Sommersaison auf Sylt

Glitzerhalsband, Shrimps-Eis, Mini-Strandkörbe – worauf es im Urlaub mit Hund wirklich ankommt

Shrimps-Eis, Mini-Strandkörbe – worauf es im Urlaub mit Hund wirklich ankommt

Worauf es im Urlaub mit Hund wirklich ankommt

SHZ
Sylt
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Die Sylter Hundesitterin Anne Schacht mit einigen gesitteten Hunden am Strand. Foto: privat/ shz.de

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Sylt hat vieles an Luxusangeboten in petto – auch für Vierbeiner. Im Gespräch mit shz.de erzählt eine Expertin, was den Insel-Urlaub für Hund und Mensch so angenehm wie möglich macht.

Sommer, Sonne, Urlaubszeit: Die Insel ist voller Touristen. Ob Dackel, Bulldogge, Chihuahua oder Retriever – viele haben ihren Hund mit in die Ferien genommen. Von Haute-Couture Glitzerpullundern, Hundeeis mit Shrimps und Leber oder Mini-Strandkörben für den geliebten Vierbeiner: Auf Sylt kann das Leben auch für Hunde zum Luxus-Aufenthalt werden.

Dank der Landschaft – Sylt als idealer Ort für Hunde

„Sylt ist unglaublich toll für Hunde“, schwärmt auch Anne Schacht. Als Grund nennt die Betreiberin eines Sylter Hundesitting-Services aber nicht die Luxusangebote, sondern die weitläufige Landschaft. „Hunde haben hier so viel Auslauf!“ Dabei müsse allerdings die Leinenpflicht, die an vielen Orten auf der Insel gilt, genauso bedacht werden wie das Entfernen der Hinterlassenschaften des Lieblings. Ansonsten wird ein Bußgeld fällig. Präventiv deponiert die Entsorgungsfirma Remondis an zahlreichen Stellen rote Kottüten. „Die genaue Zahl kann ich nicht sagen, aber es sind auf jeden Fall mehr als eine Million pro Jahr“, schätzt ein Mitarbeiter. Und dennoch: „Uns erreichen viele Anrufe, weil trotzdem Kot auf den Wegen liegenbleibt.“


Möglichkeiten zum freien Herumtollen gibt es in den Hundefreiläufen wie am Flughafen Westerland oder an den insgesamt 16 Hundestränden von List bis nach Hörnum. Die Sylter Hunde-Expertin Anne Schacht warnt jedoch: „Ich würde nie über Tag mit dem Hund acht Stunden an den Strand gehen im Sommer.“ Sie empfiehlt stattdessen: „Abends, wenn es nicht so heiß ist.“

Wer trotzdem tagsüber ans Meer will, sollte an ausreichend Schatten denken. Und: „Kein Ballspielen am Strand. Viele Hunde landen beim Arzt, weil sie dabei zu viel Sand oder Salzwasser in den Magen bekommen.“


Stresssituationen vermeiden

Generell sollte der Hund aus Stresssituationen möglichst herausgehalten werden. Diese entstehen oft schon bei der Anreise: „Ich würde mit der Fähre nach Sylt fahren. Da kann der Hund an Deck und in den Autos ist Schatten, weil diese überdacht stehen.“ Den Autozug mit Hund sieht sie kritisch. Wer nicht darauf verzichten kann, sollte Stoßzeiten vermeiden.

Für den Restaurantbesuch rät die Hundesitterin: „Immer den Hund vorher anmelden und dann eine Decke mitbringen und möglichst etwas abseits vom Trubel sitzen.“ Sie beobachte jedoch eine generelle Hundefreundlichkeit in der Gastronomie.

Wer mit dem Fahrrad die Insel erkunden will, lässt seinen Hund oft nebenher traben. „Das sehe ich nicht so gern“, sagt die 37-Jährige und erklärt: „Ich finde die Hundeanhänger dafür sehr praktisch, allerdings ist das auch nicht für jedes Tier passend und man muss es vorher trainieren.“

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Hunde seien am liebsten bei ihren Familien, doch Anne Schacht sagt: „Wenn man wirklich nur seinen eigenen Bedürfnissen nachgehen und am Strand liegen, essen und bummeln möchte, sollte man den Hund vielleicht lieber in einer Tierpension lassen.“ Dies müsse aber basierend auf dem Hundecharakter entschieden werden: „Einige stört das gar nicht, von den Besitzern getrennt zu sein, andere verschreckt das sehr.“

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