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Stromtrasse gewährt Einblicke in die Vergangenheit

Stromtrasse gewährt Einblicke in die Vergangenheit

Stromtrasse gewährt Einblicke in die Vergangenheit

Lügumkloster/Løgumkloster
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Der Suchgraben auf der Stromtrasse Bredebro-Kassö ist etwa zwei Meter breit, er bietet den Archäologinnen und Archäologen einen Blick in die Vergangenheit. Foto: Janne Bach Flensborg, Museum Sønderjylland

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Bevor das neue Stromkabel zwischen Bredebro und Kassö verlegt wird, begeben sich Altertumsforscherinnen und -forscher auf Spurensuche. Die Trasse bietet ihnen ein Fenster in die Vergangenheit.

Derzeit lässt der dänische Netzbetreiber Energinet ein 150-KV-Stromkabel zwischen Bredebro und Kassö (Kassø) in der Erde verlegen. Vorweg sind die Archäologinnen und Archäologen vom Museum Sønderjylland auf der geplanten Trasse unterwegs und sichten die Spuren der Vergangenheit, die die Vorfahren hinterlassen haben. In der Nähe von Asset bei Lügumkloster (Løgumkloster) gab es eine Überraschung.

Dass sie gar nichts finden, ist eher eine Ausnahme, wie die Museumsinspektorinnen Pernille Kruse und Katrine Moberg Riis feststellen. Und selbst diese Ausnahme, so Moberg Riis, würde dann auch etwas aussagen. Nichts finden ist nicht nichts.

Wir wissen, dass wir etwas finden, aber nicht immer, wo.

Pernille Kruse, Museumsinspektorin, Museum Sønderjylland

„Wir wissen, dass wir etwas finden, aber nicht immer, wo“, so Pernille Kruse. Asset war dann, wie erwähnt, eine Überraschung. Nun waren es keine goldenen Trinkhörner, die zum Vorschein kamen. Es waren Spuren eines Hauses aus dem späten Mittelalter oder der Renaissancezeit, die die Ausgrabenden fanden.

Die Trasse für das neue Stromkabel, das unterirdisch verlegt wird, am Dravedvej Foto: Helge Möller

„In der Nähe von Ribe haben wir die Reste eines vergleichbaren Hauses gefunden“, berichtet Pernille Kruse. Es ist die Bauweise, die das Haus von Asset von denen aus der Eisenzeit unterscheidet, nicht das Material. Spuren eisenzeitlicher Häuser (ca. 500 v. Chr. bis ca. 800 n. Chr.) findet man in Kassö.

In Asset wurde weiterhin mit Holz gebaut, doch anders als in den älteren Häusern der Eisenzeit waren nach den Worten von Pernille Kruse die Stützpfeiler nicht mehr im Raum, sondern in den Außenwänden integriert. Das Holz verging auch in Asset, und so deutet nur dunklere Erde auf die Behausungen hin. Aber aus der können die Fachleute Informationen gewinnen.

Die gesamte Trasse, laut Energinet 28 Kilometer lang, wird von den Forschenden untersucht, indem ein schmaler Suchgraben gezogen wird.

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