Deutsche Minderheit

In der Förde-Schule piept’s wieder in mehreren Klassen

In der Förde-Schule piept’s wieder in mehreren Klassen

In der Förde-Schule piept’s wieder in mehreren Klassen

Gravenstein/Gråsten
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Die Küken werden in den Händen gehalten, sie sitzen auf einem Arm oder einem Bein oder laufen ein wenig auf dem Fußboden hin und her. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Für Kinder ist der sorgsame Umgang mit Tieren nicht nur total „hyggelig“, sondern ein lehrreiches Projekt. In der Förde-Schule erhalten wieder 200 Küken in den kommenden Wochen ganz viel Aufmerksamkeit.

Wer in der vergangenen Woche in die Förde-Schule kam, dem fällt bestimmt schon in der großen Eingangshalle links an der Wand eine große nach oben hin offene Holzkiste auf. 

In der sonst immer frischen Halle erfasst die Nase auch in den kommenden zwei Wochen der schwache Duft von Stall. Aus der Holzkiste kommen zarte Piepser und die nur einwöchigen Vögel in der Kiste strecken ihre noch kleinen und ziemlich flaumigen Flügel vorsichtig aus, vermutlich um herauszufinden, ob sich die Flügelfedern entwickeln. Die Förde-Schule hat wieder Hühner-Küken. Neben den Küken in der Halle stehen auch Holzkisten in drei weiteren Klassen.

Dieses Küken wollte schon auf der Schulter sitzen. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Einige Küken wurden liebevoll geknuddelt. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Als „Der Nordschleswiger“ vorbeischaut, hocken die Kinder der 1B in der Halle vor der Holzkiste. Auf den Beinen, auf dem Arm, oder zwischen zwei behutsam gefalteten Händen sitzen die kleinen Küken. 

Die Kinder genießen die Zeit mit den warmen Wattebällchen, die ganz zutraulich und ruhig dreinschauen. Der Lehrer Frank Butterbrodt lächelt: „Wir lassen immer eine Klasse mit ihnen spielen. Es beruhigt die Kinder. Die Küken sind warm und weich – das hat irgendwie eine therapeutische Wirkung.“ Für einige Klassen werden die jungen Tiere auch zum Lese-Huhn. Ihnen lesen die Schülerinnen und Schüler aus den Büchern vor. 

Kinder werden Eltern

Die Mädchen und Jungen beobachten aufmerksam und glücklich lächelnd die kleinen Tiere, die sofort aus dem Hühnerei geschlüpft in die Förde-Schule gebracht wurden. So gewöhnen sich die Küken schnell an die vielen Kinder. 

Die Aufforderung der Praktikantin Johanne Müller kommt nicht so gut an: „Wir tun sie jetzt zurück. Jetzt machen wir Mathe.“ Mehrere Kinder protestieren. Also bekommen sie noch ein paar Minuten, bevor sie die Küken wieder behutsam in die Holzkiste setzen. 

Viele Küken erhalten von den Kindern Namen. „Der heißt Zwitscher“, meint ein Mädchen und zeigt auf eines der kleinen Küken. 

Drei Kinder bei den Küken in der Halle Foto: Ilse Marie Jacobsen
Das gefiel diesen beiden Mädchen sehr gut. Foto: Ilse Marie Jacobsen

In den Holzkisten liegt frisches Stroh, eine Wärmelampe, Futter und ein Wasserbehälter. Küken, die ein wenig Ruhe brauchen, legen sich unter die Lampe. Nach den Wochen in der Förde-Schule kommen die Küken wieder dorthin, wo sie herkamen: Zum Hof von Niels Westergaard. 

Der Schulleiter weiß, dass die Küken für die Kinder nicht nur eine zusätzliche Aufgabe sind. In den Klassen sorgen die Mädchen und Jungen dafür, dass die Tiere immer frisches Stroh und genug zu fressen und zu trinken haben. Die kleinen weichen Piepser sind eine liebevolle Sache. „Auf sie muss hier aufgepasst werden. Das gibt den Kindern nicht zuletzt auch Empathie“, so Westergaard. Er sieht nicht nur täglich, dass die Kinder sich kümmern und sich über die kleinen Lebewesen freuen: „Viele Eltern haben mir gesagt, dass die Kinder diese Wochen sehr genießen.“

 

Küken können glücklich machen. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Auf die Küken müssen die Kinder aufpassen. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Bleibt das Küken dort sitzen? Foto: Ilse Marie Jacobsen
Sie genoss ihre beschützende Rolle. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Das Mädchen fotografierte die Küken in ihrer Klasse. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Die Küken sitzen überall - auch auf den Kindern Foto: Ilse Marie Jacobsen
Die Küken fühlen sich in ihren Holzkisten wohl. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Die Kinder beobachten die Küken aus nächster Nähe. Foto: Ilse Marie Jacobsen
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