Deutsche Minderheit

Tag des Rudersports mit Bootstaufe von „Mok Dat“

Tag des Rudersports mit Bootstaufe von „Mok Dat“

Tag des Rudersports mit Bootstaufe von „Mok Dat“

Düwig/Dyvig
Zuletzt aktualisiert um:
Schülerin Sofi nahm die Taufe vor. Das Beiboot soll vorwiegend beim Schülerrudern zum Einsatz kommen. Foto: Anna Christensen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Deutsche Ruderverein Norderharde hat den Tag des Rudersports ausgetragen und nebenbei den 60. Geburtstag des Vereins gefeiert.

„Ich weiß nicht genau, das wievielte Mal es den Tag des Rudersports gibt. Ich habe auch nicht nachgesehen, das wievielte Mal der Tag des Rudersports hier in der Norderharde veranstaltet wurde. Aber dass es für den DRN die 60. Saison ist, das weiß ich. Vor 60 Jahren krempelten wir erst die Ärmel hoch, um unseren provisorischen Bootsschuppen zu bauen, und hinterher krempelten wir die Hosen hoch, um im knietiefen Wasser unsere Boote für die erste Rudertour hier in Düwig ins Wasser zu setzen.“ Mit dieser kleinen Anekdote eröffnete der Vorsitzende des Deutschen Rudervereins Norderharde (DRN), Walter Christensen, am Sonnabend den Tag des Rudersports. 

Mit dem Deutschen Ruderverein Germania hatte sich nur ein Verein auf den Weg nach Nordalsen (Nordals) gemacht. Die Ruderinnen und Ruderer zogen in Vierer, Zweier- und Einerboote ihre Bahnen.

Neues Beiboot für das Schülerrudern

Das schöne Wetter machte es möglich, dass die Gäste und Mitglieder draußen sitzen und essen konnten. Der DRN konnte sein neues gebrauchtes Motorboot taufen, das der Verein mithilfe einer Spende des BDN-Bezirks (Bund Deutscher Nordschleswiger) hatte kaufen können. 

Das Boot soll unter anderem als Begleitboot beim Schülerrudern eingesetzt werden. Schülerin Sofi Rachow taufte als Patin das Boot auf den Namen „Mok Dat“. 

Den Namen hatte der DRN aus den Vorschlägen der aktiven Mitglieder ausgewählt. „Der Name ist von einem Mitglied mit plattdeutscher Muttersprache und bedeutet ,Mach das’“, erläutert Walter Christensen die Namensgebung.

Fahrt voraus mit der „Mok Dat" auf der Düwiger Bucht Foto: Anna Christensen
Am Abend feierten die Mitglieder den 60. Geburtstag des Rudervereins. Walter Christensen (stehend) hielt als Vorsitzender eine Rede. Foto: Gisela Weber Mezghani

Am Abend feierte der DRN ein kleines Geburtstagsfest. „Zu unserem 25-jährigen- und 50-jährigen Bestehen haben wir groß gefeiert. Dann können wir zum 75-jährigen Jubiläum wieder eine große Fete mit Gästen von nah und fern machen“, sagte der Vorsitzende einleitend. Der hatte in der Rudervereinskiste gewühlt und einige alte Fotos gefunden. 

Was vor 60 Jahren mit dem Bau des Bootsschuppens aus altem Abbruchholz begann, dauerte 13 Jahre, bis an dieser Stelle das jetzige Bootshaus gebaut werden konnte. 

Ein bescheidener Bootspalast an der Bucht

„Verschiedene Grundstücke waren im Gespräch, und auch war schon Geld für ein Grundstück auf einem gesperrten Konto deponiert, woraus dann doch kein Handel wurde und weitergesucht werden musste“, erinnerte sich Christensen. „Zeichnungen von Bootshäusern wurden gemacht, das eine schöner als das andere. Unser Bootswart Heine Ratz sagte damals zu den großzügigen Zeichnungen, wir brauchen für so einen kleinen Verein keinen so großen Palast.“ Aus allen „schönen Palästen“ wurde nichts. 

Schließlich, nach der Zusammenlegung zur Norburger Großkommune, die aus dem Düwiger Hafen ein Seesportzentrum machen wollte, gelang es dem DRN, von der Kommune das Grundstück zu pachten. „Hier steht nun unser bescheidenes Bootshaus, was für uns, finde ich, nach diversen Ausbauten und Verbesserungen doch noch unser Bootspalast geworden ist.“

 

Erhielten für ihren langjährigen Einsatz im DRN Geschenke und dankende Worte (v. l.): Jan Georg Hoff, Peter Nissen, Karin Dalager und Klaus Walter Hoff. Foto: Gisela Weber Mezghani
Gäste und Mitglieder beim Tag des Rudersports Foto: Anna Christensen

Der DRN zeichnete an dem Abend mehrere Mitglieder aus. Jan Georg Hoff wurde für 35 Jahre Vorstandsarbeit als Wanderruderwart und Ruderwart ausgezeichnet, Klaus Hoff für 35 Jahre als Kassierer. Peter Nissen wurde für seine sage und schreibe 60 Jahre als Mitglied geehrt.

„Man kriegt nie ein Nein, wenn es zeitlich einzurichten ist“

Der Vorsitzende Walter Christensen brachte es auf den Punkt: „Nachdem Peter Karin, die genauso hilfsbereit ist, mit in den Verein gebracht hat, kann man sich immer auf die Hilfsbereitschaft von Karin und Peter verlassen, wenn irgendwo im Verein angefasst werden soll. Man kriegt nie ein Nein, wenn es zeitlich einzurichten ist.“ 

Als langjähriges Mitglied erhielt Karin Dalager als Dank für ihre Mitarbeit einen Blumenstrauß. Nun geht die Saison 2024 im DRN weiter. Am Sonnabend, 27. April, findet am Bootshaus ein Eltern-Kind-Rudern statt. Alle Interessierten sind eingeladen, ab 11 Uhr vorbeizuschauen und das Rudern näher kennenzulernen. 

Mehr lesen

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Die unaufgeregte Diskussion über den historischen Beschluss zur Abtreibung“

Kunsthandwerk

Die berühmten Wandbehänge wurden aus dem „Versteck“ geholt

Tondern/Tønder Im Kulturhistorischen Museum in Tondern erinnert eine Ausstellung mit Scherrebeker Wandteppichen an ein verloren gegangenes Kunsthandwerk. Die Gründung der früheren Webschule ist auf den umtriebigen Pastor Christian Johannes Jacobsen zurückzuführen, der mit seinem Imperium kurz nach dem Jahrhundertwechsel Pleite machte. Mit dem Weben verfolgte er auch ein nationales Ziel, um das Deutschtum in der überwiegend dänischen Region zu stärken.