Geschichte

Deutsches Museum Nordschleswig: Traum von 10.000 Besuchenden im Jahr

Deutsches Museum Nordschleswig: Traum von 10.000 Besuchenden im Jahr

Deutsches Museum Nordschleswig: Traum von 10.000 Besuchenden

Sonderburg/Sønderborg
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Museumsleiter Hauke Grella vor einem Foto, das deutsche Soldaten am 9. April 1940 in Tondern zeigt Foto: Sara Eskildsen

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Das Deutsche Museum Nordschleswig verzeichnete im Jahr 2023 einen deutlichen Anstieg bei den Zahlen der Besuchenden im Vergleich zu den Vorjahren. Vor allem die Sonderausstellung zum 9. April 1940 stieß auf großes Interesse. Museumsleiter Hauke Grella sieht für die kommenden Jahre trotzdem noch Luft nach oben.

Mehr als 4.300 Personen besuchten im Jahr 2023 das Deutsche Museum Nordschleswig. Dies freut Hauke Grella, laut dem die Zahl im Jahr zuvor bei etwa 3.550 lag. „Die Tendenz ist also definitiv die richtige, und das ist ein guter Zwischenschritt“, so der Leiter des Museums, der aber trotz des Erfolgs betont, dass das Museum in Zukunft noch deutlich mehr Gäste begeistern soll.

„Wir sind bezüglich der Besucherzahlen noch nicht da, wo wir hinwollen. Da finden wir, dass wir dann doch eine zu wichtige Geschichte erzählen. Mittel- bis langfristig hoffe ich, dass ich es erleben darf, dass wir auf 10.000 Besucher im Jahr kommen“, sagt Grella.

Viele dänische Besuchende

Er spricht diesbezüglich von der Notwendigkeit vieler Aktivitäten vonseiten des Museums selbst, zusätzlichem Personal und einer Steigerung des Bekanntheitsgrads. Ein Schlüsselaspekt dabei sei der Dialog zwischen der Minderheit und der Mehrheitsbevölkerung.

„Hier haben wir in den vergangenen Jahren bereits viele Maßnahmen eingeleitet, aber da muss man kontinuierlich am Ball bleiben. Wichtig ist, dass sich die Minderheit weiterhin gegenüber der Mehrheitsbevölkerung öffnet. Dazu kann das Museum beitragen“, sagt Grella, der in diesem Zusammenhang hinzufügt: „Zwischen 60 und 70 Prozent unserer Besucher kommen bereits aus der dänischen Mehrheitsbevölkerung. Der Rest setzt sich aus Personen der Minderheit und Gästen aus Deutschland zusammen.“

Großes Interesse an Ausstellung zum 9. April 1940

Im Deutschen Museum Nordschleswig war die Sonderausstellung zum 9. April 1940 ein Höhepunkt des vergangenen Jahres.

„Die Ausstellung hat wirklich viele Leute auf uns aufmerksam gemacht. Das war eine Thematik, die die Leute bewegt hat und wo wir viel positive Rückmeldung erhalten haben, dass wir uns als deutsche Minderheit auch mit diesem Tag beschäftigen“, sagt Grella.

Die Ausstellung präsentiert Bilder vom 9. April 1940, dem Tag der Besetzung Dänemarks durch Deutschland, und integriert persönliche Erinnerungen deutscher Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger. Die Kombination aus Bildern und Erinnerungen verleiht der Thematik eine besondere Intensität.

Lebendige Geschichte dank eindrucksvoller Fotos

„Man kann manchmal noch so viel schreiben, wenn kein passendes Bild dazu vorhanden ist. Deshalb können diese Bilder vom 9. April etwas ganz Besonderes. Sie machen die persönlichen Erinnerungen richtig lebendig. Auf der einen Seite sieht man die jubelnde deutsche Minderheit und auf der anderen Seite die dänische Mehrheitsbevölkerung, deren schlimmster Albtraum in Erfüllung geht“, so Grella.

Die Ausstellung zum 9. April 1940 wird voraussichtlich noch bis Ende April zu besichtigen sein. Das Museum ist derzeit jedoch temporär geschlossen und öffnet die Türen für die Öffentlichkeit wieder am 1. Februar.

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