Soziales Engagement

Wer spazieren kann, kann helfen

Wer spazieren kann, kann helfen

Wer spazieren kann, kann helfen

Apenrade/Aabenraa
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Das Foto zeigt eines der Apenrader „Pärchen“, das inzwischen große Freude an den gemeinsamen Spaziergängen hat. Foto: Pressefoto

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Der Apenrader Herzverein hat mit seiner „Gå-Ven“-Initiative einen Volltreffer gelandet. Deshalb werden in der gesamten Kommune weitere Geh-Partnerinnen und -Partner gesucht.

Der Apenrader Herzverein hat vor rund einem Jahr das „Gå-Ven“-Angebot in sein Programm aufgenommen und auch gleich die ersten Geh-Partnerschaften vermittelt. „Inzwischen hat sich herauskristallisiert, dass vor allem die Gruppe der Menschen, die durch körperliche Beeinträchtigungen kaum bis gar nicht mehr aus dem Haus kommen, großen Nutzen von unserem Angebot haben“, sagt Jutta Drath, Vorsitzende des Apenrader Herzvereins. Sie sucht deshalb nach weiteren Geh-Partnerinnen und -Partnern. 

Im Sommer schrieben wir in einem Artikel über Aase Norup aus Riesjarup (Rise Hjarup), die sich für diese neue Initiative des Apenrader Herzvereins Geh-Partnerin zur Verfügung gestellt hatte. Die Initiative richtet sich an Menschen, die sich entweder nicht in größeren Gruppen wohlfühlen oder durch Erkrankung oder Altersgebrechen keine längeren Strecken bewältigen können.

Keine großartige Kondition nötig

„Wer sich als ,gå-ven‘ zur Verfügung stellt, muss eigentlich selbst nicht lange Strecken gehen können. Es hat sich nämlich gezeigt, dass leider zu viele Menschen kaum noch aus dem Haus kommen; sie können anfangs vielleicht nur ein paar hundert Meter gehen“, stellt Jutta Drath fest. 

„Menschen, die anfangs nur 500 Meter gehen konnten, sind inzwischen in der Lage 2 und mehr Kilometer zu gehen. In ihrem eigenen Tempo. Mit oder ohne Rollator“, erzählt die Herzvereinsvorsitzende von den ersten Erfahrungen mit der „Gå-Ven“-Initiative, die auf eine enge Zusammenarbeit mit der Kommune Apenrade fußt. 

Spaziergänge sind gut für Geist, Körper und Seele

„Von der Kommune erhalten wir die Namen potenzieller Kandidatinnen und Kandidaten“, berichtet sie. Spaziergänge sind nicht nur gut für den Körper, sondern sind zudem für den Kopf und für die Psyche wichtig. Spaziergänge an der frischen Luft sind eine Form von Lichttherapie; bekanntlich regen Sonnenstrahlen die Vitamin-D-Produktion an. Mit anderen Worten: Spaziergänge können als natürliches Antidepressivum gewertet werden.

Als Geh-Partnerin oder -Partner muss man physisch kein „Prachtexemplar“ sein, wie Jutta Drath betont. Man muss den Partner oder die Partnerin nicht unterhaken oder stützen. Man sollte vielleicht mit darauf achten, dass seine Partnerin oder sein Partner das richtige Schuhzeug tragen oder dem Wetter entsprechend gekleidet ist.

Die Chemie ist wichtig

Ansonsten sollte eine Geh-Partnerin oder -Partner nur in der Lage sein, sich auf andere Menschen und deren Bedürfnisse einlassen zu können und zu wollen. Zwischenmenschlich muss die Chemie stimmen. 

Beim ersten Zusammentreffen der künftigen Partnerschaften ist stets eine Vertreterin oder ein Vertreter des Herzvereins dabei. „Wir legen bei diesem Treffen schon die gegenseitigen Erwartungen fest, damit es gar nicht erst zu Missverständnissen kommt“, erläutert die Herzvereinsvorsitzende den Sinn und Zweck dieser ersten „Tête-à-Tête“. „Unsere ,gå-venner‘ holen ihre Partnerinnen und Partner zum verabredeten Zeitpunkt an deren Haus- oder Wohnungstür ab und bringen sie anschließend auch dort wieder hin. Mehr nicht. Ein gemeinsames Kaffeetrinken – vorher oder nachher – ist nicht Teil des Angebots. Sollten sich die Geh-Partnerschaften dahin gehend entwickeln, ist das natürlich gestattet, aber vorgesehen ist es nicht“, unterstreicht Jutta Drath.  

Bitte anmelden

Bei einem unverbindlichen Informationstreffen am Donnerstag, 18. April, im Apenrader Rathaus am Skelbækvej können Interessierte Genaueres über die Initiative erfahren. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr der Sitzungsraum 424. Wegen eines Imbisses wird um vorherige Anmeldung gebeten an aabenraa@hjerteforening.dk oder mit einer SMS an die Nummer 2020 0036.

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