Feuerwehren üben Ernstfall
Blaulicht-Großübung auf dem „Treenehof“ in Friedrichstadt unter erschwerten Bedingungen
Blaulicht-Großübung auf dem „Treenehof“ in Friedrichstadt
Blaulicht-Großübung auf dem „Treenehof“ in Friedrichstadt
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Die Feuerwehren aus Koldenbüttel und Friedrichstadt übten gemeinsam den Ernstfall unter schwierigen Bedingungen. In der Gemeinschaft gelang aber die Rettung aller „Verletzten“.
Als um 17.04 Uhr die Sirenen aufheulten, wussten die Einsatzkräfte beim Blick auf ihre Meldeempfänger eines sofort: „Das wird ein Einsatz unter erschwerten Bedingungen“. Denn der „Treenehof“ gehört zwar zur Stadt Friedrichstadt, liegt aber auf der anderen Seite der an dieser Stelle sehr breiten Treene.
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Taktisch vorteilhaft war es deshalb auch, dass die Koldenbütteler Feuerwehr die Einsatzführung übernommen hatte. Bis allerdings klar wurde, dass es sich um eine bis zuletzt geheim gehaltene Großübung handelt, verging jedoch geraume Zeit.
Mit erschwerten Bedingungen zur Großübung
Denn zunächst war da mal ein großes Hindernis zu bewältigen: Der „Treenehof“ ist von der K22 (Koldenbüttel-Ramstedt) aus nur über einen 600 Meter langen Plattenweg zu erreichen. Auf diesem langen Stück gibt es keinerlei Ausweich- oder Begegnungsbuchten – und die Banketten sind völlig durchweicht. Erschwerend kommt hinzu, dass am Einsatzort nur ein sehr begrenzter Platz für die großen Einsatzfahrzeuge vorhanden ist – und ein dortiges Wenden der Fahrzeuge mit zahlreichen umsichtigen Manövern verbunden ist.
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Bei der Übung und auch im Ernstfall bedeutet dies: Die Zufahrt muss bereits oben an der Kreisstraße gesperrt werden – die großen Einsatzfahrzeuge können danach jeweils nur einzeln oder im Konvoi an den Einsatzort vorfahren. Wasser kann aus der angrenzenden Treene entnommen werden – beide Wehren verfügen zudem über wasserführende Tankfahrzeuge.
Simulierte Menschenrettung
Vor Ort war die Lage relativ realistisch dargestellt: Mehrere Personen standen bereits winkend – und durch laute Hilferufe auf sich aufmerksam machend – auf dem Balkon des großen Hauptgebäudes. Mittels Friedrichstädter Drehleiterfahrzeug wurden sie von dort gerettet.
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Aber der „Treenehof“ besteht aus noch zahlreichen weiteren großen Gebäuden – und von dort drang unübersehbar pechschwarzer Rauch empor. Neun Atemschutzgeräteträgertrupps begaben sich zuerst in die Gebäude – denn, so signalisierte Koldenbüttels Wehrführer Bernd Siegesmund, „Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung“.
Gemeinsame Übungen sind Pflicht
Innerhalb der gut zweistündigen Übung wurden sechs „Verletzte“ noch lebend aufgefunden. Sowohl Koldenbüttels Wehrführer als auch Friedrichstadts Wehrführer Thorsten Mahmens stellten dabei übereinstimmend fest: „Es handelt sich hier um eine für uns sehr beengte Einsatzstelle mit großem Hauptgebäude und zahlreichen ebenfalls größeren Nebengebäuden. Ein Zusammenspiel beider Feuerwehren ist unabdingbar, die Zusammenarbeit klappt hervorragend.“
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Das Fazit fiel dementsprechend auch eindeutig aus. „Wenn alles das, was wir bei dieser Übung gelernt haben, bei einem dortigen Einsatz beherzt und umgesetzt wird, dann können wir einen Einsatz auch dort erfolgreich abarbeiten.“ Aber es sei ganz wichtig, auch weiterhin gemeinsame Übungen durchzuführen.