Nordschleswig

Junge Spitzen wünschen sich zweisprachige Ortsschilder

Junge Spitzen wünschen sich zweisprachige Ortsschilder

Junge Spitzen wünschen sich zweisprachige Ortsschilder

Paulina von Ahn
Paulina von Ahn
Nordschleswig
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Zweisprachige Ortsschilder bald auch in Nordschleswig? Foto: Ute Levisen

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Die Debatte um zweisprachige Ortsschilder in Nordschleswig geht weiter. Jetzt schalten sich auch die Jungen Spitzen ein.

Seit Anfang Februar gibt es in Harrislee (Harreslev) zweisprachige Ortsschilder. Dieser Schritt war ein wichtiges Zeichen für die dänische Minderheit südlich der Grenze, und es hat viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung gegeben. Wie „Der Nordschleswiger“ zuvor berichtet hat, wünscht sich der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, auch in Nordschleswig zweisprachige Ortsschilder, doch viele Däninnen und Dänen sind dagegen.

Jetzt melden sich die Jungen Spitzen zu Wort. Katharina Kley und Wencke Andresen haben sich zu der Diskussion geäußert, weil das Thema ihnen sehr wichtig ist. 

Zusammenarbeit ist eine Bereicherung

Sie stehen der Entwicklung auf deutscher Seite sehr positiv gegenüber und sprechen den Wunsch aus, dass auch die nordschleswigschen Gemeinden sich dieser Haltung anschließen. Die Mitglieder der Jungen Spitzen beschreiben die Zusammenarbeit zwischen Dänemark und Deutschland hierzulande als „eine Bereicherung für die ganze Region“. Die Behandlung von Minderheiten in Nordschleswig gelte europaweit als Beispiel für eine moderne Grenzregion, die es geschafft hat, Minderheiten zu integrieren und sie als etwas absolut Positives zu bewerten. Umso merkwürdiger finden die jungen Frauen, dass es in Nordschleswig so schwer zu sein scheint, eine respektvolle Diskussion über zweisprachige Ortsschilder zu führen.

Offenheit und Toleranz gegenüber der deutschen Minderheit

Kley und Andresen sind der Meinung, zweisprachige Ortsschilder würden nicht darüber entscheiden, ob die Minderheit geschätzt und respektiert wird, wären aber dennoch ein Symbol für Offenheit und Toleranz. 

Sie verlangen nicht, dass jedes einzelne Ortsschild geändert wird. Für sie würde es ausreichen, wenn die vier großen Städte Hadersleben (Haderslev), Apenrade (Aabenraa), Sonderburg (Sønderborg) und Tondern (Tønder) dem Beispiel auf der deutscher Seite folgen würden. Dies hätte bereits eine ausreichend repräsentative Wirkung.

Austausch bei Bedarf

Kley und Andresen gehen auch auf die Kritik ein, dass die Einführung zweisprachiger Ortsschilder von Steuergeldern finanziert würde, was häufig als Ablehnungsgrund angeführt wird. Für sie würde es vollkommen ausreichen, wenn die Schilder nur dann ausgetauscht werden, wenn sie ohnehin ersetzt werden müssen. So war es auch in Harrislee.

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