Infrastruktur

Strommasten zwischen Bredebro und Kassö gehören bald der Vergangenheit an

Strommasten zwischen Bredebro und Kassö gehören bald der Vergangenheit an

Strommasten zwischen Bredebro und Kassö werden bald entfernt

Tondern/Tønder
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Die Kabeltrommeln wiegen jeweils 25 Tonnen. Foto: Monika Thomsen

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Die neue 150-Kilovolt-Leitung quer durch Nordschleswig ist für das Einspeisen von Strom im Zuge der Energiewende gerüstet.

Die neue Stromleitung, die derzeit quer durch Nordschleswig auf der Strecke zwischen Bredebro und Kassö  in der Kommune Apenrade (Aabenraa) unterirdisch verlegt wird, ist Teil eines größeren Vorhabens des staatlichen Netzbetreibers Energinet.

Unter dem Projekttitel Kassø-Lykkegaard (in Esbjerg) verlegt Energinet im südwestlichen Jütland insgesamt auf einer Strecke von 143 Kilometern neue 150-Kilovolt-Erdkabel.

Anschließend wird die bestehende 150-Kilovolt-Freileitung auf einem Abschnitt von 105 Kilometern abgebaut.

Die Etappe von Bredebro bis Kassö ist die letzte in diesem Projekt von Energinet. Foto: Energinet

Das letzte Kapitel

„Die 30 Kilometer lange Strecke von Bredebro bis Kassø ist die letzte Etappe des großen Projektes, die unterirdisch verlegt wird“, erzählt Martin Hinrichsen, Projektleiter bei Energinet.

Das Vorhaben fußt auf einer 2018 im Folketing eingegangenen politischen Absprache. Damals wurde beschlossen, dass Energinet in den Kommunen, wo sich die neue 400 Kilovolt-Hochspannungsleitung von Idomlund bei Holstebro bis zur deutsch-dänischen Grenze hindurchziehen wird, bestehende Freileitungen unter die Erde bringen soll.

In der Kommune Tondern sind im Zuge des angestrebten Vorhabens auf der Nord-Süd-Achse 100 neue Strommasten vorgesehen. Unterirdisch werden nur zwei Strecken östlich von Bredebro (1,9 Kilometer) und bei Rohrkarr (Rørkær) (3,3 Kilometer) verlaufen.

Zurzeit laufen die Verhandlungen mit den Anrainerinnen und Anrainern.

Kapazität wird erweitert

Hinrichsen erläutert, dass mit der neuen 150-Kilovolt-Leitung bis Kassö die Übertragungskapazität des Stromnetzes verstärkt wird, um sie den Gegebenheiten durch die grüne Umstellung anzupassen.

Die Luftleitung stamme aus den 1960er-Jahren.

„Sie wurde seinerzeit im Hinblick auf den Verbrauch errichtet. Mittlerweile schaut die Sache aber anders aus, und es wird in diesem Bereich Strom produziert“, so der Projektleiter.

Weitere regenerative Energiemaßnahmen bahnen sich in der Kommune Tondern mit der fortgeschrittenen Planung für Solar- und Windkraftanlagen an.

Die bestehenden Strommasten verschwinden zum Jahresende. Foto: Energinet

Fast die Hälfte des Pensums geschafft

In Bredebro haben die Arbeiten im August angefangen, und sie sind mittlerweile zwölf Kilometer Richtung Osten vorgedrungen.

An Sammelpunkten lenken große Kabeltrommeln die Blicke von Passantinnen und Passanten auf sich. Sie sind nicht nur groß, sondern auch schwer. Sie wiegen jeweils etwa 25 Tonnen und enthalten Kabel für eine Strecke von 1,5 Kilometern.

Da jeweils drei Faserkabel nebeneinander unter die Erde kommen, werden zwischen Bredebro und Kassö 60 dieser Kabeltrommeln benötigt.

Wenn die neue Stromleitung verlegt worden ist, werden die Masten abgebaut. Foto: Monika Thomsen

Luftleitung wird abgebaut

Beim gegenwärtigen Wetter können laut Hinrichsen pro Woche 3 Kilometer Kabel gezogen werden.

Der Projektleiter erwartet, dass die Arbeiten im Oktober/November bis Kassö vorgedrungen sind.

„Je nach Wetterlage wird die Luftleitung dann Ende des Jahres oder Anfang 2024 abgebaut“, so Hinrichsen.

So schaut es derzeit in der Nähe von Alslebenkrug (Alslevkro) aus. Foto: Monika Thomsen

Zur Lebensdauer der neuen Erdkabel meint Martin Hinrichsen. „Die können dann die nächsten 40 Jahre halten – mindestens.“

Im Vorfeld der Kabelarbeiten waren im Sommer archäologische Ausgrabungen vorgenommen worden.

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