Fighter Wing Skrydstrup

Ukrainische Piloten zum F-16-Training in Nordschleswig

Ukrainische Piloten zum F-16-Training in Nordschleswig

Ukrainische Piloten zum F-16-Training in Nordschleswig

Skrydstrup
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Techniker gibt einem ukrainischen Piloten auf dem Fliegerhorst Skrydstrup grünes Licht zum Abheben mit einer F-16. Foto: Tue Skals/Forsvaret

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Ukraines Präsident Selenskyj hat am Freitag ein Video vom Kampfjetstützpunkt in Skrydstrup veröffentlicht. Das Jagdgeschwader der Fighter Wing Skrydstrup trainiert ukrainische Jägerpiloten im Umgang mit dem Mehrzweckkampfflugzeug F-16. Die Piloten zeigen sich begeistert, obwohl das Training intensiv ist und die Uhr tickt.

Im Sommer liefert Dänemark die ersten Kampfflugzeuge vom Typ F-16 an die Ukraine. Bis es so weit ist, drücken Piloten aus der Ukraine auf dem nordschleswigschen Luftwaffenstützpunkt in Skrydstrup die Schulbank. Bisher waren sie in Cockpits russischer MiG-Flugzeuge „zu Hause“. Die F-16 ist somit Neuland für die Ukrainer. 

Das verraten die Piloten in einem Video, das Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag im sozialen Netzwerk „X“ veröffentlicht hat. Es beschreibt die Eindrücke der Piloten vom Training in Regie der Fighter Wing Skrydstrup. 

 

Seit dem vergangenen Herbst trainieren ukrainische Piloten auf dem Stützpunkt in Skrydstrup (Archivbild). Foto: Ute Levisen

„Die F-16 macht Spaß“

„Unsere Kampferfahrung kann man gar nicht überschätzen, aber das Trainingsprogramm hier ist schon sehr intensiv“, sagt darin ein Ukrainer mit dem Pilotennamen „Moonfish“. 

Das heißt, die Piloten müssen binnen weniger Monate ein Pensum absolvieren, wofür Kampfpiloten im Normalfall wesentlich mehr Zeit haben. Doch der Countdown läuft – für die Ukraine und für die Jägerpiloten. Sie machen in dem Video keinen Hehl daraus, dass sie es gar nicht erwarten können, mit der F-16 in ihre Heimat – und damit an die Front zurückzukehren.  

Anfangs zeigten sich die Techniker von der Technologie der F-16 überwältigt. Auch sie durchlaufen in Skrydstrup ein intensives Programm zur Wartung des Kampfjets (Archivbild). Foto: Ute Levisen

Beweglicher als MiG

Die F-16 ist für die Piloten unbekanntes Terrain gewesen: „Aber es macht Spaß, diesen Kampfjet zu fliegen“, verrät „Moonfish“: Der Jet sei wesentlicher beweglicher als MiG-Jets.

Auch die Flugzeugtechniker aus der Ukraine durchlaufen in Nordschleswig ein umfangreiches Programm zur Wartung der F-16, deren Technologie die Ukrainer als komplex bezeichnen. 

Im Sommer liefert Dänemark erste Kampfjets an die Ukraine. Foto: Ute Levisen

Am Anfang überwältigt

Anfangs habe er die Integration der F-16 in die Flotte der Ukraine als unrealistisch aufgefasst, sagt der Flugzeugtechniker „IHOR“ im Video und räumt ein, dass er zunächst von der Technik überwältigt gewesen sei. Inzwischen sei er davon überzeugt, dass dank der F-16 vieles einfacher werde und die Jets ein wichtiger Faktor für die ukrainische Luftwaffe seien. 

Selenskyj dankt Dänemark

In seinem Post bedankt sich der Präsident bei Dänemark für die Unterstützung. In dieser Woche hat Dänemark eine Vereinbarung unterschrieben, worin sich das Land verpflichtet, die Ukraine in den kommenden zehn Jahren zu unterstützen. 


 

In Skrydstrup auf der Schulbank

Seit dem Herbst 2023 werden Piloten, Techniker und Spezialisten aus der Ukraine unter strengen Sicherheitsbedingungen in Skrydstrup im Einsatz des F-16-Kampfjets geschult. Das ukrainische Regierungsmedium UNITED24 hat mit Unterstützung des Verteidigungskommandos ein Video über die Ausbildung des von der Ukraine entsandten Personals auf dem Fliegerhorst gemacht.

Mehr lesen

Streitkräfte

Analyse: Deshalb musste der Verteidigungschef gehen

Kopenhagen Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen hat das Vertrauen in den obersten Chef der Streitkräfte, Flemming Lentfer, verloren und ihn entlassen. Der Skandal um die Fregatte „Ivar Huitfeldt“, deren Waffensysteme in einer kritischen Situation versagten, war der konkrete Anlass. Doch letztlich geht es um die fast 200 Milliarden Kronen Steuergelder, die in die Verteidigung fließen werden, lautet die Einschätzung von Walter Turnowsky.

Voices - Minderheiten weltweit

Jan Diedrichsen
Jan Diedrichsen
„Darf man noch Ecco-Schuhe kaufen?“

Ukraine-Krieg

Ecco bricht Schweigen zum Schutz der Angestellten

Tondern/Bredebro Die Unternehmensführung des nordschleswigschen Schuhkonzerns Ecco verteidigt die eigenen Geschäftsaktivitäten in Russland nach zwei Jahren des Schweigens in einer Pressemitteilung. Dies geschieht, nachdem der Venstre-Politiker Jan E. Jørgensen Ecco-Mitarbeitende mit Kollaborateuren des Zweiten Weltkriegs verglich, und die Angestellten dazu aufforderte, zu kündigen oder anderweitig gegen die Firmenpolitik zu protestieren.