkste Partei vor der sozialdemokratischen Partei Siumut.

Nachdem mehr als die Hälfte der Stimmen ausgezählt sind, zeichnet sich ab, dass die Partei Inuit Ataqatigiit (IA) bei der grönländischen Parlamentswahl aller Wahrscheinlichkeit nach die meisten Wählerstimmen auf sich vereinigen kann.

Um kurz nach 7 Uhr dänischer Zeit waren 24.432 Stimmen ausgezählt worden. Es gibt 41.127 Wahlberechtigte. Bei der Wahl 2018 wurden gut 29.000 Stimmen abgegeben.

Demnach erhält IA 37,5 Prozent der Stimmen, während die bisherige Regierungspartei, die sozialdemokratische Partei Siumut, 28,7 Prozent der Wählerstimmen erzielt.

Sofern sich diese Entwicklung fortsetzt, wird IA die Partei mit den meisten Stimmen und bekäme damit das Recht, eine Regierung zu bilden.

Siumut wohl nicht an der Spitze der Selbstverwaltung

Dies wäre das zweite Mal seit 1979, dass Siumut nicht an der Spitze der Selbstverwaltung steht.

Vor allem in der Hauptstadt Nuuk und in Narsaq erzielt IA Stimmengewinne. Der Ort in Südgrönland war das Zentrum für das große Thema des Wahlkampfes, das Minenprojekt am Kuannersuit-Berg. Die Partei hat sich zum Gegner des Projekts erklärt und erzielte 641 Stimmen und damit 67,7 Prozent in Narsaq. Dies entspricht einem Zuwachs um 28,5 Prozent im Vergleich zur Wahl 2018. 

Siumut war von inneren Unruhen geprägt und wechselte im vergangenen November ihren Vorsitzenden aus. Dies scheint der Partei geschadet zu haben.

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