Deutsche Minderheit
Marias Schöpfung: Von der Mozart-Idee zum Mammutevent
Marias Schöpfung: Von der Mozart-Idee zum Mammutevent
Marias Schöpfung: Von der Mozart-Idee zum Mammutevent
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Die Krönung der Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag der Herrnhuter Brüdergemeine ist Haydns „Schöpfung“. Maria Johannsen aus Hadersleben wirkt darin mit. Mehr noch: Die Sopranistin hat die Aufführung des Werkes von A bis Z organisiert. Wie aus einem Mozart-Gedanken ein Mammutevent mit 92 Mitwirkenden wurde, das erzählt sie im Gespräch.
Maria Johannsen hat den musikalischen Höhepunkt anlässlich der Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag der Herrnhuter Brüdergemeine auf die Beine gestellt: Am 30. September wird Haydns „Schöpfung“ in der Kirche der Brüdergemeine in Christiansfeld aufgeführt – und einen Tag danach vor der nicht minder beeindruckenden Kulisse im Dom zu Odense.
92 Menschen wirken an dem Oratorium mit, das der musikalische Höhepunkt der Feierlichkeiten in der Unesco-Stadt Christiansfeld ist.
Klein angefangen
Dabei hatte alles klein angefangen, erinnert sich die Künstlerin aus Hadersleben: Eigentlich habe ihr ein Kammerkonzert mit Mozart-Werken vorgeschwebt, erzählt sie vom Beginn ihrer ganz persönlichen Schöpfung.
Die Sopranistin verfügt über ein weitverzweigtes Netzwerk und nahm unter anderem Kontakt zur der renommierten Chorleiterin Alice Granum auf. Noch heute kann sie sich gut an dieses Gespräch erinnern: „Das war Alice nicht ambitioniert genug“, sagt sie lachend.
Nicht kleckern, sondern klotzen!
Nach dem Motto „Nicht kleckern, sondern klotzen“ – und nicht zuletzt dank der Anregung durch Alice Granum – war die Idee für etwas Größeres geboren. Und was ist größer als die Schöpfung?
Nun, das Budget war es jedenfalls nicht, als Maria Johannsen vor etwa anderthalb Jahren mit der Vorbereitung begann: „Ich hatte anfangs gerade einmal zwei Zusagen von Stiftungen – und damit 50.000 Kronen“, erzählt Maria Johannsen.
Viel „Schöpfung“ bekommt man dafür nicht.
Fundraising für die „Schöpfung“
Doch Maria Johannsen machte ihre Hausaufgaben: Sie bewarb sich bei weiteren Stiftungen und fand schließlich elf Geldgeber, unter ihnen die Kommune Odense.
„Dort war man begeistert von der Konzertidee – und es ist uns sogar gelungen, den Dom von Odense als Auftrittsort zu bekommen. Das ist so – wow!“, schwärmt die Sängerin.
Über Grenzen hinweg
Mehr noch: Das Konzert wird eine deutsch-dänische, eigentlich eine internationale Produktion sein. Daran wirken „Filharmonisk Kor Fyn“, die „norddeutsche sinfonietta“ aus Rendsburg sowie neben Maria Johannsen der dänische Tenor Kristian Sørensen und Gun Wook Lee (Bass) aus Südkorea mit. Beide Sänger sind Mitglied des renommierten „MDR-Rundfunkchors“ in Leipzig. Auch sie waren sogleich Feuer und Flamme, als Maria Johannsen sie in ihre Pläne einweihte.
Als Dirigenten konnte sie Peter Ettrup Larsen gewinnen, an den sich so mancher gewiss aus dessen Haderslebener Zeit mit dem Militärensemble SMUK erinnern wird.
So schuf die Sopranistin binnen anderthalb Jahren ihre ureigene Schöpfung. Jetzt freut sie sich auf die Premiere von Haydns Oratorium – und auf die Proben. Der Kartenvorverkauf hat begonnen: „Die ersten 40 von 360 Karten sind bereits vergeben."