Gericht

Spionagechef aus Haft entlassen

Spionagechef aus Haft entlassen

Spionagechef aus Haft entlassen

dpa/Ritzau/wt
Kopenhagen
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Lars Findsen ist wieder ein freier Mann, doch der Verdacht des Hochverrats besteht weiterhin (Archivfoto). Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

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Das Landesgericht hat beschlossen, dass der Chef des militärischen Nachrichtendienstes FE, Lars Findsen, nicht mehr in Untersuchungshaft sitzen muss. Der Verdacht gegen ihn besteht jedoch weiterhin.

Der Chef des militärischen Nachrichtendienstes FE, Lars Findsen, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das hat das Östliche Landesgericht beschlossen. Damit ändert es die Entscheidung des Kopenhagener Gerichts.

Findsen wurde am 8. Dezember am Kopenhagener Flughafen verhaftet und saß seither in U-Haft. Ihm wird vorgeworfen, Staatsgeheimnisse verraten zu haben. Es soll um Informationen gehen, die er angeblich an Medien weitergegeben hat.

Das Landesgericht hält daran fest, dass weiterhin ein begründeter Verdacht gegen Findsen bestehe. 

Die Entlassung geschieht nach einem ungewöhnlich langen Haftprüfungstermin. Insgesamt 20 Stunden hat das Gericht die Frage am Dienstag und Mittwoch beraten, um dann erst am Donnerstag zu einer Entscheidung zu gelangen. 

Unterschiedliche Einschätzung

Die drei Richter des Landesgerichts schätzen zwei Fragen anders ein als das Stadtgericht. Zum einen meinte das Stadtgericht, Findsen könne die Ermittlungen der Polizei beeinträchtigen, sollte er auf freiem Fuß sein. Zum anderen, dass er erneut gleichgeartete Kriminalität begehen, also vertrauliche Informationen weitergeben könnte. 

Das Landesgericht hat mit seiner Entscheidung die des Stadtgerichts vom 4. Februar aufgehoben. 

Der beurlaubte FE-Chef streitet jegliche Schuld ab. 

Der Artikel wurde um 15.47 Uhr zuletzt aktualisiert

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