Umfrage in der Innenstadt

Nach der Flutkatastrophe: So wollen Flensburger nachhaltiger leben

Nach der Flutkatastrophe: So wollen Flensburger nachhaltiger leben

So wollen Flensburger nachhaltiger leben

SHZ
Flensburg
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Für viele ist Nachhaltigkeit ein (kleiner) Teil des Lebens geworden, wir haben uns in Flensburg umgehört. Foto: Lena Preuß/shz.de

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Es gibt eine Menge Möglichkeiten, nachhaltiger zu leben. Doch was wird im Alltag davon umgesetzt? shz.de hat nachgefragt.

Die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen hat den Klimawandel noch mehr in den Fokus gerückt. Neben großen Unternehmen und Institutionen werden auch Privatpersonen aufgefordert, ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten.

Wir haben uns deshalb in der Flensburger Innenstadt umgehört und nachgehakt, ob und was genau die Leute im Alltag tun, um nachhaltiger zu leben.

Jasper van Meurs ist mit seinen nachhaltigen Entscheidungen eher unzufrieden. „Ich wünschte, ich würde mehr tun“, sagt er. Jedoch achte er gewissenhaft darauf, seinen Abfall zu recyclen. Er kommt aus Dänemark und dort sei Recycling ein großes Thema. Das Land möchte den Pro-Kopf-Abfall wesentlich reduzieren und habe dafür im gesamten Land viele Müll- und Recyclingtonnen verteilt.

Doch auch hier in Deutschland achten die Menschen offenbar bewusst darauf, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen oder ganz zu minimieren.

Eine von ihnen ist die 26-jährige Maria Barhan. Sie trennt ihrer Aussage nach ihren Müll und werde auch aktiv, wenn dieser statt in der Tonne mal auf dem Boden landet. „Ich sammle Müll auch auf, den ich sehe“, verrät sie. Sie besitzt kein Auto, was für sie auch enorm viel ausmache. Zudem esse sie wenig Fleisch.

Ähnlich wie Maria hat auch Brar Braren aus Föhr seinen Fleischkonsum die letzten Jahre reduziert und damit sein komplettes Einkaufsverhalten umgestellt. Er achte darauf, beim Einkauf mehr Bio-Lebensmittel zu kaufen.
 

In seiner Heimat sammle er dazu am Strand auch gerne mal Müll auf, sollte er welchen finden. Urlaubstechnisch sieht es ähnlich aus. „Es gab nur Radurlaube die letzten zwei Jahre“, und auch kürzere Strecken lege er gerne mit dem Zweirad zurück.

Für Thomas Jacobsen (34) ist das Fahrrad, gerade wenn es um längere Strecken geht, Transportmittel Nummer 1. Für kleinere Strecken ist er auch gerne mit seiner Tochter im Kinderwagen unterwegs. Er sagt: „Ich versuche, oft das Auto stehenzulassen und zu Fuß mit meiner Kleinen rumzufahren“.

Neben nachhaltigen Transportmitteln sei auch der Energieverbrauch bei der Familie ein wichtiges Thema. Weniger heizen und lieber mal ein oder zwei Decken mehr nehmen, lautet die Devise.

Shivan Assad (31) ist Raucher und achtet deshalb nach eigenen Angaben darauf, eine alternative Variante zu den üblichen, schädlichen Zigarettenfiltern zu benutzen. Er benutze nur umweltfreundliche Filter, welche aus abbaubaren Materialien bestehen. Die benutzen Zigarettenfilter sammele er dann in einem extra Behältnis, um diese dann zu entsorgen.

Wenn er mehr Einfluss hätte, würde er gerne viele Pflanzen und Nahrung anbauen, um die Welt grüner zu gestalten. Doch vorerst tun es für ihn auch nachhaltige Filter und ein plastiktütenloser Einkauf.
 

Plastikfrei geshoppt wird auch bei Thies Freese. Der 31-Jährige versucht, besonders beim Einkaufen nachhaltig zu sein. „Ich versuche, meinen Plastikverbrauch zu minimieren und allgemein weniger was mit Plastikverpackungen zu kaufen“, sagte er. Er gehe dafür beispielsweise gerne in Unverpacktläden.
 

Ingrid (64) und Anke Jacobsen (62) würden selbst von sich behaupten, dass sie in Sachen Nachhaltigkeit sehr aufmerksam sind und sich informieren. Beide seien viel mit dem Rad unterwegs und verzichten auf Billigfleisch. Letzteres sehen sie als großes Privileg an und sind sehr froh darüber, sich das finanziell leisten zu können. Anke Jacobsen achte zudem im Haushalt darauf, möglichst energiesparend zu leben, indem sie die Waschmaschine immer nur im vollen Zustand anmacht.

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