Nachbarschaftsärger in Maasholm

Hausbesitzer entsorgt muffiges Reet aus dem Garten

Hausbesitzer entsorgt muffiges Reet aus dem Garten

Hausbesitzer entsorgt muffiges Reet aus dem Garten

SHZ
Maasholm
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Weil eine fachgerechte Entsorgung ihnen zu kostspielig war, wollte die Familie ihr Reetdach eigenhändig entsorgen. Doch der Zeitplan ging nicht auf. Foto: Doris Ambrosius/SHZ

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Nach mehreren Beschwerden von Nachbarn und Feriengästen hat der Besitzer eines Reetdachhauses das stinkende Reet aus seinem Garten entsorgen lassen.

Nach einem Jahr erfolglosem Bitten hatten Nachbarn in Maasholm „die Nase voll“, im wahrsten Sinne des Wortes. Bei Einfahrt in den Uhleweg war deutlich ein starker „Muffgeruch“ wahrnehmbar, den ein auf dem Grundstück zwischengelagertes altes Reetdach verursachte.

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Es handelte sich um das abgenommene Dach eines Hauses in der Hauptstraße, dessen Garten in den Uhleweg hineinragt. Das Haus wurde neu eingedeckt. „Zu unserer aller Überraschung wurde das alte Dach gar nicht ordnungsgemäß entsorgt, sondern in den Garten gekippt“, berichtet Manfred Andresen im Namen weiterer Nachbarn, „wir hatten damals gleich nachgefragt und uns beschwert, weil die Folgen absehbar waren.“

Beschwerden über Muffgeruch

Mit Folgen waren Muffgeruch, allerhand Ungeziefer, Marder und Ratten gemeint, für die der große Haufen Reet natürlich ein Paradies gewesen sei. Es kam bereits zu Gästebeschwerden in umliegenden Ferienwohnungen. Der zuständige Kreis Schleswig-Flensburg hatte zwar im September letzten Jahres zur Beseitigung aufgefordert, diese aber nicht kontrolliert. Nach der Nachbarbeschwerde erfolgte eine letzte Mahnung Mitte Juni, mit Erfolg.

„Endlich hat er mit seinem Sohn das alte Reet in drei große Container gefahren, die dann abgeholt wurden“, berichtet Andresen, fügt aber hinzu, dass immer noch eine kleine Schicht auf dem Rasen liege, welche mehrfach übergemäht wurde. „Das fliegt hier nun rum bei Wind, aber wir wollen uns ja auch nicht erzürnen“, sagt er, „wir wollten vor allem den Gestank weghaben.“

Nach der Pensionierung zum Impfzentrum

Der Eigentümer Dr. Stefan Stein bestätigt, dass er eine Firma mit der Entsorgung beauftragt habe. „Das war ja alles ganz anders geplant“, erklärte er. Da er in Rente ging, entschied sich die Familie, die Entsorgung selbst vorzunehmen, und zwar ganz in Ruhe eine ökologisch wertvolle Verwendung zu finden.

Doch nach der Pensionierung kam es zu weniger Freizeit als gedacht. „Dann wurde ich abberufen, das Impfzentrum in Vorpommern-Greifswald zu leiten und hatte seitdem einfach überhaupt keine Zeit dafür“, sagt Stein.

Die Aufräumarbeiten hätten sich immer wieder verzögert, fügt er hinzu, und sollten schließlich nach der Schließung der Impfzentren im September fortgeführt werden. Aber durch die verärgerten Nachbarn und Einschaltung der Behörde hätte er die Reißleine gezogen und doch ein Unternehmen beauftragt mit der fachgerechten Entsorgung. „Aus meiner Sicht war die Zwischenlagerung des Reets nicht störend, somit bestand für mich auch kein Zeitdruck irgendjemanden mit der Entsorgung zu beauftragen“, so Stein, „auch Marder und Ratten wurden nicht gefunden.“

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