Vorstrafen, ein physisches oder psychisches Leiden, Drogenprobleme oder ein junger Mensch, der weder einen Schulabschluss noch eine Arbeit hat.

Diesen Personen gibt das Tiefbauunternehmen Kjelkvist eine Chance. „Jeder Betrieb sollte diese soziale Verantwortung übernehmen, um diesen Menschen eine Chance zu geben“, meint Firmenchef Bo Kjelkvist. Heute gehe es vielen Betrieben nur um Gewinn, Gewinn, Gewinn und Effektivität. Jeder sollte aber diese Verpflichtung verspüren, erklärt Kjelkvist.

Soziale Mitverantwortung

Sein Betrieb stellt sich dieser Herausforderung, obwohl es nicht immer einfach ist. Einige zeigten gar keinen Willen oder Lust, in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Andere machen nach ihrem Aufenthalt dort eine Lehre.

Zu den schwierigen Fällen meint Bo Kjelkvist: „Dann stellt man sich die Frage, ob es die Arbeit eigentlich wert ist. Wir haben aber auch Beispiele, dass es in diesem Kreis Personen gibt, die bei uns eine Lehre machen“, berichtet der Unternehmer, der in Tondern und Sonderburg (Sønderborg) 85 Festangestellte beschäftigt. Dazu kommen noch ungefähr 15 Mitarbeiter mit Zeitverträgen. In Kürze wird in Sonderburg eine neue Niederlassung gebaut.

Auch die Ausbildung von Lehrlingen sieht er als seine Pflicht an. „Wir bilden jährlich mehrere Lehrlinge aus und könnten noch mehr gebrauchen. Aber wir finden keine.“

Bei der Preisverleihung konnten neben Kjelkvist auch weitere 22 Betriebe das Zertifikat in Empfang nehmen, die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind. So viele Unternehmen wie nie zuvor seit 2018, als die Kommune Tondern die sogenannten CSR-Marken (Corporate Social Responsibility) einführte, die die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung, mit Flexibilität, und mit sozialen, beschäftigungsmäßigen und ausbildungsmäßigen Aspekten ernst nehmen. Die Unternehmen bewerben sich selbst um eine CSR-Marke.

Bürgermeister ist stolz

„Ich bin stolz, Bürgermeister in einer Kommune zu sein, in der es so viele Betriebe gibt, die bereit sind, mehr zu machen. Das zeugt davon, dass wir richtig viele Betriebe haben, die die großen, sozialen Aufgaben mittragen wollen, auch Menschen mit begrenzter Arbeitsfähigkeit zu beschäftigen“, freut sich Bürgermeister Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei.

Mit der Verleihung der CSR-Marken zeige die Kommune auch ihren Willen zur Erfüllung der UNO-Weltziele. Das acht und zehnte Ziel sind anständige Jobs und die Reduzierung der globalen Ungleichheit, unterstreicht die Kommune in einer Pressemitteilung.

Auszeichnung für drei Firmen

Doch nicht nur die CSR-Marken wurden verliehen. Für drei Arbeitsplätze gab es für ihren besonderen sozialen und gesellschaftspolitischen Einsatz einen Preis des Wirtschaftsrats und der Kommune. Dies waren der Supermarkt SuperBrugsen in Scherrebek (Skærbæk), Assetgaard-Hofbesitzer Bo Bejer aus Alsleben (Alslev) und die Sportanlage Skærbækcenter in Scherrebek (Skærbæk).

Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) oder gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (oft auch als Unternehmerische Sozialverantwortung bezeichnet) umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Forderungen hinausgeht. CSR steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln in der eigentlichen Geschäftstätigkeit (Markt), über ökologisch relevante Aspekte (Umwelt) bis hin zu den Beziehungen mit Mitarbeitern (Arbeitsplatz) und dem Austausch mit den relevanten Anspruchs- bzw. Interessengruppen (Stakeholdern).

Quelle: Wikipedia