Buchvorstellung
Liebevolle Erinnerung an Stine
Liebevolle Erinnerung an Stine
Liebevolle Erinnerung an Stine
Journalistin Marlies Wiedenhaupt aus Husum stellte in ihrem Buch die ungewöhnliche Bäuerin Anneline Petersen vor.
Die Redakteurin des Nordschleswigers, Marlies Wiedenhaupt aus Husum, fand aufmerksame Zuhörer, als sie gestern vor fast 50 Gästen im Brorsonhaus aus ihrem Buch „Stine – Das Leben der Husumer Bäuerin Anneline Petersen“ vorlas.
Die Journalistin wuchs in der Nachbarschaft der ungewöhnlichen Bäuerin Anneline (Stine) Petersen aus Husum auf, vor der sie als Kind noch Angst gehabt hatte. Die im
ganzen Ort bekannte Frau meisterte ihr Leben auf ihre ureigene Weise, führte den Hof ihrer Eltern im Glauben weiter, dass ihr als vermisst gemeldeter Bruder aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehren würde. Viele Husumer, die Stine gekannt haben, wurden von Marlies Wiedenhaupt interviewt, erinnern sich noch heute an die ungewöhnliche Frau, die 1994 im Alter von 85 Jahren verstarb. Bis wenige Wochen vor ihrem Tod hatte sie ihren Hof noch fast allein bewirtschaftet und lebte dort in trauter Eintracht mit ihren geliebten Tieren.
Nur wenige Stunden nach ihrer Beerdigung stand ihr historisches Reetdachhaus in Flammen. Die Tat eines Brandstifters, der aber nie gefasst wurde. Doch Spuren hat Stine nicht nur bei der Autorin hinterlassen, denn sie ist in Husum immer noch ein Thema.
Aus der anfänglichen kindlichen Angst vor dieser durchsetzungsfähigen und freundlichen Frau wurde tief empfundener Respekt. Mit ihrem Buch will die Autorin versuchen, die Erinnerung an diese ungewöhnliche Persönlichkeit ein wenig länger zu bewahren. Ihr Werk ist eine liebevolle und humorvolle Anerkennung eines unkonventionellen Menschen. Wiedenhaupt, die von der Kirchengemeinde, der Bücherei und dem Sozialdienst nach Tondern eingeladen worden war, brachte die Zuhörer immer wieder zum Schmunzeln, ohne dass Stine und ihr Leben aber ins Lächerliche gezogen wurden.