HAUS UND GARTEN

Der Natur zuliebe: Nachhaltige Gartengestaltung

Der Natur zuliebe: Nachhaltige Gartengestaltung

Der Natur zuliebe: Nachhaltige Gartengestaltung

Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Variation für einen klimarobusten Garten Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wie ist es möglich, den eigenen Garten den veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen? Der Nabu hat Tipps und Tricks zur Gartengestaltung, damit dieser Ort ein robustes und verlässliches Ökosystem bleibt.

Die richtige Bepflanzung spielt bei einem Garten, der dem Klima möglichst trotzen soll, eine erhebliche Rolle. Grundsätzliche Informationen gibt es in Teil 1 zu lesen. Aber auch darüber hinaus kann man noch einiges anderes tun – und dabei durchaus innovativ werden. 

Der Nabu (Naturschutzbund Deutschland) empfiehlt beispielsweise, Kraterbeete anzulegen. Diese Bepflanzungsmöglichkeit hat den Vorteil, dass sie verschiedene Zonen bildet, in denen sich unterschiedliche Pflanzentypen wohlfühlen. Auf dem Wall und entlang der Hänge ist die Erde eher trocken, im Inneren des Beetes hingegen feuchter. So werden die dort angesiedelten Pflanzen vor dem Austrocknen geschützt. Neben Feuchtigkeit speichert ein solches Beet auch Wärme – und das kommt insbesondere frostempfindlichen Pflanzen zugute. Es ergibt sich eine natürliche Barriere, die vor Wind schützt. Einen ähnlichen Effekt können Erdhügel und Senken haben. Auch sie schützen den Garten vor Wind und Austrocknung – noch effektiver sogar, wenn sie bepflanzt sind.

Oft kann das in einer Regentonne aufgefangene Wasser den Großteil des zum Gießen benötigten Wassers abdecken (Symbolbild). Foto: Adobe Stock

Pflanzen auf Dächern und Fassaden bieten einige Vorteile

Bei Starkregen können Hügel dazu dienen, das Regenwasser beispielsweise in Sickerbeete zu leiten. Senken sind in diesem Fall ebenfalls hilfreich: Hier kann Regenwasser versickern, die Umgebung kühlen und neues Grundwasser bilden. 

Selbst die Haus- oder Schuppenfassaden oder -dächer können beim Projekt Klimagarten mit am Strang ziehen. Sind diese begrünt, verbessert dies das Mikroklima sowie die Luft im Garten und hat darüber hinaus einen weiteren, netten Nebeneffekt: Die Pflanzen wirken isolierend. So werden Hitze, Kälte und Lärm abgeschirmt und ganz nebenbei – anders als man vielleicht vermuten mag – die Lebenszeit von Gebäuden erhöht. Denn auch hier auf den Fassaden und Dächern passiert schließlich das, was Pflanzen generell leisten: Sie lassen Wasser verdunstet, spenden Schatten, absorbieren Strahlung und binden Luftschadstoffe.

Begrünung von Fassaden und Dächern hat viele Vorteile (Symbolbild). Foto: Adobe Stock

Das Regenwasser, das die Pflanzen auf dem Dach binden, und so nicht in die Kanalisation fließt, wirkt möglichem Hochwasser entgegen. Dächer können so zu einem kleinen Paradies für Tiere werden. Ein weiterer, nahezu unerlässlicher Bestandteil eines angepassten Gartens sind Regentonnen, die Niederschlag auffangen, und somit bestenfalls den Bedarf an Gießwasser decken. So muss das Trinkwasser nicht dafür herhalten. Ein Tipp des Nabus lautet, die Gartenpflege anzupassen und die Bepflanzung auf den jeweiligen Standort abzustimmen.

Verfügbarkeit von Wasser für Tier und Pflanze

Hat jemand Freude an Natur, schlägt das Herz in der Regel auch für Tiere. Den zahlreichen Lebewesen im Garten, die wie wir Menschen den klimatischen Veränderungen ausgesetzt sind, kann mit Teichen oder Sumpfbeeten eine Trinkstelle zur Verfügung gestellt werden. Das kann bei Hitze eine große Überlebenshilfe sein. Der Nabu weist außerdem darauf hin, dass einige Tiere auf Ausstiegshilfen angewiesen sind. 

Auch der Verdunstungsprozess führt zu einer angenehmen Kühlung. Ein weiterer klimaschonender Faktor ist, dass diese Wasserstellen dank Algen Kohlenstoff binden. 

Ein Gartenteich kühlt das Mikroklima im Garten und ist eine Oase für Tiere (Symbolbild). Foto: Adobe Stock
Der Nabu rät von versiegelten Wegen ab. Es gibt Alternativen, die das Regenwasser besser in die Erde sickern lassen (Symbplbild). Foto: Adobe Stock

Tiere – und natürlich die Pflanzen – und dadurch schlussendlich auch wir – sind auf Grundwasser angewiesen. Durch den Kreislauf des Wassers sickert Niederschlag in den Boden und steht der Natur dort wieder zur Verfügung. 

Auf versiegeltem Grund wie Terrassen oder Wegen ist das Versickern jedoch oft nicht möglich. Der Nabu empfiehlt daher, Versiegelungen zu reduzieren und angelegte Flächen versickerungsoffen zu halten. So können Gartenwege oder Terrassen aus Natursteinplatten oder Gras angelegt und Auffahrten beispielsweise aus Kies oder Rasengittersteinen gestaltet werden. Weitere Alternativen sind Bohlen, Holzschnitzel oder Blumenschotterrasen.

Mit ein paar Umgestaltungen kann man so der Natur also etwas zurückgeben. Außerdem ist allgemein bekannt, dass geteilte Freude bekanntlich die schönste – und wohl auch nachhaltigste – ist.

Quelle: NABU

 

Mehr lesen