Sozialangebot

Sonderburgs Suppenküche schließt: Zielgruppe verfehlt

Sonderburgs Suppenküche schließt: Zielgruppe verfehlt

Sonderburgs Suppenküche schließt: Zielgruppe verfehlt

Sonderburg/Sønderborg
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Die Ehrenamtlichen Kaj Jensen (l.) und Klaus Grau Petersen in der Küche der Herberge, wo die Suppenküche Premiere feierte Foto: Sara Eskildsen

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Nach nur einem Jahr stellt die Suppenküche in Sonderburg ihren Betrieb wieder ein. Doch es gibt Hoffnung für alle Nutzerinnen und Nutzer des Angebots.

Ein Jahr lang konnten Menschen einmal in der Woche für wenig Geld ein Abendessen in Gemeinschaft einnehmen. Doch die Sonderburger Suppenküche hat ihren Betrieb im Haus der Freiwilligen in der Innenstadt von Sonderburg nun wieder eingestellt. 

Der Grund: statt armer Menschen, die sich ansonsten keine warme Mahlzeit leisten können, kamen viele Menschen, die mutmaßlich nicht am Existenzminimum leben. 

Der Appell blieb ungehört

Die Betreiber ­– das Rote Kreuz, „Frelsens hær“ und „Kirkens Korshær“­ – stellten nach einem Jahr fest, dass das Angebot nicht ihre Zielgruppe bedient. Man habe an der Eingangstür nicht Eintrittspolizei spielen wollen, sagt die bisherige Leiterin der „Folkekøkken“, Pia Skov Christensen, gegenüber der Zeitung „JydskeVestkysten“. „Wir konnten nur an die Leute appellieren, dass das Angebot nur von denen genutzt wird, für die es gedacht war.“

Ein entsprechender Appell blieb jedoch ungehört, an der Situation veränderte sich nichts. 

Das Angebot hatte absolut seine Berechtigung. Es ergibt Sinn, billiges Essen in Gemeinschaft anzubieten.

Pia Skov Christensen

Sowohl Studierende als auch Pensionierte haben das Angebot für sich entdeckt. Die Nachfrage ist also vorhanden, und so arbeiten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun daran, die Suppenküche in neuer Regie weiterzuführen. 

„Geplant ist, dass ein Verein gegründet wird, der die Suppenküche in Zukunft organisiert“, sagt Rainer Naujeck, der das Angebot als Ehrenamtler von Anfang an unterstützt hat. 

Neuer Verein will Angebot fortführen

Bis auf eine Person seien alle Beteiligten bereit, weiterhin ehrenamtlich für die Suppenküche zu arbeiten. Auch der Koch plant, weiterzumachen. Noch im März wird ein Treffen stattfinden, bei dem die Zukunft eines möglichen Vereins besprochen wird. 

Pia Skov Christensen ist davon überzeugt, dass eine Volksküche in Sonderburg relevant ist. „Das Angebot hatte absolut seine Berechtigung. Es ergibt Sinn, billiges Essen in Gemeinschaft anzubieten.“ 

Im Durchschnitt nahmen 120 Personen das Angebot der Suppenküche wahr, die jeden Donnerstag im Haus der Freiwilligen eine warme Mahlzeit servierte. 

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