Energie-Cluster

Twedt will Windkraft und Sonnenenergie aus einer Fläche produzieren

Twedt will Windkraft und Sonnenenergie aus einer Fläche produzieren

Twedt will Windkraft und Sonnenenergie aus einer Fläche

Doris Ambrosius/shz.de
Twedt
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Auf der Fläche bei Burschau, auf der bereits einige neue Windräder stehen, könnte bald auch eine Photovoltaik-Anlage ihren Platz finden. Foto: Doris Ambrosius/shz.de

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Die Gemeinde Twedt hat in den vergangenen Jahren bereits einige Windkraftanlagen aufgestellt. Nun sollen am gleichen Ort auch noch Photovoltaik-Anlagen errichtet und ein sogenanntes Energie-Cluster gebildet werden.

Die Gemeinde Twedt mit ihren über 500 Einwohnern will sich entwickeln und setzt auf die Selbstversorgung mit regenerativen Energien. Daher plant sie, eine große Fläche für Photovoltaik im Ortsteil Buschau zu nutzen. „Der Aufstellungsbeschluss ist gefasst für die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes für eine Sonderbaufläche Photovoltaik“, erklärt Bürgermeister Alexander Schmidt.

Beide Energieformen auf einer Fläche vereinen

Dabei handelt es sich um die über 74 Hektar große Fläche im Westen der Gemeinde, wo bereits einige neue Windkraftanlagen stehen. „Wir wollen ein sogenanntes Energie-Cluster bilden. Das heißt, die beiden Energieformen möglichst dicht auf einer Fläche zu vereinen, was nun durch die Landesregierung möglich gemacht wurde“, erläutert Schmidt. Demnach sei Windenergie zwar vorrangig, aber es sei nun möglich, Synergien zu schaffen.

In Twedt kämen verschiedene Dinge zusammen, die sich positiv auf dieses Vorhaben auswirkten, erklärt er weiter. Die Windkraftanlagen stünden erst seit wenigen Jahren, man könne die vorhandenen Stromtrassen schon nutzen und müsse sie nur erweitern. Auch das Umspannwerk in Struxdorf könne dafür genutzt werden. Weiterhin kämen die Vorhabenträger aus der Gemeinde und seien die Eigentürmer der Windkraftanlagen.

Naturschutz soll ganz oben stehen

„Ganz besonders wichtig ist uns, dass die Gestaltung so ökologisch wie möglich vorgenommen wird und Naturschutz ganz oben steht“, sagt der Bürgermeister. „Es wird dazu auch eine Bürgerbeteiligung geben.“ Zur umweltfreundlichen Gestaltung gehöre zum Beispiel, dass bei der Anlagengestaltung das Landschaftsbild zu berücksichtigen und im Rahmen einer Einzelfallprüfung ein Abstand von 100 Metern zu Wohnbebauungen einzuhalten sei. Zur Minimierung der Auswirkung auf das Landschaftsbild sollen zum Beispiel neue Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen mit einer geschlossenen, mehrreihigen Umpflanzung mit standortheimischen Gehölzen und Sträuchern versehen werden, die gepflegt und dauerhaft zu erhalten seien, erklärt Schmidt.

Im zweiten Schritt wolle man schauen, welche Möglichkeiten sich für die Twedter Bürger und die Gemeinde ergeben, diese regenerativen Energien für ihre Strom- und Wärmeversorgung zu nutzen. „Der Planungszeitraum wird circa zwei Jahre betragen. Bei Wirtschaftlichkeit wird der Bau dann zeitnah in Angriff genommen“, so Schmidt.

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