Deutsche Minderheit

Sozialdienst Sonderburg: Nun mit Mann im Vorstand

Sozialdienst Sonderburg: Nun mit Mann im Vorstand

Sozialdienst Sonderburg: Nun mit Mann im Vorstand

Sonderburg/Sønderborg
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Viele Menschen trudelten bei der Generalversammlung im zweiten Stock des Deutschen Museum Nordschleswig ein. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Bei der gutbesuchten Generalversammlung gab es einige positive Überraschungen und auch eine Bitte. Familienberaterin Sabine erhielt ein großes Lob.

Die Vorsitzende vom Sozialdienst Sonderburg war am Sonnabend im Deutschen Museum Nordschleswig wirklich überrascht. An den langen Tisch setzten sich bei der Generalversammlung nämlich nicht nur die langjährigen Mitglieder. Es waren auch diverse neue und jüngere Gesichter dabei. 25 Frauen und Männer waren zur Jahrestagung nach Sonderburg gekommen.

Bei ihrem Jahresbericht für das Jahr 2023 ließ Hannelore Holm die verschiedenen Veranstaltungen Revue passieren. Der Sozialdienst Sonderburg bietet den Mitgliedern viele Aktivitäten an, die auch fast alle ausgezeichnet besucht waren. 

Jetzt bemüht sich der Verein aber auch verstärkt, jüngere Mitglieder zu gewinnen. So soll am 13. Mai am späten Nachmittag das Museum im Krankenhaus Sonderburg besichtigt werden – zu einem Zeitpunkt, wo auch Arbeitende dabei sein können. 

Sozialdienst mit einem guten Team

Hannelore Holm dankte dem Vorstand: „Wir sind ein sehr gutes Team.“ Einen großen Dank richtete sie auch an die Familienberaterin Sabine Dehn Frerichs. „Du machst eine tolle Arbeit und dir gebührt ein großes Lob“, so Hannelore Holm. Die Anwesenden waren in diesem Dank einig. Es wurde begeistert applaudiert. Ruth Nielsen hob ebenfalls die wichtige Arbeit der Familienberaterin hervor. 

Carit Schmidt erhielt für ihre zehn Jahre im Vorstand von Gudrun Kromand ein Geschenk. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Familienberaterin Dehn Frerichs bedankte sich ebenfalls beim Sozialdienst Sonderburg. In ihrem Jahresbericht stellte sie fest, dass auch der Sozialdienst in Nordschleswig ein starkes Team hat. Mit der neuen Vorsitzenden beim Sozialdienst ist schon viel passiert – neue Homepage, ein neues Leitbild und neue Funktionsbeschreibungen. 

Sabine Dehn Frerichs nannte sich selbst eine Brückenbauerin bei dänischen und auch deutschen Behörden. Ob Arztbesuche, Jobcenter, Behördengänge oder Scheidungen. Die Familienberaterin ist in vielen verschiedenen Fällen Helferin und Beraterin.

Einsamkeit ein großes Problem

Dann sprach sie ein hochaktuelles Problem an: „Die Einsamkeit trifft Jung und Alt.“ Die dänische Gesundheitsbehörde hat sich mit dem Thema „Gesundes altern“ beschäftigt. Wichtigste Aspekte sind sinnvolle Relationen und das soziale Miteinander. „Wer das nicht hat, hat große Gefahr zu vereinsamen“, so die Warnung der Familienberaterin. 

Das Konzept wurde in drei die Säulen „Finden, bewegen und festhalten“ verankert. Finde den einsamen Menschen, nehme die Hand der anderen Person und nehme sie oder ihn mit zu einer sozialen Veranstaltung. Sorge dafür, dass die andere Person gesehen und begrüßt wird, damit diese Person sich wohlfühlt. „Und bleibe dann am Ball, nimm ihn das nächste Mal wieder mit. Halte daran fest“, so die Aufforderung von Sabine Dehn Frerichs. 

Es werden immer viele verschiedene Varianten von Kuchen geboten. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Kassiererin Gudrun Kromand präsentierte eine positive Jahresrechnung. So hatte der Sozialdienst Sonderburg unter anderem vier Familien eine Weihnachtshilfe zukommen lassen können. Sie bat aber auch die Anwesenden um eine Mailadresse: „Weil das Briefporto nun 25 Kronen kostet.“ Sie bat ebenfalls die Anwesenden um Hilfe. Die Rücklagen ermöglichen dem Verein nun ein paar weitere Angebote und Aktivitäten. „Wenn ihr eine Idee habt, gebt uns Bescheid“, so Gudrun Kromand. 

Auch die Vertreterin im Verbandsvorstand, Dorothee Knabe, lobte den Sozialdienst Nordschleswig und die neue Vorsitzende Gertraudt Jepsen und die Abteilungsleiterin Ursula Petersen. Auch Dorothee Knabe sprach wie die Familienberaterin die Einsamkeit an: „Es gibt viele, die besucht werden wollen.“

Der Sozialdienst Sonderburg hat 125 Mitglieder. Es sind im vergangenen Jahr einige hinzugekommen.

Ein neuer Mann meldete sich

Bei den Wahlen gab es Wiederwahl für die Vorsitzende Hannelore Holm und die Beisitzerin Doris Ravn. Carit Schmidt nahm nach zehn Jahren im Vorstand keine Wiederwahl an. „Ich würde gern aufhören“, meinte sie. Als Dank für ihre vielen Jahren im Vorstand wurde Carit Schmidt ein Geschenk überreicht.

Ihren Posten als Beisitzerin übernahm Elisabeth Samsøe. Dann musste aber eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für die Vertretung im Verbandsvorstand gefunden werden. Für diesen Posten meldete sich eines der neuen Gesichter in der Runde. Shanmugaraykumar Shanmuganathan – immer nur Rajah genannt – ist 50 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Sri Lanka. Der Automatiktechniker lebt seit 15 Jahren in Dänemark und war vorher in Deutschland. „Ich war auch im Vorstand der Schule in Lunden und jetzt beim Gymnasium. Ich kenne mich also einigermaßen aus“, meinte er. 

Shanmugaraykumar Shanmuganathan Foto: Ilse Marie Jacobsen

Nach Kaffee und frischem Kuchen stellte die Gedächtnistrainerin Nadja Pilzweger von Kekenis (Kegnæs) ihr Trainingsprogramm vor. Bei Werder Bremen hatte sie 14 Jahre Menschen über 60 Jahre mit Übungen fürs Gehirn wieder fit gemacht. Bei ihr soll das Training nicht allein, sondern stets in Gruppen gemacht werden – damit sich die Teilnehmenden untereinander unterstützen können. „Es soll Spaß machen, das Gehirn zu aktivieren“, wie sie feststellte. 

Im September bietet Najda Pilzweger für Mitglieder des Sozialdienstes Sonderburg ein Training an. Für diesen Kursus müssen sich mindestens vier Personen melden. 

Die Gedächtnistrainerin Nadja Pilzweger Foto: Ilse Marie Jacobsen
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