Dorfgemeinschaft

So wollen die Jordkircher Flüchtlinge aus der Ukraine willkommen heißen

So wollen die Jordkircher Flüchtlinge aus der Ukraine willkommen heißen

So heißen die Jordkircher Ukraine-Flüchtlinge willkommen

Jordkirch/Hjordkær
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Jordkirch aus der Vogelperspektive Foto: Kommune Apenrade

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Bis zu 60 Ukraine-Flüchtlinge können im Jordkircher Kindergarten untergebracht werden. Verantwortliche haben sich jetzt getroffen, um zu besprechen, wie sie im Ort willkommen geheißen können und ihnen bestmöglich geholfen werden kann. Eine große Hürde gibt es dabei zu überwinden.

Wie sollen wir die ukrainischen Flüchtlinge willkommen heißen? Wie können wir ihnen helfen? Das waren unter anderem Fragen, mit denen sich kürzlich Vertreterinnen und Vertreter der Kommune und aus Jordkirch beschäftigt haben.

In diesem stillgelegten Kindergarten sind derzeit 14 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Foto: Karin Riggelsen

Bis zu 60 Menschen haben im Kindergarten Platz, der von der Kommune für die Aufnahme der Flüchtlinge auserkoren worden ist. Derzeit seien es allerdings erst 14 Flüchtlinge aus der Ukraine, berichtet Berit Marquardsen, die als Lokalratsmitglied an dem Treffen teilgenommen hat.

Ukrainer im Dorf

„Wir haben das Glück, dass wir zwei Familien aus der Ukraine bei uns im Dorf haben, die vor vielen Jahren hergezogen sind. Sie haben sich als Übersetzer gemeldet und wollen jedwede Form von Hilfe geben“, erzählt Marquardsen von der Veranstaltung.

Bei dem Treffen ist festgelegt worden, welche Aufgaben es zu erledigen gilt. „Wir werden jetzt den Busfahrplan und die Öffnungszeiten des örtlichen Supermarktes ins Ukrainische übersetzen. Das sind die Basisinformationen, die wir geben werden“, sagt das Ratsmitglied.

Kleidungs- und Fahrradspenden sammeln

Darüber hinaus wird eine Gruppe aus Freiwilligen gebildet, die Kleidung für die Flüchtlinge sammelt. „Wir werden herausfinden, was benötigt wird und es dann gezielt beschaffen“, so Marquardsen. Außerdem wird sich eine Gruppe daranmachen, Fahrräder zu finden, damit die Geflüchteten mobiler werden. Wir wollen die Menschen aus der Ukraine auch gerne bei unserem Sommerfest begrüßen. Deshalb wird auch das Programm übersetzt“, fügt sie hinzu.

Willkommen heißen

Da die Ukrainerinnen und Ukrainer nur kurzfristig im Jordkircher Kindergarten untergebracht sind, bevor sie mittel- oder auch langfristig eine Wohnung oder ein Haus an anderer Stelle zugewiesen bekommen, werde der Kontakt mit ihnen nur sehr beschränkt möglich sein. „Trotzdem wollen wir diese Menschen gerne bei uns willkommen heißen und ihnen den Aufenthalt hier erleichtern“, sagt Berit Marquardsen.

Weitere Ideen

Als Idee für die nahe Zukunft steht auf dem Plan, eine sogenannte Buddy-Ordnung zu schaffen. „Dabei sollen Bürger gefunden werden, die einen engeren Kontakt mit den Geflüchteten suchen“, erklärt Marquardsen, die die Idee vorschlug. „Wir werden das Konzept begleiten und sehen, wie es funktioniert“, fügt sie hinzu.

Mitarbeiter unterstützt

Ein kommunaler Mitarbeiter, der Ukrainisch spricht und schon Erfahrung im stillgelegten Seniorenheim in Bollersleben (Bolderlev) gesammelt hat, wird auch in Jordkirch eingesetzt. „Er wird zum einen Hausmeister-Tätigkeiten übernehmen, aber auch dafür sorgen, dass es keine Unruhen gibt, denn die Menschen leben im Haus sehr dicht zusammen“, schildert sie eine weitere Maßnahme.

Erste Reaktionen zu den Plänen gab es schon auf Facebook, wo der Lokalrat diese kurz skizziert hatte. „Die Bürger haben es gut aufgenommen und unterstützen uns“, so der Eindruck des Lokalratsmitgliedes. Sie erklärt jedoch, dass die hauptsächliche treibende Kraft die Kommune Apenrade ist. „Die Freiwilligen vor Ort bestimmen, wie sehr sie sich in das Projekt einbringen wollen“, schließt sie.

Das macht ein Lokalrat

Der Lokalrat gilt als Bindeglied zwischen den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Institutionen und Vereinen eines Ortes und der Kommune. Der Rat hält auch den Kontakt zu den Bürgern sowie den Vereinen und Institutionen und vermittelt bei Bedarf zwischen ihnen. Der Rat hilft bei der Umsetzung von Ideen der Bürger.

Die Mitglieder des Lokalrates werden von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt.

Der Lokalrat erstellt und verabschiedet eigene Statuten, die allerdings von der Kommune auf ihre rechtliche Vereinbarkeit überprüft und dann anerkannt werden müssen.

https://www.aabenraa.dk/vores-kommune/frivillighed/landdistrikter/handleplan-fo…
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