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Frühe Maisernte im Norden wegen Trockenheit

Frühe Maisernte im Norden wegen Trockenheit

Frühe Maisernte im Norden wegen Trockenheit

dpa
Rendsburg (dpa/lno) -
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Mais wächst auf einem Feld. Foto: Sina Schuldt/dpa

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Keine oder kleine Kolben, trockene Stängel - der Mais leidet in einigen Teilen Schleswig-Holstein unter der Trockenheit. Das hat auch Auswirkungen auf die Erntezeit.

Trockenheitsbedingt hat die Maisernte in einigen Regionen Schleswig-Holsteins in diesem Jahr etwas früher begonnen als üblich. «Geerntet werden vor allem jetzt schon Bestände, die stark unter Trockenheit gelitten haben», sagte eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer. Das seien Standorte und Regionen, wo wenig Niederschlag gefallen sei. Regional gebe es starke Unterschiede, insgesamt sei Schleswig-Holstein aber nicht so stark betroffen wie zum Beispiel Niedersachsen und andere Bundesländer.

Die Landwirtschaftskammer führe jedes Jahr eine Reifeprüfung für den Silomais durch, um den richtigen Erntezeitpunkt zu ermitteln, sagte die Sprecherin. Dieser sei wichtig, um gute Silage-Qualität zu erreichen. «Denn hierzulande wird der Mais als Silomais verwendet, nur lediglich rund 2000 Hektar werden als Körnermais gedroschen, wie man es aus Süddeutschland und auch aus anderen Teilen der Welt kennt.» Dieses Jahr sei zu erwarten, dass kaum Körnermais gedroschen werde, sondern dieser auch zur Futternutzung ins Silo gefahren werde, um Futterknappheit vorzubeugen.

Am 31. August wurden den Angaben zufolge Proben für die erste Reifeprüfung geschnitten. In dem Bericht dazu heißt es, «auffällig bei der Verarbeitung war, dass von fast jedem Standort die Pflanzen in sich trocken» gewesen seien. Die Pflanzen zeigten zur Probenahme zwar überwiegend keinen Trockenstress, also keine zusammengerollten Blätter. Doch im Stängel sei oftmals nicht mehr viel Pflanzensaft vorhanden gewesen. Bei kolbentragenden Maispflanzen mit Regenerationspotenzial seien Ertrags- und Qualitätszunahmen vielleicht noch möglich, sofern es ausreichend regne und die Restpflanze Wasser aufnehme. «Bestände mit kolbenlosem Mais sowie notreifer Mais mit geringen Kolbenanteilen» seien mancherorts bereits gehäckselt worden. Die nächste Reifeprüfung ist für Montag angesetzt.

In diesem Jahr wird in Schleswig-Holstein auf einer Fläche von rund 163 800 Hektar Mais angebaut, 8 Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Landwirtschaftskammer weiter mitteilte. Dies liege unter anderem daran, dass im vergangenen Herbst mehr Raps und im Frühjahr mehr Sommerweizen und Sommergerste bestellt worden sei, um die guten Erzeugerpreise für Getreide und Raps zu nutzen. Mais wird hierzulande fast ausschließlich als Silomais verwendet - je zur Hälfte für die Rinderfütterung und die Erzeugung von Biogas.

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