Studie

Dänemark weiter schlechteste Demokratie in Skandinavien

Dänemark weiter schlechteste Demokratie in Skandinavien

Dänemark weiter schlechteste Demokratie in Skandinavien

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Laut der Denkfabrik Economist Intelligence Unit haben vor allem die weltweiten Corona-Lockdowns die Demokratien geschwächt. Foto: Karin Riggelsen

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Obwohl Dänemark in der Weltrangliste nach oben geklettert ist, ist es immer noch das am wenigsten demokratische Land in Skandinavien.

Die Weltdemokratien stehen in diesem Jahr generell noch schlechter da als bei der Vorjahresbilanz der Denkfabrik „Economist Intelligence Unit“ (EIU).

Diese ist eng mit dem Magazin „The Economist“ verbunden und misst in ihrem Demokratie-Index jedes Jahr, wie demokratisch die Länder sind.

Obwohl Dänemark vom siebten auf den sechsten Platz aufgestiegen ist, ist es immer noch das am schlechtesten bewertete Land in Skandinavien.

Norwegen an der Spitze

Norwegen steht weltweit an erster Stelle, während Finnland den dritten und Schweden den vierten Platz belegt.

Neben den beiden skandinavischen Nachbarn und Finnland liegen sowohl Neuseeland als auch Island mit einem zweiten bzw. fünften Platz vor Dänemark.

Vergleicht man Dänemark mit seinen beiden skandinavischen Nachbarn, fallen vor allem drei Punkte auf: Dänemark schneidet etwa beim Thema „funktionierende Regierung“ schlechter ab als Schweden und Norwegen. Dabei wird unter anderem bewertet, ob die Arbeit der Regierung offen und transparent ist und der Öffentlichkeit Zugang zu Informationen gewährt wird.

Aus dem EIU-Bericht geht nicht genau hervor, wie Dänemark bei den einzelnen Fragen abgeschnitten hat.

In allen Punkten hinter den Nachbarn

Auch bei den Bürgerrechten liegt Dänemark hinter Norwegen und Schweden. Dabei berücksichtigt die EIU unter anderem den Stand der Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

Und auch die politische Kultur erhält in Dänemark eine schlechtere Benotung als die Nachbarn. Hier wird unter anderem gemessen, wie viele Einwohnerinnen und Einwohner eher technokratische Regierungen bevorzugen und ob es der Regierung gelingt, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.

Dänemark liegt damit in allen Kategorien hinter Norwegen und Schweden.

Demokratien im Abwärtstrend

Global betrachtet hat sich das Demokratiebild seit dem vergangenen Jahr verschlechtert.

Laut EIU ist der Anteil der Weltbevölkerung, der in irgendeiner Form von Demokratie lebt, von 49,4 Prozent auf 45,7 Prozent gesunken. In dem Bericht schreibt die EIU, dass sich vor allem die Corona-Pandemie negativ auf die Weltdemokratien ausgewirkt habe. Sowohl wegen der Einschränkungen, unter denen die Menschen gelebt haben, als auch wegen der Polarisierung, die während der Pandemie entstanden ist.

„In vielen Ländern hat die Pandemie tiefe Kluften zwischen denen geschaffen, die das Vorsorgeprinzip und Expertenentscheidungen bevorzugen, und denen, die einen weniger normativen Ansatz und mehr Freiheit von staatlichen Eingriffen bevorzugen“, heißt es in dem Bericht.

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