Nordschleswigsche Tradition

Auch dieses Jahr Ringreiten mitten in Kopenhagen

Auch dieses Jahr Ringreiten mitten in Kopenhagen

Auch dieses Jahr Ringreiten mitten in Kopenhagen

Kopenhagen
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Gut gezielt ist halb gestochen – auch beim Ringreiten auf Vesterbro. Foto: Vesterbro Ringridning

Ringreiten – in Nordschleswig Tradition, in Kopenhagen Trend. Das Vesterbro Ringridning ist aus seinen Kinderschuhen gewachsen und zieht von der Gråstensgade in den Enghavepark um. Doch die Würste kommen weiterhin aus Sonderburg, es wird weiterhin an der Nagelbank um die Wette gehämmert – und das Bier kommt aus Hadersleben.

Ringreiten – in Nordschleswig Tradition, in Kopenhagen Trend. Das Vesterbro Ringridning ist aus seinen Kinderschuhen gewachsen und zieht von der Gråstensgade in den Enghavepark um. Doch die Würste kommen weiterhin aus Sonderburg, es wird weiterhin an der Nagelbank um die Wette gehämmert – und das Bier kommt wieder aus Hadersleben.

Die Exil-Nordschleswiger in Kopenhagen – sie können von ihren Traditionen nicht lassen. Zum fünften Mal wird dort in diesem Sommer das Vesterbro Ringridning steigen. Organisiert von jungen Exilanten geht es dabei großstädtisch bunt zu – den heimatlichen Traditionen wird zwar ausgiebig gefrönt, aber immer mit einem zwinkernden Auge.

Das fängt schon beim Ringreiten an. Anders als in Nordschleswig, wo zu Pferde oder zumindest auf Ponys geritten wird, kommen in der Hauptstadt die dort deutlich gebräuchlicheren Transportmittel zum Zuge: Drahtesel.

Auch die Kleiderordnung unterscheidet sich von der in der Heimat. Statt im eleganten Reiterkostüm (auch wenn das von besonders Traditionsbewussten auch auf Vesterbro getragen wird) wird hier viel Wert darauf gelegt, das Ästhetikempfinden der Zuschauer herauszufordern.

Vesterbro Ringridning
Der Augenblick der Wahrheit. Foto: Vesterbro Ringridning

Vesterbro Ringridning

Am Sonnabend, 26. August 2017 im Enghavepark in Kopenhagen.

Ablauf:

13 Uhr: Registrierung der Reiter und ihrer verzierten Räder
13.30 Uhr: Der Konferencier P Frank empfängt die Zuschauer
13.40 - 18 Uhr: Der Wettbewerb
18.30 Uhr: Preisverleihung
20.00 Uhr: Ende

Weitere Infos

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

Die Qualifikationskriterien für das größte Ringreiterfest östlich des Kleinen Beltes sind denkbar einfach gehalten– können im Kopenhagener Großtadtverkehr jedoch eine Herausforderung sein: Die ersten 50, die sich mit aufgehübschten Fahrrädern registrieren, dürfen mitmachen. Doch die Kopenhagener Version des Ringreitens ist ohnehin vor allem ein Zuschauersport.

Deshalb gibt es auch den Wettbewerb „Vesterbro Ringridnings flottest pyntede cykel“, also den Preis für das schönste Rad. Die Teilnehmerzahl hierbei ist grenzenlos, kostet aber, wie die Startgebühr, 25 Kronen.

Die harschen Regeln beim Ringreiten:

  • Maximal zwei Räder am Drahtesel
  • Das Gefährt muss durch den Galgen passen
  • Der Drahtesel muss den Galopp beherrschen
  • Weitere Regeln werden am Wettbewerbstag verkündet

Alle anderen sollen, so wünschen es sich die Veranstalter, nicht bloß zugucken – sondern mitfeiern. Dazu werden echte Ringreiterwürste aus Nordschleswig verfüttert, das Bier fließt aus Haderslebener Fuglsang-Fässern, es wird beim „hakke søm“ auf Nagelbänke gehämmert und bei der großen Tombola hat jeder die Chance, etwas typisch Nordschleswigsches zu gewinnen.

Freiwillige vor

Weil das Ringreiten auf Vesterbro immer größer wird, sind inzwischen sehr viele Hände notwendig, um das Fest zu ermöglichen. Freiwillige dürfen sich auf der Facebook-Seite der Veranstalter melden.

 

Einige Impressionen aus dem vergangenen Jahr:

 

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