Deutscher Tag

Hinrich Jürgensen: Ein schöner Tag

Hinrich Jürgensen: Ein schöner Tag

Hinrich Jürgensen: Ein schöner Tag

Tingleff/Tinglev
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Hinrich Jürgensen zeigte sich mit dem Ablauf des Deutschen Tages zufrieden. Foto: Karin Riggelsen

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Der BDN-Vorsitzende freute sich beim Deutschen Tag darüber, dass man sich wieder treffen kann. Er bedauerte jedoch auch, dass so viele Veranstaltungen zum Jubiläum der Grenzziehung 1920 ins Wasser fallen mussten.

Die Rede war vorbereitet, aber die Mimik zeigte, dass die Worte vom Herzen kamen, als der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, am Ende des Deutschen Tages auf eine geglückte Veranstaltung zurückblickte.

„Der heutige Deutsche Tag war für mich ein besonders schöner Tag, auch weil wir im vergangenen Jahr nicht zusammenkommen konnten, was natürlich sehr schade war, denn 2020 wollten wir 100 Jahre Minderheit und 75 Jahre BDN feiern“, sagte er.

Es hätte 2020 das Fest der einzigartigen Geschichte des deutsch-dänischen Grenzlandes werden sollen – und trotz aller Widrigkeiten gelang dies in Jürgensens Augen auch.

„Trotz der vielen abgesagten Veranstaltungen bin ich der Meinung, dass wir 2020/21 insgesamt gut über die Runden gekommen sind. Dafür möchte ich mich bei allen Ehren- und Hauptamtlichen bedanken. Viele von euch haben viel Arbeit in Veranstaltungen gesteckt: Ihr habt geplant, dann unter immer wieder geänderten Corona-Regeln mehrfach neu geplant, und schließlich musstet ihr oft genug dann alles absagen“, drückte er sein Bedauern aus.

Rede beim Deutschen Museum

Der BDN-Chef freute sich jedoch auch darüber, dass die zentrale Veranstaltung am Jahrestag des berühmten Ritts von Christian X. mit einem Jahr Verspätung dennoch stattfinden konnte.

Neben der Enkelin des damaligen Königs, Margrethe II., haben an dem Tag bekanntlich auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Staatsministerin Mette Frederiksen, Ministerpräsident Daniel Günther und die damalige Kulturministerin Joy Mogensen aus diesem Anlass die Minderheit besucht.

„In meiner Rede betonte ich, dass man durchaus mit mehreren Identitäten leben kann, dass Deutsch oder Dänisch keine Wahl sein muss, sondern eine Ergänzung. Und ich freute mich darüber, dass wir nicht nur eine Königin, sondern auch einen Bundespräsidenten haben. Beide haben zum Abschluss gemeinsam eine Eiche und eine Buche gepflanzt, und es ist meine Hoffnung, dass die Kronen der beiden Bäume in 100 Jahren schön miteinander verwachsen sind“, so Jürgensen.

Ein wenig Wahlkampf

Mit dem diesjährigen Motto des Deutschen Tages „Auf Nordschleswig zählen – Minderheit wählen“ führte dann auch kein Weg an den sich nähernden Kommunalwahlen vorbei.

„Es geht auch darum, Nordschleswig insgesamt zu stärken. Das ist wichtig für unsere Zukunft, denn wenn es Nordschleswig gut geht, dann haben unsere jungen Mitglieder auch die Möglichkeit, hier  ihr Leben zu gestalten. Deshalb brauchen wir jede Stimme für die Schleswigsche Partei am 16. November“, lautete der nicht ganz überraschende Wahlaufruf Jürgensens.

Der Sonderburger Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) hatte in seiner Rede der Schleswigschen Partei ein „Ergebnis nach Verdienst gewünscht“.

„Dann brauchst du keinen Wahlkampf mehr zu führen, denn dann übernehmen wir den Bürgermeisterposten“, replizierte Jürgensen unter dem Gelächter der Versammlung.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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