Deutsche Minderheit

Begeisterter Applaus für den Freizeitpark Nordschleswig

Begeisterter Applaus für den Freizeitpark Nordschleswig

Begeisterter Applaus für den Freizeitpark Nordschleswig

Sonderburg/Sønderborg
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Henriette Tvede Andersen, Helmuth Petersen, Marion Petersen, Dieter Søndergaard und Helmut Fahl (v. l.) in Aktion Foto: Karin Riggelsen

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Erst ein Suppenschmaus, dann mit einem bunten und spritzigen Programm hinein in die Krisen der deutschen Minderheit. Ein Abend in Sonderburg und worüber sich einige der Gäste am meisten amüsiert haben.

Jedes zweite Jahr zieht das Heimatmuseum Nordschleswig die deutsche Minderheit mit Witz, Musik und spitzen Bemerkungen durch den Kakao. Von der Bühne aus werden kleinere und  größere Probleme auf unterhaltsame Weise präsentiert.

Ob in den Institutionen, dem Haus Nordschleswig, dem Sekretariat in Kopenhagen, in Vereinen oder auch bei der Papierzeitung: In der Minderheit durften sich auch in diesem Jahr wieder viele an die eigene Nase fassen. Mit einem Auftritt in der Deutschen Schule Sonderburg endete nun die diesjährige Tournee der Kabarettgruppe.

Viele standen nach der Vorstellung auf und klatschten. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Hier nur einige Bespiele: Warum die Deutsche Zentralbücherei nicht ganz dicht ist, Zuzüglerinnen und Zuzügler und der Freizeitpark Nordschleswig, die 14-tägliche Zeitung des „Nordschleswigers“, wer wird die Nachfolgerin oder der Nachfolger für den BDN-Hauptvorsitzenden Hinrich Jürgensen, was macht die Influencerin, Fidde und Midde, Parksünden, Popp-Flop auf Röm (Rømø). Oder wie nutzt man Krisen am besten – wenn es eigentlich gar keine Krisen mehr in der Minderheit gibt?

Vorstellung kam gut an

Das Minderheitenkabarett auf Deutsch, Dänisch und Sønderjysk schloss die Gruppe mit Reinhard Meys „Gute Nacht Freunde“ ab. Das Publikum hatte sich – trotz eines vorab veröffentlichten kritischen Kommentars des Kulturkonsulenten Uffe Iwersen – im voll besetzten Saal köstlich amüsiert. Den Akteuren auf der Bühne dankte es am Schluss mit tosendem Applaus und Standing Ovations.

In den Zuhörerreihen saßen auch Doris Ravn, Silvia Steger und Isolde Grathwohl.

Vier der fünf Akteure auf der Bühne der Deutschen Schule Sonderburg Foto: Ilse Marie Jacobsen

Doris Ravn hat im Laufe der Jahre alle Vorstellungen des Heimatmuseums gesehen: „Man weiß ja, über wen oder was sie sprechen.“ In der Pause lobte sie die Schulleiterin Henriette Tvede Andersen: „Die ist so gut.“ Am besten hatten ihr die Sketche mit den deutschen Zuzüglern gefallen, die in zahlreichen Vereinen der deutschen Minderheit dabei sein möchten, sich aber auch über die dänischen Preise wundern, und dem „Nordschleswiger“, der auf der Bühne zur Trompeten-Spucke-Aufsammelunterlage wird. „Aber die tägliche Zeitung fehlt mir immer noch“, stellte Doris Ravn fest.

Richtig gut und sehr lustig

Silvia Steger lässt sich ebenfalls kein Kabarett des Heimatmuseums entgehen. Die diesjährige Vorstellung Freizeitpark Nordschleswig genoss sie: „Ich finde es einfach richtig gut und sehr lustig. Einen Favoriten habe ich eigentlich nicht.“ Dann muss sie aber doch zugeben, dass der Sketch mit dem „Nordschleswiger“ ihr sehr gut gefallen hatte.

Isolde Grathwohl und Silvia Steger Foto: Ilse Marie Jacobsen

Für die aus Deutschland kommende Isolde Grathwohl und ihren Mann Jürgen Mayer war es eine Premiere. Isolde Grathwohl ist im April 2022 nach Sonderburg gezogen. Ihr Mann kam im Januar nach Dänemark. Dass die Akteure auf der Bühne sich auf Deutsch, Dänisch und Sønderjysk unterhielten, bereitete ihr keine Probleme. „Man konnte sich den Rest  zusammenreimen“, stellte sie lachend fest.

Erst Suppe, dann Kabarett

Vor dem Kabarett hatten sich fast 80 Teilnehmende eine leckere Suppe schmecken lassen. Mehrere Köchinnen hatten fünf verschiedene Kreationen gekocht. Ob Tomatensuppe mit Nudeln, Kartoffelsuppe mit Möhren, Suppentopf Western Style oder Porreesuppe und Minestrone – die Töpfe wurden alle schnell geleert.

Bevor das Heimatmuseum begann, gesellten sich noch weitere 26 Zuhörerinnen und Zuhörer zu den Gästen.

Die Gäste waren hungrig: Die großen Töpfe wurden geleert. Foto: Ilse Marie Jacobsen
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