Wahlanalyse
SP-Kandidaten müssen ihre Politik besser vermitteln
SP-Kandidaten müssen ihre Politik besser vermitteln
SP-Kandidaten müssen ihre Politik besser vermitteln
Wahlausschuss ist mit Material sehr zufrieden. Zum Teil enttäuschendes Ergebnis auf nicht genügend vermittelte Inhalte zurückzuführen.
Nach der Wahl ist vor der Wahl, so müsste wohl das Motto für den Montagabend lauten, an dem sich der Wahlausschuss der Schleswigschen Partei (SP) im Haus Nordschleswig traf, um die vergangene Kommunal- und Regionalwahl aus Sicht der Minderheitenpartei unter die Lupe zu nehmen.
Wie Parteisekretärin Ruth Candussi gegenüber dem Nordschleswiger zusammenfasste, lag das zum Teil nicht zufrieden stellende Abschneiden der SP nicht an der Qualität der Plakate, Postkarten, Rezepthefte und Co, „denn dafür bekamen wir großes Lob – auch von außerhalb der Partei“, wie sie berichtet. „Vielmehr haben wir festgestellt, dass die Inhalte unserer Politik den Wählern besser vermittelt werden muss“, berichtet sie über das Ergebnis der Wahlnachbesprechung.
Das soll bei der nächsten Wahl 2021 besser werden. Dann nämlich sollen die SP-Kandidaten sich mehr in den sozialen Medien wie Facebook bewegen – wenn diese dann noch so häufig genutzt werden, wie heute.
Kleinschmidt als gutes Beispiel
Als Beispiel für einen gut geführten Wahlkampfauftritt nennt Ruth Candussi den des Sonderburger Bürgermeisterkandidaten Stephan Kleinschmidt, der Auftritte und politische Entscheidungen konsequent den Wählern über Facebook mitgeteilt habe, wie die Teilnehmer des Treffens feststellten. „Stephan hat ganz deutlich gemacht, warum er was macht, und welche bestimmten Ziele er verfolgt. Das kommt bei den Wählern an und ist wichtig für das Verständnis der SP-Politik“, sagt die Parteisekretärin. „Da müssen wir dafür sorgen, dass in diesem Bereich noch einen Spatenstich tiefer gegraben wird“, stellt sie weiter fest.
Dabei ist jedoch ganz deutlich, dass es nicht der Auftritt der Partei selbst ist, der die Wähler überzeugt. „Jeder Kandidat muss für seinen eigenen Auftritt sorgen und mit Wahlinformationen füllen“, erklärt Candussi. Zwar gab es schon dahingehende Schulungen für die SP-Politiker, doch es ist geplant, weitere anzubieten, denn „es reicht nicht, zwei, drei Monate vor der Wahl zu beginnen, ein Profil in den sozialen Medien aufzubauen. Das bedarf längerer Vorlaufzeit und es muss regelmäßig aktualisiert werden. Das ist harte Arbeit“, erklärt die SP-Frau.
Dabei betont sie jedoch, dass es sich bei den Kandidaten um Ehrenamtler handelt, die die Politik in ihrer Freizeit betreiben und es für sie zum Teil schwer sei, die Zeit und das Können für diese „Eigenvermarktung“ aufzubringen. „Diese Nachlese ist sehr wichtig für uns, denn die Erfahrungen und besonders die Nachleseergebnisse sind eine gute Basis für die Wahl 2021, die dann besser ablaufen soll“, schließt Ruth Candussi.