Rum Convent

Flensburger Schifffahrtsmuseum: Ein spannender Ausflug in die Welt der Rum-Geschichte

Ein spannender Ausflug in die Welt der Rum-Geschichte

Ein spannender Ausflug in die Welt der Rum-Geschichte

SHZ
Flensburg
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Beate Falkenberg mit Rumschnackern am Hafen vor der Pirola. Foto: Gunnar Dommasch/shz.de

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Beate Falkenberg veranstaltet am 27. und 28. Mai rund um das Flensburger Schifffahrtsmuseum einen Rum Convent mit zahlreichen Ausstellern, Tastings und Lesungen.

„Red nicht rum“, sagte sich Beate Falkenberg in einer stillen Stunde, „mach einfach!“ Und so wird jetzt die Idee eines ultimativen Ereignisses für alle Rum-Liebhaber umgesetzt: Sie veranstaltet am 27. und 28. Mai rund um das Flensburger Schifffahrtsmuseum einen Rum Convent mit zahlreichen Ausstellern, Tastings und Lesungen.

Die Aufregung nimmt zu, je näher die organisatorisch und inhaltlich anspruchsvolle Premiere rückt. „Ich schwanke zwischen totaler Panik und riesiger Vorfreude“, gesteht die Chefin des Rum Kontors an der Schiffbrücke, die das „spannende Getränk“ schon seit zehn Jahren in allen Variationen feilbietet.

Flensburg wird, wie man weiß, schon seit Jahrzehnten auch über den Rum vermarktet und definiert. Hochprozentiges bildete schon früh eine wichtige wirtschaftliche Säule der Stadt. Und immer sind damit sowohl politisch als auch historisch interessante Aspekte verknüpft. Überdies jede Menge Geschichten und Seemannsgarn. „Es wird auch viel Blödsinn erzählt“, bringt es die Rum-Expertin auf den Punkt. Diesem Gedanken will die Veranstaltung Rechnung tragen. „Fairness im Handel, Produzenten und Kunden gegenüber sowie auch Ehrlichkeit in Bezug auf die Geschichte des Rum und seine Produktion sollen im Mittelpunkt stehen.“


Das betont auch Susanne Grigull vom Schifffahrtsmuseum, das den Convent mit flankierenden Führungsangeboten durch die Ausstellung „Zucker, Rum, Sklaverei“ ergänzt: „Natürlich“, sagt sie, „geht es hier auch um die postkoloniale Aufarbeitung.“ Es sei angemessen, ein derartiges Event an diesem Ort und nirgendwo anders stattfinden zu lassen.

Eingebunden sind neben dem Museum selbst das Foyer, das Obergeschoss im Zollpackhaus und der Vorplatz mit einer Rum Lounge, an der auch Zigarren (The Gentlemans Spirit) erhältlich sind. Ein verbindendes Glied zur zeitgleich stattfindenden Rum-Regatta vis-à-vis.

Inspiriert von Dirk Becker

Und so wird der geneigte Besucher mit einem kleinen Gläschen ausgestattet und kann damit, solange er dazu fähig ist, von Stand zu Stand wandern. Es präsentieren sich regionale Aussteller genauso wie weitere Vertreter der Fachwelt aus ganz Deutschland. Dazu zählt Dirk Becker aus Berlin, dessen Rum-Festival das größte dieser Art in ganz Europa ist. Beate Falkenberg hat sich von ihm ermutigt und inspiriert gefühlt.

Er wird ebenso einen Vortrag halten wie der Flensburger Journalist Lennart Adam, der jetzt in Zürich lebt und sein (lesenswertes) Buch „Auf ein Bier bleibe ich noch“ vorstellt. Darin findet sich etwa seine Reise nach Jamaika wieder, wo er ein von entlaufenen Sklaven gegründetes Dorf besucht hat. Auch die Schokofahrer kommen mit ihren Köstlichkeiten auf dem Lastenfahrrad vorbei.

Weiterlesen: Der Flensburger Lennart Adam und seine Erlebnisse in den Kneipen dieser Welt

Beate Falkenberg betont, dass ihr Convent als ergänzendes Angebot zur 41. Rum-Regatta zu verstehen ist. „Insofern machen wir auch kein buntes Programm mit Karibik-Flair.“ Dafür sei schließlich am Hafen gesorgt.

Ein Highlight schließlich ist die Ankunft des Traditionssegler „Pegasus“ mit einem Fass Fairtransport-Rum an Bord, das in Amsterdam von der „Tres Hombres“ übernommen wurde. Entladen wird es traditionell von dem historischen „Krahn“ – stets ein kleines Spektakel für Seh-Leute und bislang immer bei Regen zelebriert. Hoffentlich kein schlechtes Omen...

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