Ortsentwicklung

Der Kulturhaus-Vorstand gibt nicht auf und fordert politische Unterstützung

Der Kulturhaus-Vorstand gibt nicht auf und fordert politische Unterstützung

Der Kulturhaus-Vorstand fordert politische Unterstützung

Tingleff/Tinglev
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Ideeskizze für eine neue Kultur- und Begegnungsstätte in Tingleff Foto: Laila Christensen

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Die Ärmel bleiben hochgekrempelt, entscheidend für den weiteren Planungsverlauf sind allerdings die Rückmeldungen und das Zutun der Kommune und allen voran der Politikerinnen und Politiker. Das ist die Zwischenbilanz des Trägervereins der anvisierten Tingleffer Kultur- und Begegnungsstätte „TINKA“.

Der Stachel sitz noch immer tief: Nachdem bei der jüngsten Haushaltslegung der Kommune Apenrade (Aabenraa) keine Gelder für eine neue Kultur- und Begegnungsstätte in Tingleff mit deutscher und dänischer Bücherei angesetzt wurden, machte sich beim Vorstand von „TINKA“ (Tinglev Kultur- og Aktivitetshus) Ernüchterung breit. 

Vorsitzender Poul-Erik Thomsen und Mitstreitende vermissten eine Unterstützung seitens der Politik. Für Haushaltsgelder hatte sich lediglich die Oppositionsparteien, angeführt von Venstre, ausgesprochen.

Man fühlte sich abgehängt und ein Stück weit im Stich gelassen. 

Hängepartie

„Man hat das Gefühl, nicht zu wissen, woran man ist. Wir wählen daher einen eigenen Weg. Wir wollen als ehrenamtlicher Verein nicht Teil eines politischen Zwists sein“, hatte Poul-Erik Thomsen im September vergangenen Jahres nach der Haushaltslegung mit einer gehörigen Portion Frust zum „Nordschleswiger“ gesagt. 

An der enttäuschenden Ausgangslage hat sich nichts geändert, wie Thomsen kürzlich zur Generalversammlung des Trägervereins betonte.

„Natürlich ist von einem Rückschritt für TINKA die Rede. Wir haben uns aber trotzdem dafür entschieden, weiter für ein gemeinsames Kultur- und Aktivitätshaus zu kämpfen, allerdings mit einer anderen Strategie“, so Thomsen in seinem Bericht.

TINKA ist unter anderem vom  Ziel abgerückt, eine Begegnungsstätte auf dem Gelände des ehemaligen Pflegeheims „Grønningen“ zu positionieren und dafür einen Trakt zu übernehmen. Diese Version ist nach wie vor im Spiel, den Standort lässt der Trägerverein allerdings offen, um den Ball so wieder zurück an die  Politikerinnen und Politiker zu spielen.

„Der Vorstand reicht dem Stadtrat damit die Hand. Der Standort kann nun mit der Schlussfolgerung zur Gebäudeanalyse verkettet werden, die die Kommune Apenrade in Tingleff durchgeführt hat“.

 

Gibt sich kämpferisch und hofft, endlich Rückendeckung von den Politikerinnen und Polikern der Kommune zu bekommen: „TINKA"-Vorsitzender Poul-Erik Thomsen (Archivfoto). Foto: Friedrich Hartung

Der Trägerverein hat sich laut Thomsen an Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative) und die übrigen Mitglieder des Finanzausschusses gewandt, mit der Aufforderung, das Projekt gemeinsam auf die Schiene zu bringen.  

Gewinn für Mehr- und Minderheit 

Für Tingleff wäre es in vielerlei Hinsicht ein Mehrwehrt. Das Multihaus ist als eine Begegnungsstätte für Mehr und Minderheit gedacht, das sowohl die dänische als auch deutsche Bücherei beherbergt. 

Es soll als wichtiges Bindeglied zwischen der Freilichtbühne sowie den deutschen und dänischen Sporthallen sein mit Café- und Restaurantbetrieb. Auch Übernachtungsmöglichkeiten sind ein wichtiger Aspekt, der unter anderem für die Bereitschaftsschule in Tingleff von Bedeutung sein würde, so die Ansätze des Trägervereins.

In der Summe sei das Grund genug, wieder auf die politische Tagesordnung zu kommen, so Thomsen. Man werde weiter für die Sache kämpfen.

 

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