Muldenprogramm
Schwestern halten Jugendrede auf dem Knivsbergfest: „Minderheit ist, was man daraus macht“
Schwestern halten Jugendrede auf dem Knivsbergfest
Schwestern halten Jugendrede auf dem Knivsbergfest
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Martina und Melanie Lutz haben bereits viele aufregende Momente in der Minderheit erlebt. Im vergangenen Jahr hatten sie die Gelegenheit, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Staatsministerin Mette Frederiksen zu sprechen. Warum sie vor ihrer Jugendrede trotzdem aufgeregt waren, haben sie dem „Nordschleswiger“ erzählt.
Noch sitzen Martina und Melanie Lutz in der Mulde und warten auf ihren Auftritt auf der Freilichtbühne auf dem Knivsbergfest. Die Sonne scheint auf die Zuschauerinnen und Zuschauer, die begleitet von der Blaskapelle des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig das Knivsberglied singen. Sobald der letzte Ton gespielt ist, wissen die Zwillinge: Jetzt sind sie an der Reihe – die beiden Schwestern halten die Jugendrede.
„In der Minderheit kann man tolle Erfahrungen sammeln und viel über sich selbst lernen – besonders, wenn man sich als junger Mensch einbringt“, so die 19-jährigen Zwillinge aus Hadersleben. Beide engagieren sich zum Beispiel bei den Jungen Spitzen, der Jugendpartei der deutschen Minderheit und sind als Schülerbotschafterinnen aktiv.
„Das Knivsbergfest ist wie die Minderheit. Jeder kann seinen Platz finden, wenn er möchte. Egal, ob beim Fußball, Faustball oder Beachvolleyball“, erzählt Martina Lutz.
„Wenn man aktiv in der Minderheit ist, wird einem auch viel geboten“, sind sich die beiden einig. Vor einem Jahr hatten Melanie und Martina Lutz zum Beispiel die Gelegenheit als Schülerbotschafterinnen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Staatsministerin Mette Frederiksen zu sprechen. Beide waren im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Grenzjubiläum nach Nordschleswig gereist.
Vor dem Muldenprogramm haben die beiden Schwestern dem „Nordschleswiger“ berichtet, dass sie jetzt nervöser sind die Jugendrede zu halten, als damals mit den beiden Politikern zu sprechen. „Ich bin jetzt aufgeregter, weil viele Freunde und unsere Familie im Publikum sitzen“, so Melanie Lutz.
„Als wir die Rede vor ein paar Wochen geschrieben haben, hatte ich auch Angst, dass das Publikum uns nicht zustimmt, wir berichten ja von unserer Perspektive auf die Minderheit und wie wir sie erleben“, so Martina Lutz.
Seit der 2. Klasse jedes Jahr auf dem Knivsbergfest
Für beide gehört das Knivsbergfest zu ihrem Leben in der Minderheit. „Wir sind jedes Jahr seit der zweiten Klasse hier, früher haben wir Handball gespielt und jetzt halten wir die Jugendrede, das ist schon verrückt“, findet Martina Lutz.
Während der Jugendrede veranstalten die Jugendbotschafter gegen Politikerinnen und Politiker der Schleswigschen Partei ein Ergometer-Wettrudern, doch die beiden jungen Frauen lassen sich davon nicht ablenken.
In ihrer Rede berichten sie, dass sie in der nächsten Woche – „wenn alles glatt geht“ – ihr Abitur am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig bekommen und bald Nordschleswig für einige Zeit verlassen werden.
„Wir wollen die Verantwortung an die nächste Generation weitergeben. Ihr könnt euch einbringen, in der Minderheit gibt es immer ein offenes Ohr. Minderheit ist, was man draus macht“, so ihr Appell an die Schülerinnen und Schüler, die im Publikum sitzen und der mit einem lauten Applaus quittiert wird.
Strahlend bedanken sich die Schwestern und setzen sich erleichtert wieder auf ihren Platz. Diesen Teil des Knivsbergfestes haben sie erfolgreich hinter sich gebracht.
„Ich hatte den ganzen Tag im Hinterkopf, dass wir noch die Rede halten müssen. Ich bin froh, dass wir die Gelegenheit haben, aber ich bin auch froh, wenn es geschafft ist“, so Martina Lutz vor der Rede im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.
Nachdem die Siegerinnen und Sieger beim Rudern gekürt wurden und Knivsbergleiter Thore Naujeck verkündet hat, dass die Jugendbotschafter die SP-Politikerinnen und Politiker beim Rudern auf der Bühne geschlagen haben, wird Martina Lutz überraschend erneut auf die Bühne gerufen.
Siegerehrung SP-Schnitzeljagd
„Der Pokal bei der SP-Schnitzeljagd für alle richtigen Antworten geht an Martina und Viktor“, verkündet Hans Iver Kley von der Schleswigschen Partei und Martina Lutz geht erneut auf die Bühne, um den Wanderpokal entgegen zu nehmen.
Nach ihrem zweiten Auftritt können sich die beiden Abiturientinnen nun entspannen und den Abend gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden im Festzelt ausklingen lassen.