Bildung

Anton Henrici aus Kappeln hat sich für die Ausbildung zum Elektroniker entschieden

Anton Henrici hat sich für die Ausbildung zum Elektroniker entschieden

Anton Henrici aus Kappeln wird Elektroniker

Doris Ambrosius/shz.de
Kappeln
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Azubi Anton Henrici beim Neuverlegen von Kabeln. Foto: Ambrosius/shz.de

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Anton Henrici ist 19 Jahre alt und lernt im ersten Jahr den Beruf Elektroniker mit dem Fachbereich Energie und Gebäudetechnik. In seinem Fall ist es etwas Besonderes, denn er hatte sich zuerst für eine ganz andere Ausbildung entschieden. Wir haben ihn auf einer Baustelle begleitet.

Die Ausbildung zum Elektroniker, Fachbereich Energie- und Gebäudetechnik entspricht Anton Henricis wahrem Berufswunsch. Ursprünglich hatte er nämlich mit seinem Abitur eine Ausbildung als Steuerfachangestellter begonnen. Es war ihm immer klar, dass er nicht studieren wollte.

Er machte sich auf die Suche Suche nach einem Beruf, der ihm liegt und den er wirklich mag. „Für mich war es im Büroeinfach viel zu trocken und zu langweilig“, verrät er. Er sah sich im Handwerk um und entschied sich für Elektronik.

Gemeinsam mit Geselle Denis Glasow (22) ist er bei der Firma Elektrohaus Mehlby in Kappeln beschäftigt und beide mögen ihren Chef Dirk Schadewaldt und die ganze familiäre Atmosphäre im Unternehmen sehr. Sie finden den Beruf sehr vielseitig, „nichts ist gleich und man hat viel mit Menschen und auch mit anderen Gewerken zu tun“, verrät Anton Henrici, das mag er besonders an dem Job.

Einsatz in neuen Häusern in Olpenitz

„Ich mag die fröhlichen Gesichter der Kunden, wenn etwas gut geworden ist und sie sich freuen“, ergänzt sein Kollege. Jede Baustelle sei auch anders, man käme viel herum und erledige Arbeiten im Neubau genauso wie bei der Sanierung von älteren Häusern. Aktuell sind sie im Ostseeresort Olpenitz eingesetzt und legen ganz neue Leitungen in den Räumen neu gebauter Häuser. Das heißt, mit der Fräse schlitzen und Dosen senken sowie Kabel verlegen.

Die Kabelrollen seien schon schwer und müssen getragen werden, und, klar mache man sich auch schmutzig, erzählen beide jungen Männer, denn Gips und Staub sei natürlich meist dabei. „Aber ich bin sehr dankbar und habe richtig Freude bei diesem Beruf“, meint der Azubi, „und sehe vor allem das Ergebnis meiner Arbeit. Im Steuerbüro war das nicht so.“

Viele Möglichkeiten der Weiterbildung gegeben

Außerdem könne man sich in viele Richtungen weiterbilden und sogar studieren, fügt der Junggeselle hinzu: „Man kann Techniker oder Meister werden oder auch einen Schein für Hochspannung machen zum Beispiel oder sich an ganz speziellen Geräten ausbilden lassen.“

In ihrem Ausbildungsunternehmen gebe es viele Möglichkeiten und die Auszubildenden durchlaufen alle Abteilungen, sind auf Baustellen und auch im Kundendienst im Einsatz. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre, die Berufsschule ist in Schleswig und der Unterricht findet alle drei bis vier Monate in 14-tägigen Blocks statt. Hinzu kommen überbetriebliche Lehrgänge.

Tarifgebunden beträgt die Ausbildungsvergütung im Schnitt 720 im ersten, 820 im zweiten und 920 Euro im dritten Ausbildungsjahr, der spätere Lohn liegt zwischen 15 und 20 Euro pro Stunde, plus Zusatzleistungen – je nach Betrieb. „Unsere Arbeitszeit beginnt früh morgens um 7.15 Uhr und Feierabend ist um 16.30 Uhr, inklusive Frühstücks- und Mittagspause.

Selbstständiges Arbeiten von Anfang an

Anton Henrici freut sich, dass er schon von Beginn an viel mitmachen darf. „Natürlich ist man erstmal Helfer und wird nach und nach an die Arbeiten herangeführt“, fasst er zusammen, „ich kann jedenfalls schon nach so kurzer Zeit Stecker einbauen und Kabel verlegen.“ Im zweiten Lehrjahr kämen verschiedenen Schaltungen dazu, „und halt alles, was auf einer Baustelle zu tun ist“, fügt Denis Glasow hinzu.

Ein guter Erster Allgemeiner Schulabschluss (ESA) oder ein Mittlerer Schulabschluss (MSA) reiche aus, um sich als Elektroniker bewerben zu können. Man müsse kein Abitur haben, erklärt er weiter: „Aber gut in Mathe sollte man sein, das ist eine wichtige Voraussetzung für diesen Beruf.“

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