Neujahrsempfang

Kommune Hadersleben zeichnet deutsche Zuzüglerfamilie aus

Kommune Hadersleben zeichnet deutsche Zuzüglerfamilie aus

Kommune Hadersleben zeichnet deutsche Zuzüglerfamilie aus

Woyens/Vojens
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Eileen Schade freut sich mit ihren Kindern (v. l.) Felix, Felice, Felias, Felian und Felino über die Auszeichnung. Foto: Amanda Klara Stephany

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Deutsche Familie zeigt Engagement: Für ihre Arbeit als Botschafterinnen und Botschafter für Zugezogene wurde die achtköpfige Zuzügler-Familie Schade nun gewürdigt. Warum sie wortwörtlich glücklich über ihr neues Leben in der Domstadt ist, hat „Der Nordschleswiger“ im Gespräch mit der Familie erfahren.

Felina, Felix, Felias, Felian, Felice und Felino – so heißen die sechs Kinder der Familie Schade aus Hadersleben. Sie sind benannt nach dem lateinischem Wort für glücklich „felix“, erklärt Mutter Eileen Schade. 

Ein Adjektiv, das die Gefühlslage der Familie treffend beschreibt. Denn glücklich ist sie vor allem darüber, nach Dänemark ausgewandert zu sein.

Und als es am Dienstagabend auch noch eine Auszeichnung im Rahmen des Neujahrsempfangs der Kommune Hadersleben für ihren Einsatz für Zuzüglerfamilien gab, fühlte sich die Familie bestätigt: „Wir sind in Hadersleben angekommen.“

Bürgermeister Mads Skau (l.) überreichte der Familie Blumen und einen Geschenkkorb. Foto: Amanda Klara Stephany

Aus der deutschen Hauptstadt in die dänische Domstadt 

Aber von Anfang an: Familie Schade, ursprünglich aus Berlin, hatte sich aus der Hauptstadt Deutschlands erst einmal in den beschaulichen Harz getraut. Weniger Trubel, mehr Familienzeit war die Devise. Doch so wirklich passte es dem selbstständigen Handwerker und der gelernten Immobilienkauffrau in Elternzeit auch in Niedersachsen nicht.

Und so sprachen die Eheleute Eileen Schade und Karsten Schade immer wieder von ihrem eigentlichen Traum: einem Leben in Dänemark.

Aus der Träumerei wurden vereinzelte Besuche auf diversen Immobilienportalen, und dann kam der letzte Schubs quasi mit dem Eishockeyschläger: „Unsere Söhne spielen Eishockey, und wir waren mit ihnen in Hadersleben beim Probetraining. Eine andere deutsche Familie hat uns dann im persönlichen Gespräch sehr von Hadersleben überzeugt, und einige Zeit später haben wir dann auch unser Haus hier gefunden“, so Eileen Schade.

Die Familie von damals hätten die Eheleute Schade nie wiedergesehen: „Ich würde mich so gerne bedanken. Also falls die Familie diesen Artikel lesen sollte und sich angesprochen fühlt: Danke!", lacht die sechsfache Mutter.

Rolle als „Vorzeige-Zuzüglerfamilie“

Es ging dann alles ganz schnell. Innerhalb einiger Tage wurde der Umzug in die Domstadt gewuppt, ganz ohne Umzugsunternehmen. 

Und am 1. März 2022 war es dann endlich so weit: Die Familie wohnte offiziell in Dänemark. Nur zwei Monate später begann auch schon ihre Schlüsselrolle als „Vermittler-Familie".

„Melissa McCann Seeberg vom Zuzüglerservice der Kommune hatte mich bei einer gemeinsamen Aktivität angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, auf einer Zuzügler-Messe als Ansprechperson zu fungieren. Ich stimmte zu, und dann nahm alles seinen Lauf“, erklärt Eileen Schade.

Das Angebot kam gut an. Die Familie konnte sich vor Anfragen und Gesprächspartnerinnen- und partnern kaum retten. Alles potenzielle neue Bürgerinnen und Bürger für die Kommune Hadersleben, die den Standort Hadersleben bis zum Jahr 2030 um 500 neue Bewohnerinnen und Bewohner vergrößern möchte.

„Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen weniger Hemmungen hatten, sich mit uns zu unterhalten. Eine achtköpfige Familie, die es trotz ihrer Größe geschafft hat, auszuwandern, das gab vielen Interessierten Mut, es vielleicht auch zu versuchen“, erinnert sich Eileen Schade.

Ihr Engagement kam gut an, bei den Menschen und bei der Kommune. 

Die Kommune zeigt sich begeistert vom Engagement

Dieser Einsatz wurde beim Neujahrsempfang seitens der Kommune Hadersleben nun mit lautem Applaus und einem Geschenkkorb gewürdigt. Der Haderslebener Bürgermeister Mads Skau (Venstre) und Kjeld Thrane (Konservative) überreichten der Familie ihren Preis und bedankten sich für den ehrenamtlichen Einsatz für die Kommune.

Vorab bekamen die Besucherinnen und Besucher einen kleinen Film vorgespielt. Zu sehen: die Familie und ihr Engagement.

Zur Freude Eileen Schades ist im Film die ganze Familie zu sehen: „Beim Neujahrsempfang konnten leider mein Mann und meine älteste Tochter nicht dabei sein. Ein Elternabend kam dazwischen.“

 

Gebannt schauten die Gäste den Kurzfilm über die achtköpfige Familie. Foto: Amanda Klara Stephany

Familie Schade möchte Wurzeln schlagen 

Familie Schade fühlt sich pudelwohl in Hadersleben: „Ich wurde vor dem Winter hier gewarnt, aber auch der schreckte mich nicht ab“, lacht Eileen Schade.

Ihre Söhne seien nun aktiv im Eishockeysport, ihre Töchter würden Reitstunden in der Kommune nehmen. Generell möchte die Familie ihre Wurzeln noch verfestigen und hofft darauf, in der Domstadt zu bleiben.

„Ich bin begeistert von dem Leben hier. Es fühlt sich gut an, hier zu sein. Auch unsere Kinder bestätigen uns das“, so Eileen Schade.

Und dieses Gefühl würden sie auch in die Gespräche mit Interessierten weitertragen. Die Menschen wissen, dass es bei den Gesprächen um Erfahrungen und persönliche Einschätzungen gehe und keine Institutionen hinter den Tipps und dem Zuspruch stecken würden, so Eileen Schade.

Für die Zukunft wünscht sich die Großfamilie, ihren Lebensmittelpunkt noch weiter nach Hadersleben zu verlagern: „Derzeit pendelt mein Mann noch zwischen Deutschland und Dänemark. Das hoffen wir irgendwann ändern zu können,“ so die junge Familie. 

Der Arbeit der Familie wurde am Abend viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sohn Felias bedankte sich auf Dänisch für den Preis. Foto: Amanda Klara Stephany
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