Kommunalpolitik

Kann jetzt Kurs auf den „Endhafen“ genommen werden?

Kann jetzt Kurs auf den „Endhafen“genommen werden?

Kann jetzt Kurs auf den „Endhafen“ genommen werden?

Tondern/Tønder
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Die Überreste des Hafens sollen für Publikum zugänglich gemacht werden (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

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Bis zum 24. April können Unternehmen Angebote einreichen, die das unterirdische Hafenmuseum in Tondern bauen wollen. Der Finanzausschuss will schon mal die 10,5 Millionen Kronen freigeben, damit man nach der Abgabefrist politisch vorbereitet ist. Das Projekt darf nicht mehr als elf Millionen Kronen kosten.

Anläufe sind mehrere unternommen worden, auf der Tonderner Schiffbrücke ein unterirdisches Minimuseum mit der zum Teil wieder freigelegten Hafenmole zu bauen. Doch das seit Jahren auf der politischen Wunschliste stehende Projekt scheiterte an den Kosten. Ursprünglich waren neun Millionen Kronen dafür vorgesehen. Doch die Ausschreibung sprengte den Rahmen. Da bekamen einige Stadtratsmitglieder kalte Füße und traten auf die Bremse.

Trotz Zurechtstutzens des Projekts scheiterte es mit der Umsetzung des Wunsches, der vor Jahrzehnten als Privatinitiative erstmals ausgesprochen wurde, um an die Zeit zu erinnern, als Tondern noch eine See- und Hafenstadt war. 

Pattsituation

Am 28. September kam es im Tonderner Rathaus zur großen Überraschung, als der 13,1 Millionen Kronen teure Entwurf keine Mehrheit finden konnte. Er hatte den Kostenvoranschlag gesprengt.

Bei der Abstimmung kam es bei einer Stimmenthaltung (Sozialdemokratin Barbara Krarup Hansen) zu einer 15:15:Pattsituation. 

Dieses Modell genießt jetzt den Vorzug. Foto: Effekt Arkitekter

Es musste neu verhandelt werden, damit das Museumsprojekt nicht gleich im Papierkorb landete. Es gelang, als im Februar entschieden wurde, die Bausumme auf elf Millionen Kronen aufzustocken.

Das neue Amphi-Modell ist offener gehalten als der ursprüngliche Favorit mit einer Unterführung zur unterirdischen Mini-Präsentation des Tonderner Hafens. Gleichzeitig wird eine andere Form der Ausschreibung (geladene und umgekehrte) gewählt.

Die Verteilung der elf Millionen Kronen sieht unter anderem für den Bau und die Einrichtung einschließlich unvorhersehbarer Ausgaben veranschlagte Kosten in Höhe von 6.150.000 Kronen vor. Die Wissensvermittlung soll 980.000 Kronen kosten. 

Konservative: Ganz oder gar nicht

Von den elf Millionen Kronen sind schon 500.000 Kronen im Rahmen der Vorarbeit bewilligt worden. Auf der Stadtratssitzung am 25. April sollen die verbliebenen 10,5 Mio. Kronen freigegeben werden. Bis auf das konservative Stadtratsmitglied Hans Schmidt stimmte der Finanzausschuss diesem Schritt zu. 

Dass sich die Konservativen als frühere Befürworter gegen das Projekt ausgesprochen haben, begründen sie damit, dass sie Ganz-oder-gar-nicht-Lösung wünschen. Das baulich und finanziell reduzierte Modell gefällt ihnen nicht. Sie wollten am ursprünglichen Vorschlag zum Kostenpunkt von 13,1 Millionen Kronen festhalten.

Wir wollen mit der Freigabe des Geldes bei Ablauf der Frist für Angebote am 24. April politisch vorbereitet sein. Wenn der Kostenrahmen gehalten wird, soll so schnell wie möglich mit dem Projekt angefangen werden. 

Jørgen Popp Petersen

„Wir wollen mit der Freigabe des Geldes bei Ablauf der Frist für Angebote am 24. April politisch vorbereitet sein. Wenn der Kostenrahmen gehalten wird, soll so schnell wie möglich mit dem Projekt angefangen werden. Wir wünschen seit Monaten einen unverzüglichen Baustart. Wird der Rahmen erneut gesprengt, haben wir eine neue Situation“, erklärt Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei). 

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