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Polizeieinsatz gegen Unruhestifter in Apenrade: Bislang über 500 Strafzettel

Polizeieinsatz gegen Unruhestifter in Apenrade: Bislang über 500 Strafzettel

Unruhestifter in Apenrade: Bislang über 500 Strafzettel

Apenrade/Aabenraa
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Welche Kraft die Böller haben, ist den Resten diesen metallenen Mülleimers am Madevej vor dem alten Kreishaus anzusehen. Dieses Foto stammt aus dem Vorjahr, als es in Apenrade schon einmal eine heftige Welle von Böllerdetonationen gab. Foto: Volker Heesch

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Dass jeder dritte Strafzettel ausgerechnet wegen eines Verkehrsdelikts ausgestellt wird, mag auf den ersten Blick vielleicht verwundern. Es gibt jedoch Überschneidungen zwischen Autoposer-Szene und Böllerwerfern.

Seit Anfang November etwa häufen sich die Anzeigen bei den Polizeiwachen im Polizeikreis über störende Böllerwürfe in der Apenrader Innenstadt – vor allem im Bereich Madevej.

Die Detonationen halten nicht nur die Anwohnenden wach und zerstören Briefkästen und Ähnliches, sondern sind auch schon bewusst in die Richtung von Spaziergängerinnen und -gängern geworfen worden – und zwar nicht selten aus fahrenden Autos.

Erhöhte Polizeipräsenz

Die Polizei für Nordschleswig und Süddänemark hat in den vergangenen Wochen ihre Präsenz vor Ort erhöht, um dem Treiben einer Gruppe jüngerer Menschen einen Riegel vorzuschieben. Das ist nicht ohne Erfolg geblieben, auch wenn die Polizei nicht verhindern kann, dass noch immer Böller geworfen werden. Wie zum Beispiel am Sonntagabend.

„Dem Nordschleswiger“ wurde von Detonationen berichtet, die weit über das Innenstadtgebiet zu hören waren.

549 Strafzettel

Wie aus der Statistik der Polizei hervorgeht, sind in den vergangenen Wochen 549 Strafzettel ausgestellt worden. Nur 36 dieser Ordnungswidrigkeiten standen dabei in Verbindung mit dem dänischen Feuerwerksgesetz. In 40 Fällen ging es um mutwillige Sachbeschädigung.
38 Prozent – also mehr als jeder dritte – der Strafzettel (208) wurden allerdings wegen eines Verkehrsdelikts vergeben. Überhöhte Geschwindigkeit oder Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung schlagen hier vor allem zu Buche. Das mag im ersten Moment verwundern. Es gibt für die Polizei jedoch triftigen Anlass für die Vermutung, dass es Überschneidungen zwischen den Böllerwerfern und der nordschleswigschen Autoposer-Szene gibt, die sich vor allem den Madevej und das Parkhaus am Skrænten in Apenrade als lukrativen Treffpunkt ausgesucht hat.

In 90 Fällen löste zu schnelles Fahren einen Strafzettel – und vielleicht sogar mehr – aus.

„Mehrfach wurde Tempo 81 im Innenstadtbereich überschritten“, geht Polizeikommissar Mads Bruhn Lund, operativer Leiter der Verkehrspolizei im Polizeikreis Nordschleswig und Süddänemark, ins Detail. Eine solche Geschwindigkeitsüberschreitung führt nicht nur zum Eintrag ins Polizeiregister, sondern in der Regel zum Fahrverbot.

Wie Bruhn Lund hinzufügt, lagen die registrierten Spitzenwerte sogar über 90 km/h.

Fehlerhafte Beleuchtung

Bei den Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung waren in 23 Fällen unerlaubte oder fehlerhafte Autoleuchten Grund für die Beamten, einen entsprechenden Strafzettel auszustellen.  

Geschwärzte Heckleuchten, die bei Autotunerinnen und -tunern äußerst populär sind, machen es allerdings anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern schwer, zwischen Rück- und Bremslicht zu unterscheiden. Angesagt sind bei jungen Autobesitzerinnen und -besitzern auch Xenon-Leuchten. Sie leuchten stärker, können dadurch aber auch andere Auto fahrende Personen blenden und entwickeln zudem eine enorme Hitze. Bei Scheinwerfern, die nicht für Xenon-Glühlampen entwickelt wurden, herrscht deshalb große Brandgefahr.

In mehreren Fällen dieser Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung ist es mit einem Bußgeld nicht getan. Die Fahrzeuge müssen von einer staatlich zugelassenen Kfz-Prüfstelle untersucht werden.

Polizei setzt Einsatz fort

„Es geht uns in allen diesen Fällen darum, die Verkehrssicherheit zu erhöhen – sowohl für die Autobesitzerinnen und -besitzer als auch für alle anderen“, sagt der operative Leiter Mads Bruhn Lund. Er kündigt an, dass die Polizei ihren verstärkten Einsatz in Apenrade fortsetzen wird. Sie ist für Hinweise aus der Bevölkerung dankbar und ist unter der Rufnummer 114 rund um die Uhr erreichbar.

 

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