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Rat für Verkehrssicherheit: Nehmt Betrunkenen die Autoschlüssel weg

Rat für Verkehrssicherheit: Nehmt Betrunkenen die Autoschlüssel weg

Verkehrsrat: Nehmt Betrunkenen die Autoschlüssel weg

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Nach einer Weihnachtsfeier ist der Versuchung für einige groß, sich trotz Alkoholkonsums hinters Steuer zu setzen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die festliche Jahreszeit hat begonnen, und mit dem Anstoßen auf Weihnachten steigt auch die Gefahr, das die Leute sich trotz Trunkenheit hinters Steuer setzen. Der Rat für Verkehrssicherheit appelliert nicht nur dazu, das Auto stehenzulassen, sondern ermutigt auch, sich einzumischen, wenn jemand betrunken fahren will.

Die Weihnachtsfeiersaison hat begonnen, und sobald der Schnaps fließt, verabschiedet sich oftmals die Vernunft. Daher ist es ratsam, im bereits Vorfeld zu überlegen, wie man nach dem Ende der Festlichkeiten sicher nach Hause kommt.

So der Appell des Rates für Verkehrssicherheit (Rådet for Sikker Trafik), der seit Jahren eine Kampagne zur Verhinderung von Trunkenheit am Steuer fährt.

Autoschlüssel wegnehmen

Neben der klaren Empfehlung, das Auto stehenzulassen, ermutigt die Organisation auch dazu, sich einzumischen, wenn eine alkoholisierte Person der Feier plant, mit dem Auto nach Hause zu fahren. Das kann beispielsweise bedeuten, die Autoschlüssel dieser Person zu entnehmen.

Jeppe Gudmandsen, Pressesprecher des Rates für Verkehrssicherheit, ist sich bewusst, dass es eine große persönliche Verantwortung bedeutet, sich in das Verhalten anderer einzumischen. Dennoch betont er die Wichtigkeit dieser Maßnahme.

„Viele Menschen werden einem später dafür danken, dass man verhindert hat, betrunken Auto zu fahren. Es gibt praktisch niemanden im Königreich, der denkt, dass es in Ordnung ist, dies zu tun“, sagt er.

Polizei rufen

Sollte die angesprochene Person aggressiv reagieren, empfiehlt er, die Polizei zu informieren.

Kristine Rømer Thomsen, Professorin am Zentrum für Drogenforschung, betont, dass es verschiedene Gründe für Trunkenheit am Steuer geben kann. Dies reicht von ernsthaften Alkoholproblemen, die einer Behandlung bedürfen, bis hin zu Fragen des eigenen Urteilsvermögens.

„Unabhängig davon, ob ernsthafte Alkoholprobleme vorliegen oder nicht: Wenn man betrunken ans Steuer geht, beeinträchtigt das Urteilsvermögen. Daher ist es ratsam, das eigene Alkoholkonsumverhalten zu überdenken und möglicherweise mit einem Alkoholberater zu sprechen“, erklärt sie.

Hilfe suchen

Obwohl in den vergangenen 20 Jahren die Anzahl schwerwiegender Alkoholunfälle erheblich zurückgegangen ist, stagniert die Entwicklung in jüngste Zeit. Kristine Rømer Thomsen betont die Bedeutung alternativer Maßnahmen angesichts dieser Stagnation, trotz bisheriger Erfolge von Kampagnen und Aufklärungsarbeit.

Sie ist der Ansicht, dass es wichtig ist, sich auch in den Alkoholkonsum anderer einzumischen: „Wir haben ein wenig Berührungsängste in Bezug auf Alkohol. Wenn man den Verdacht hat, dass jemand Probleme hat, ist es so wichtig, das Gespräch zu suchen und zu versuchen, ihnen in Richtung kompetenter Beraterinnen und Berater zu helfen, die im ganzen Land kostenlose Hilfe anbieten.“


 

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