Deutsche Minderheit

Trennung vom Tisch: BDN und SP bleiben zusammen

Trennung vom Tisch: BDN und SP bleiben zusammen

Trennung vom Tisch: BDN und SP bleiben zusammen

Apenrade/Aabenraa
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Schleswigsche Partei
Die Mehrheit der SP-Mitglieder hält den Status quo für gut. (Archivfoto) Foto: Cornelius von Tiedemann

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Sollte die Schleswigsche Partei aus dem BDN ausgegliedert und eine eigenständige Partei werden? Diese Frage wurde in den vergangenen Monaten intensiv diskutiert. Mit dem Ergebnis, dass sich die Mehrheit der Mitglieder nach wie vor zum BDN bekennt.

Nachdem Ideen zur Neustrukturierung der deutschen Minderheit eine Debatte über die mögliche Ausgliederung der Schleswigschen Partei (SP) aus dem Dachverband der Minderheit, dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), ausgelöst hatten, ist diese Grundsatzfrage nun geklärt. 

Was zusammengehört, bleibt zusammen.

Rainer Naujeck

Bei der jüngsten Hauptvorstandssitzung Anfang Februar haben SP und BDN als Ergebnis der Diskussion ihre Zusammengehörigkeit bestätigt. „BDN und SP ergänzen sich in der Interessenvertretung der deutschen Minderheit“, hieß es in der Sitzung. Es sei nur konsequent, wenn als Abschluss der Debatte betont werde, dass eine Ausgliederung zurzeit nicht gewünscht ist, sondern die SP Teil des BDN bleibt.

Rainer Naujeck ist Vorsitzender der Schleswigschen Partei. Foto: Karin Riggelsen

Gegenüber dem „Nordschleswiger“ sagt der Vorsitzende Rainer Naujeck: „Was zusammengehört, bleibt zusammen.“

Basismitgliedschaft löst Debatte aus

Ausgelöst wurde die Debatte ursprünglich von der Idee der AG Zukunft, beim BDN eine sogenannte Basismitgliedschaft – von vielen auch als „Zwangsmitgliedschaft“ betitelt – einzuführen, die Nutzerinnen und Nutzer der Angebote in der Minderheit verpflichtet, eine Mitgliedschaft bei dem Dachverband abzuschließen.

Diese Idee warf die Frage auf, ob eine solche verpflichtende Mitgliedschaft mit dem Umstand, dass die Nutzerinnen und Nutzer mit ihrer Mitgliedschaft auch die Minderheiten-Partei unterstützen, vereinbar ist. 

Die Diskussion hat aufgedeckt, wo wir in der Zusammenarbeit mit dem BDN noch besser werden können.

Rainer Naujeck

Obwohl die Basismitgliedschaft beim BDN bereits im Sommer ausgeschlossen wurde, blieb die SP dabei, sich mit der aufgekommenen Grundsatzfrage über ihre BDN-Zugehörigkeit auseinanderzusetzen. Spätestens beim Herbsttreffen der Partei im November wurde deutlich, dass die Mehrheit der Anwesenden keinen Mehrwert in einer Ausgliederung sieht. Im Gegenteil, viele betonten, dass BDN und SP eng verflochten seien. 

Beim Herbsttreffen der Schleswigschen Partei im November diskutierten die Mitglieder eine mögliche Ausgliederung aus dem BDN. Foto: Karin Riggelsen

War die Diskussion Zeitverschwendung?

Auch wenn das Ergebnis der Debatte ist, dass der Status quo erhalten bleibt – Zeitverschwendung sei sie nicht gewesen, so Naujeck. „Die Diskussion hat Schwachstellen in der Zusammenarbeit mit dem BDN aufgedeckt.“ Oft hapere es an der Kommunikation. Beide verstehen sich als Vertretung der Interessen der Minderheit in der Region, aber auch landesweit. „Wir müssen die Aufgaben klarer verteilen und benennen, wer eigentlich was macht, und wo es Überschneidungen geben soll.“

Wie geht es weiter?

Als Beispiel nennt der Vorsitzende das jährliche Treffen des BDN mit den Bürgermeistern der vier nordschleswigschen Kommunen. „Da soll die Partei mehr involviert werden – sowohl im Vorfeld, um Input geben zu können, als auch im Nachhinein, damit wir wissen, was besprochen wurde.“  

Insgesamt beurteilt der Vorsitzende den Prozess als positiv, wenn auch intensiv. „Jetzt konzentrieren wir uns voll und ganz auf die anstehende Kommunalwahl.“

 

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