Verkehrswende

Tschüss Verbrenner: Region Süddänemark stellt ihren Fuhrpark um

Tschüss Verbrenner: Region Süddänemark stellt ihren Fuhrpark um

Region Süddänemark stellt ihren Fuhrpark um

Nordschleswig
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In den nächsten Jahren soll es im Fuhrpark der Region Süddänemark immer mehr Alternativen zu Verbrennerautos geben. Foto: AdobeStock

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Verbrenner vor dem Aus: Was sind die nächsten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit? Die Region Süddänemark macht einen großen Schritt nach vorne: Ab 2025 kauft die Region für ihren Fuhrpark keine Verbrennerautos mehr. Doch damit nicht genug – das Ziel für 2030 ist noch ambitionierter.

Die Ära von Diesel- und Benzinfahrzeugen in der Region Süddänemark neigt sich dem Ende zu. Der Regionalrat hat eine wegweisende Entscheidung getroffen: Bis zum Jahr 2030 sollen mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge des Fuhrparks der Region ohne fossile Energieträger auskommen. Selbiges soll für 60 Prozent der Krankentransporte und 25 Prozent der Fahrzeuge in der Krankenhauslogistik gelten. Bis Ende 2024 wird die Region ihren letzten Neuwagen mit Diesel- oder Benzinmotor erworben haben.

Ambitionierte Ziele seitens der Region

Diese Maßnahmen sind Teil einer ehrgeizigen Strategie, die es der Region ermöglichen soll, bis 2030 im Vergleich zu 2020 35 Prozent der CO₂-Emissionen im Verkehrsbereich einzusparen. 

Die neue Teilstrategie für effizientes und nachhaltiges Fahr- und Transportwesen wurde vom Regionalrat in seiner jüngsten Sitzung am 22. April 2024 gebilligt. 

Karsten Uno Petersen (Soz.), Vorsitzender des Ausschusses für Bau, Beschaffung und Umweltsanierung, äußert sich in einer Pressemitteilung der Region Süddänemark dazu: „Den klimatischen Herausforderungen müssen wir mit konkreten Maßnahmen begegnen. Wir setzen auf nachhaltigere Verkehrsmittel und führen einen kompletten Kaufstopp für neue Diesel- und Benzinautos ein, damit künftig sämtliche Fahrzeuge der Region elektrisch betrieben werden.“ 

Ein ambitioniertes Ziel, das weiß der Politiker auch: „Insbesondere wenn man bedenkt, dass Elektroautos bis 2030 nur etwa 21 Prozent der dänischen Fahrzeugflotte ausmachen sollen. Dennoch halten wir es für machbar, da bereits ein Markt für solche Pkw existiert.“ 

Alternativen nicht überall anwendbar 

Für die größeren Fahrzeuge im präklinischen Bereich, die bislang noch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden – wie Krankenwagen, Transporter und Fahrzeuge für den Transport liegender Patienten – stehen derzeit noch keine elektrischen Alternativen zur Verfügung. 

Dies liegt unter anderem an den strengen Anforderungen hinsichtlich Reichweite, Geschwindigkeit und Ladezeit, die für Notfalleinsätze unerlässlich sind. Auch für den sitzenden Patiententransport, der über „Flextrafik“ abgewickelt wird, hat die Region Strategien – doch die Umsetzung scheitert bislang auch hier an mangelnden Optionen. 

Dennoch, die Region plant in diesem Bereich sogar ein noch ambitioniertes Ziel: Bis zum Jahr 2030 sollen mehr als 60 Prozent der Fahrzeuge von „Flextrafik“ ohne fossile Energieträger auskommen. 

Trotz fehlender konkreter Ziele in diesen Bereichen bereitet sich die Region Süddänemark jedoch intensiv auf die vollständige Umstellung vor, wie Karsten Uno Petersen erläutert: „Es ist eine Gratwanderung: Wir beschleunigen unsere Ambitionen in Bereichen, in denen bereits Lösungen existieren, während wir in anderen Bereichen auf die Entwicklung nachhaltiger Alternativen warten müssen und an deren Entwicklung wir aktiv mitwirken werden.“ 

Uno Petersen ist dennoch optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass diese nachhaltigen Lösungen kommen werden. Deshalb beginnen wir bereits mit dem Aufbau einer Ladeinfrastruktur auf dem Gelände der Region, die unseren Ambitionen für den Übergang zu fossilfreien Fahrzeugen voll und ganz gerecht wird. Diese Infrastruktur wird im Zuge des Übergangs zu fossilfreien Alternativen weiter ausgebaut werden. Bis zum Jahr 2027 erwarten wir, konkrete Ziele für verschiedene Arten von Lastkraftwagen festzulegen.“

6.300 Tonnen CO₂ einsparen 

Die Umsetzung dieser Ziele und Maßnahmen der Teilstrategie wird laut der Region voraussichtlich zu einer Entlastung der Atmosphäre um rund 6.300 Tonnen CO₂ führen. Dies entspricht einer Reduzierung der Emissionen im Bereich Autofahren und Verkehr um 35 Prozent.

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