Kommunalwahl 2025

Popp Petersen: „Wenn man mich will, kandidiere ich wieder“

Popp Petersen „Wenn man mich will, kandidiere ich wieder

Popp Petersen: „Wenn man mich will, kandidiere ich wieder“

Tondern/Tønder
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Jørgen Popp Petersen würde gerne länger als vier Jahre Bürgermeister bleiben. Foto: Karin Riggelsen

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Das 60-jährige Oberhaupt der Kommune Tondern würde sich bei der Kommunalwahl 2025 für die Schleswigsche Partei als Kandidat und Bürgermeisterkandidat zur Verfügung stellen. Nach zwei Jahren im Spitzenamt hofft er auf vier weitere Jahre.

Stadtratsmitglied Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) wurde am frühen Morgen des 17. November 2021 als möglicher neuer Bürgermeister der Kommune Tondern genannt. Die Eroberung des höchsten politischen Amts wurde drei Wochen später bei der Konstituierung des neu gewählten Stadtrats besiegelt – wenn auch mit Zähneknirschen seitens der Tønder Listen.

Schließlich hatte Popp deren Spitzenmann und „Titelverteidiger“ Henrik Frandsen vom Thron gestoßen, der es nach einem grandiosen Wahlergebnis gleich auf neun Mandate für die von ihm gegründete Partei brachte. Doch Frandsen genoss nicht das Vertrauen seiner Stadtratskolleginnen und -kollegen. Bei der Konstituierung des neu gewählten Stadtrats votierten letztlich alle 31 Mitglieder des Kommunalrats für den SP-Politiker als neuen Bürgermeister.

Knapp zwei Jahre ist der Landwirt aus Seewang (Søvang), der mit seinen Mitkandidatinnen und -kandidaten 2021 die Mandatszahl auf vier verdoppelte, jetzt als Bürgermeister an der „Macht“.

Lust auf Politik

Er hat die Lust auf die Kommunalpolitik nicht verloren. Auf Anfrage des „Nordschleswigers“ bestätigt er, dass er sich für die Schleswigsche Partei bei der Kommunalwahl am 18. November 2025 als Kandidat erneut zur Verfügung stellen würde, sofern man dies wünsche. Auch als Bürgermeisterkandidat würde er erneut in den Ring steigen.

„Wenn man dies möchte, würde ich gerne vier weitere Jahre Bürgermeister sein“, verrät Jørgen Popp Petersen, der am 31. Oktober seinen 60. Geburtstag feierte.

Der Bürgermeister mit seiner Frau Elsebeth, Enkeltochter, Tochter und Schwiegersohn beim Empfang anlässlich seines 60. Geburtstags am 31. Oktober (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

In der Wahlnacht vom 16. auf den 17. November vor zwei Jahren hatten zunächst 20 der 31 Stadtratsmitglieder für Popp als Leiter der Koalitionsverhandlungen und Bürgermeister gestimmt. Ausgenommen waren zu dem Zeitpunkt auch die neun Abgeordneten der Tønder Listen, die vor Abschluss der Verhandlungen das Rathaus verlassen hatten, und Bjarne Lund Henneberg (Sozialistische Volkspartei), der vorzeitig die Koalitionsverhandlungen verließ.

Man darf nicht glauben, dass man immer Rückenwind hat.

Jørgen Popp Petersen

Popp zeigt sich dankbar. Er habe ein super persönliches Wahlergebnis erzielt. Zum guten Abschneiden der SP habe aber das ganze Spitzenteam mit Louise Thomsen Terp, Leif Hansen und Randi Damstedt beigetragen.

 

Jørgen Popp Petersen nahm bei der Konstituierung des neu gewählten Stadtrats im Dezember 2021 erstmals Platz auf dem Bürgermeisterstuhl. Seine Amtszeit begann am 1. Januar (Achivfoto). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Popps Appetit auf Politik ist nicht gestillt, auch wenn es in den vergangenen zwei Jahren kleinere Hindernisse gegeben hat. „Man darf nicht glauben, dass man immer Rückenwind hat. Es gibt auch Gegenwind. Keiner soll glauben, dass alles ein Kinderspiel ist. Und es gilt, viele Rücksichten zu nehmen“, erklärt der SP-Politiker zur Halbzeit in seinem Amt als Bürgermeister.

 

Dass er als Vertreter der deutschen Minderheit zum Bürgermeister gewählt wurde, fasse er als Privileg auf, hat er dem „Nordschleswiger“ im Interview zum 60. Geburtstag gesagt. Weiter teilte er mit, dass er gern einen vollen Terminkalender habe.

Seit 14 Jahren in der Politik

Popp ist seit 14 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Als er bei der Wahl 2009 erstmals kandidierte, toppte er gleich mit 329 persönlichen Stimmen die SP-Liste. Insgesamt entfielen 1.011 Stimmen auf die SP, was einem Zuwachs von 4,9 Prozent entsprach. Mit Carsten Dinsen Andersen vertrat Popp zunächst in dieser Wahlperiode die SP. Nach dem Konkurs der Tønder Bank, deren Vorsitzender Carsten Dinsen Andersen war, verließ dieser die politische Bühne. Seine Nachfolge übernahm die 1. Stellvertreterin der Liste S, Marit Jessen Rüdiger.

Verlust des dritten Mandats – aber Popp spitze

Bei Popps zweiter Kandidatur vier Jahre später wurde ein drittes Mandat erobert. Er zog mit Louise Thomsen Terp und Marit Jessen Rüdiger in den Kommunalrat ein. Die SP erzielte 1.621 Stimmen, was einem Plus von 2,6 Prozent entsprach. Popp holte allein 840 persönliche Stimmen, also mehr als die Hälfte aller SP-Stimmen.

Der Stimmenzuwachs von 2013 konnte bei der Wahl im November 2017 nicht wiederholt werden. Mit 1.240 Stimmen (ein Minus von 1,7 Prozent) verlor die SP ihr drittes Mandat. Popp erzielte aber mit 629 persönlichen Stimmen das drittbeste Ergebnis aller Kandidatinnen und Kandidaten.

Die SP-Fraktion mit ihrer Sprecherin Louise Thomsen Terp (l.) und den neuen Ratsmitgliedern Leif Hansen und Randi Damstedt (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Nicht nur das dritte, sondern auch ein viertes Mandat wurde bei der jüngsten Wahl im November 2021 mit 2.706 Stimmen zurückerobert und gewonnen. So zogen Leif Hansen und Randi Damstedt als neue SP-Abgeordnete mit den beiden wiedergewählten Louise Thomsen Terp und Jørgen Popp Petersen in den Stadtrat ein.

Zweitbestes Ergebnis aller Kandidierenden

Bei der historischen Wahl holte Popp mit 1.919 persönlichen Stimmen das zweitbeste Resultat aller Kandidierenden, nur überboten von Henrik Frandsen mit 3.763 Stimmen. Die anderen Parteien lehnten seine Amtsverlängerung ab. Sie wünschten einen Neuanfang nach vier äußerst schwierigen Jahren in Frandsens Regierungszeit. 

Zwei Videos von der Wahlnacht im Rathaus und dem Tag danach in diesem Artikel.

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