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Neue Immobiliensteuer: Zweifel am vorläufigen System

Neue Immobiliensteuer: Zweifel am vorläufigen System

Neue Immobiliensteuer: Zweifel am vorläufigen System

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die noch vorläufigen Immobilienschätzungen haben einen Einfluss darauf, wie viel Steuern die 1,7 Millionen Menschen in Dänemark mit Wohneigentum zahlen müssen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Haus- und Wohnungsbesitzerinnen und -besitzer in Dänemark müssen sich auf ein neues System der Besteuerung einstellen. Ob die neuen Bewertungszahlen für Immobilien stimmen – daran zweifeln offenbar viele. Und die Vorläufigkeit der Schätzung stößt einer Juristin sauer auf.

Die neue, noch vorläufige, Grundstücksbewertung der Behörde für Immobilienbewertung (vurderingsstyrelsen) stößt in der Gesellschaft überwiegend auf Ablehnung. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage der Meinungsforschenden von Voxmeter. Demnach glauben knapp zwei Drittel der Befragten (64,7 Prozent) nicht, dass die neuen, noch vorläufigen Taxierungen rechtlich belastbar sind. Sechs von zehn Befragten wünschen sich, dass die neuen Schätzungen zurückgenommen werden.

Hanne Marie Motzfeldt, Juraprofessorin an der Universität Kopenhagen, kritisiert die Art und Weise, wie die neue Regelung eingeführt wurde: „Wir haben uns entschieden, unsere lange Zeit gepflegte Rechtssicherheit beiseitezulegen, um ein neues System zum Laufen zu bringen. In meinen Augen ist es ganz natürlich, dass die Werte nun so sind, wie sie sind.“

Minister verteidigt neue Taxierung

Steuerminister Jeppe Bruus (Soz.) verteidigt die neue Taxierung. Es habe von Anfang an die Offenheit dafür gegeben, dass das neue System Fehler habe. Die Aufgabe laute nun, die Fehler zu beheben. Es werde keiner eine Extrarechnung im kommenden Jahr erhalten, versichert Bruus.

Seinen Worten nach belegen Zahlen der genannten Behörde zur Treffsicherheit ihrer Schätzungen, dass sie zu 70 Prozent bei Häusern und zu 90 Prozent bei Wohnungen richtig liegen. Dort, wo alte und neue Werte sehr weit auseinanderliegen, soll eine Abteilung des Steuerministeriums der Sache nachgehen.

Der Ombudsmann des Folketings kündigte am Freitag an, die Angelegenheit unter die Lupe zu nehmen.

Die neuen Schätzungen des Wohneigentums wirken sich auf die Höhe der Steuern aus, die Immobilienbesitzerinnen und -besitzer zahlen müssen. Betroffen sind in Dänemark rund 1,7 Millionen Menschen. Die vorläufigen Schätzungen sollen im Laufe des Jahres 2025 durch endgültige ersetzt werden.

Voxmeter hat 1.000 Personen befragt – Menschen mit Wohneigentum und ohne.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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