Stadtentwicklung

Einblick: So soll das neue Apenrader Museum werden

Einblick: So soll das neue Apenrader Museum werden

So soll das neue Apenrader Museum werden

Apenrade/Aabenraa
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Interaktiv und zum Mithören: So stellen sich die Entwickler das neue Museum in Apenrade vor (Illustration Seismonaut und Torden & Lynild). Foto: Aabenraa Kommune

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Am Kilen sollen Kunst- und Schifffahrtsgeschichte unter einem Dach vereint werden. Jetzt gibt es einen Visionskatalog, der zeigt, was das neue Museum bieten soll. „Der Nordschleswiger“ hat mit der Vorsitzenden des Kulturausschusses über die Vorschläge gesprochen. Sie verrät, was sie davon hält.

Am Apenrader Kilen, einer Straße, die direkt am Nyhavn, dem neuen Hafen, vorbeiführt, soll bald ein neues Museum stehen. Darin sollen das Schifffahrtsmuseum und das Kunstmuseum Platz finden. Das hat der Stadtrat beschlossen.

Zwei Museen unter einem Dach

Das Apenrader Kunstmuseum ist seit 25 Jahren im Brundlunder Schloss (Brundlund Slot) beheimatet, das Schifffahrtsmuseum in einem Gebäude an der H. P. Hanssensgade. Im Schloss sind neben wechselnden Ausstellungen die Werke der Apenrader Künstlerin Franciska Clausen zu sehen. Doch die Stadt möchte sich erneuern, mehr bieten, weshalb ein Entwicklungsplan entworfen wurde, der neben vielen anderen Visionen vorsieht, die beiden Museen unter einem Dach zu vereinen.

Jetzt gibt es einen Visionskatalog, der zeigt, wie das Museum konzipiert werden soll und welche Angebote gemacht werden könnten. 200 Millionen Kronen kostet der Apenrader Traum. 50 Millionen hat der Stadtrat schon zurückgelegt.

Einweihung in fünf Jahren

Kommunalratsmitglied Signe Bekker Dhiman hofft, das Museum in etwa fünf Jahren einweihen zu können. Ob das klappt, hängt allerdings sehr davon ab, ob die restlichen 150 Millionen Kronen zusammenkommen. Vor allem Stiftungen sollen dazu beitragen, so die Vorsitzende des Kultur- und Freizeitausschusses.

Ihr ist wichtig, dass die Pläne jetzt weiterverfolgt und umgesetzt werden. „Es gab schon vor zwölf Jahren, als ich in den Stadtrat kam, Pläne, das Museum im Brundlunder Schloss zu erweitern, damit die Ausstellung von Franciska Clausen mehr Platz bekommen kann. Passiert ist nichts“, erzählt sie ein wenig enttäuscht.

Modernes Museum – offen und flexibel

Jetzt sei man jedoch viele Schritte weiter. „Wir haben einen Katalog, der richtig gut ist, wie ich finde.“ Damit und mit dem 50-Millionen-Topf können Stiftungen vom Projekt überzeugt werden, ist Bekker Dhiman sicher. Das sei zuvor beschwerlicher gewesen. Mit dem erhöhten Beitrag der Kommune und des Museums Sønderjylland sowie dem Visionskonzept sei ein Zeichen gesetzt, so die Politikerin.

Der Visionskatalog zeigt das neue Museumskonzept. So soll es unter anderem ein Café geben, das Gäste auch besuchen können, wenn sie nicht ins Museum gehen. „Es soll ein offenes Museum werden, in dem sich die Menschen miteinander treffen. Es wird ein anderes Museum als das, was wir von früher her kennen“, berichtet Bekker Dhiman. Auch die jungen Besucherinnen und Besucher sind mit eingedacht. Für sie soll es Platz und Raum für Kulturerleben geben.

„Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, in der wir ,Dybbøl Banke‘ besucht haben. Das war langweilig. Heute ist es ein Erlebniszentrum, obwohl es ein Museum ist“, erzählt sie. So stelle sie sich auch die Zukunft des Apenrader Museums vor. „Museen haben sich verändert“, fügt sie hinzu.

Vom Café aus sollen die Gäste den Blick über den Nyhavn schweifen lassen können. Die maritime Umgebung passt zum Schifffahrtsmuseum, aber auch zum Credo der Stadt (Illustration Seismonaut und Torden & Lynild). Foto: Aabenraa Kommune

Wichtig ist der Sozialdemokratin, dass es mehr Platz für die Werke von Franciska Clausen gibt. „Sie ist eine bekannte Apenrader Künstlerin. Wir wissen, dass ihre Bilder Menschen auch von weither nach Apenrade führen. Das müssen wir nutzen“, sagt sie.

Das neue Museum soll eine weitere nordschleswigsche Kulturattraktion werden. „Dann können wir neben anderen Museen wie der ,Dybbøl Banke‘ auch ein Magnet für einheimische und auswärtige Touristinnen und Touristen sein“, ist Signe Bekker Dhiman überzeugt.

Zukunft der Museen ungewiss

Was mit dem Brundlunder Schloss und dem derzeitigen Gebäude des Schifffahrtsmuseums passieren soll, wenn das neue Museum fertig ist, ist noch nicht klar. „Das müssen wir sehen, wenn es so weit ist. Beide Immobilien sind jedoch günstig gelegen, und ich sehe eine Vielzahl Möglichkeiten dafür“, sagt die Apenraderin.

Standort Kilen bietet eine gute Kombination – in der Zukunft

Mit dem Standort des neuen Museums ist Signe Bekker Dhiman mehr als einverstanden. Sie könne jedoch verstehen, wenn es Zweifelnde gebe. Das Gebiet am Kilen ist derzeit nicht einladend. Einige Unternehmen gibt es in der Nähe. „Aber wir müssen den Blick in die Zukunft richten. Bald wird es dort anders aussehen. Dann wird dort Wohnraum entstehen, und das passt zu einem Museum“, sagt sie. Wohnen und Erlebnis seien eine gute Kombination, findet sie.

Ob das Museum tatsächlich in fünf Jahren fertig sein kann, ist nicht sicher. „Ich hoffe aber, dass wir die Gäste bald in einer neuen Attraktion für ganz Nordschleswig begrüßen können“, sagt Signe Bekker Dhiman abschließend.

 

 

 

In einem flexibl gestaltbaren, offenen Raum soll Platz für verschiedenste Aktivitäten und Ausstellungen sein (Illustration Seismonaut un Torden & Lynild). Foto: Aabenraa Kommune
Kinder sollen Kunst hautnah erleben können (Illustration Seismonaut und Torden & Lynild). Foto: Aabenraa Kommune
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